Darts WM – Van Gerwen mit Problemen gegen jungen Deutschen / Finalisten des Vorjahres sicher weiter / Mehrere Favoriten bereits ausgeschieden

Seit Donnerstag, dem 17.Dezember 2015, läuft die Darts Weltmeisterschaft 2016 im Alexandra Palace in London. Am zweiten Abend startete mit Rene Eidams der erste von drei deutschen Spielern ins Turnier. Eidams tritt zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft im Profibereich an, kommt aus Hagen, ist 22 Jahre alt und hauptberuflich als Kiosklieferant tätig. Durch einen Sieg in der Bulls Super League hat sich der junge Deutsche für die WM qualifizieren können und besiegte in der Vorrunde den Thailänder Thanawat Gaweenuntawong mit 2:0. Durch diesen Erfolg durfte er noch am gleichen Abend in der 1.Runde gegen den Weltmeister von 2014, Michael van Gerwen, antreten. Dieser ging in den ersten beiden Sätzen ohne Verlust eines Legs mit 2:0 in Führung, doch Rene Eidams zeigte seine Qualitäten, steigerte sich immer mehr und zog die gesamte Halle auf seine Seite. Die beiden folgenden Sätze konnte er gewinnen und damit ging es in den entscheidenden fünften Satz. Auch dort stand es dann nach Legs 2:2 und van Gerwen ging mit 3:2 in Führung. Da man den entscheidenden Satz jedoch mit zwei Legs Unterschied gewinnen muss, kam es zu einem weiteren Leg, welches sich ebenfalls der Niederländer holen konnte und damit zieht Michael van Gerwen in die 2.Runde ein und Rene Eidams scheidet zwar aus dem Turnier aus, hat sich aber den Respekt der Fans und von Michael van Gerwen verdient. Eidams spielte einen Average von 90,38 und van Gerwen legte einen Average von 99,13 aufs Parkett.

Weniger Schwierigkeiten hatten in der 1.Runde hingegen Titelverteidiger Gary Anderson und sein Finalgegner des letzten Jahres, Rekordweltmeister Phil Taylor. Der Schotte Gary Anderson bekam es im ersten Match am Donnerstag mit dem Briten Andy Boulton zu tun, der sich zuvor in der Vorrunde mit 2:1 gegen Per Laursen durchsetzen konnte. Mit einem Average von 99,63 machte der „Flying Scotsman“ kurzen Prozess mit seinem Gegner und besiegte ihn mit 3:0. Dabei gab er lediglich zwei Legs an seinen Gegner ab, beide im dritten Satz. In der nächsten Runde trifft Gary Anderson auf Daryl Gurney, der sich in seiner Partie mit 3:1 gegen Jamie Lewis durchsetzen konnte.
Ebenso sicher wie Gary Anderson, gewann auch Phil „The Power“ Taylor sein erstes Spiel des Turniers mit 3:0. Gegen Keita Ono, der in der Vorrunde Alex Tagarao bezwang, ließ der 16-malige Weltmeister nichts anbrennen. Lediglich im ersten Satz konnte der Japaner Keita Ono ein Leg ergattern, doch anschließend ging jedes Leg an Taylor, der mit einer Doppelquote von 60% und einem Highfinish von 167 überzeugen konnte. Phil Taylor wird sich in der 2.Runde „The Artist“ Kevin Painter stellen müssen.

Aber nicht alle Favoriten konnten sich in ihren Partien durchsetzen. Bereits drei bekannte Namen mussten sich aus dem Turnier verabschieden. So auch Kim Huybrechts. Der Belgier unterlag am vergangenen Freitag dem jungen Briten David Pallett mit 2:3. Nachdem Huybrechts den ersten Satz abgeben musste, konnte er die folgenden zwei Sätze gewinnen und das Spiel drehen. David Pallett konnte jedoch anschließend noch einmal ausgleichen und im entscheidenden Satz verlor Kim Huybrechts sang und klanglos mit 0:3 nach Legs und scheidet damit bereits zum zweiten Mal in der 1.Runde aus. Am kommenden Dienstag startet auch sein Bruder Ronny Huybrechts in das Turnier.
Ebenso ist die Weltmeisterschaft auch für „The Wizard“ Simon Whitlock nach nur einem Spiel. Nachdem er zwischen 2010 und 2014 zwei Mal das Halbfinale und ein Mal das Finale erreichte, war es nach 2015 nun schon das zweite Mal in Folge, dass der Australier nicht über die 1.Runde hinaus kommt. Whitlock scheiterte am Samstag an Ricky Evans, der erst seinen zweiten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC) absolviert und nun durch den Sieg über Whitlock auch zum zweiten Mal in der 2.Runde steht. Das Match endete mit 3:2 für den Engländer, nachdem Whitlock mit 2:0 in Führung lag. Ricky Evans kämpfte sich jedoch zurück und schaffte den Ausgleich und brachte das Match in den letzten Satz. Dort ging es in die Verlängerung, da man für einen Sieg in diesem Satz zwei Legs Vorsprung benötigt. Am Ende gewann Evans diesen Satz mit 6:4 nach Legs und warf Simon Whitlock aus dem Turnier.
Auch Andy Hamilton konnte die Erwartungen nicht erfüllen und schied nach nur einer Runde früh aus. „The Hammer“ stand im Jahr 2012 bereits einmal im Finale und wollte in diesem Jahr wieder angreifen, nachdem er in den letzten drei Jahren nicht über das Viertelfinale hinaus kam. Da stand ihm jedoch Joe Murnan im Weg. In einem eher schwachen Match ging Andy Hamilton zwei Mal in Führung, doch Murnan gelang beide Male der Ausgleich und die Entscheidung musste im fünften Satz erfolgen. Im vierten Satz führte Andy Hamilton sogar bereits mit 2:0 in den Legs, doch Murnan zeigte ein starkes Comeback mit drei Leggewinnen in Folge zum Ausgleich. Dort ging es in die Verlängerung und am Ende stand ein Ergebnis von 6:4 Legs im letzten Satz und ein 3:2 Erfolg für Joe Murnan zu Buche. Es ist erst die erste Weltmeisterschaft für den 32-jährigen, der in Runde 2 entweder auf Robert Thornton oder Alan Norris treffen wird.

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