GROUNDHOPPING: Niederlande! VVV Venlo vs. Jong AZ (3.11.2024)
Erstmals seit Mai 2023 kommt wieder ein Beitrag auf diesem Blog und es geht um die schöne Nebensache des „Groundhoppings“. Dies bedeutet, dass man zu verschiedenen Spielen (in meinem Falle zum Fußball und zum Eishockey) fährt und sich diverse Vereine in verschiedenen Stadien anschaut.
Nachdem ich bereits 127 Fußballstadien in Deutschland und je eines in Belgien und der Niederlande sehen konnte, wurde Anfang November 2023 ein zweites Spiel in der Niederlande besucht. Es ging nach Venlo zum Zweitligaspiel des VVV-Venlo gegen Jong AZ (Zweite Mannschaft des AZ Alkmaar). Auch, wenn die deutsche Grenze zum Stadion der „Venlose Voetbal Vereinigung Venlo“ nur einen Steinwurf entfernt ist, nimmt man den zweiten Strich dieses Länderpunktes gerne mit.
An einem kühlen Freitagnachmittag machten sich zwei
kölsche Jungens von der Schäl Sick mit dem Auto auf den Weg nach Venlo und
erreichten die Grenzstadt nach knapp über 100 Kilometern und einer Stunde
Fahrtzeit. Nach kurzer Anweisung des Sicherheitspersonals, dass man kostenfrei
zwischen Fahrbahn und Fußgängerweg auf der Wiese parken dürfe, heiterte die
Stimmung nochmal zusätzlich auf und anschließend ging es über den Parkplatz zum
Stadion. Bevor man dieses betrat, wurde sich aber noch ein Kaltgetränk in der
davorgelegenen Lounge genehmigt und noch kurz die Ankunft der Gastmannschaft am
Stadion verfolgt.
Die Heimspielstätte der Venloer ist das „De Koel“ –
mittlerweile mit dem Sponsorenbeinamen „Covebo-Stadion – De Koel“. Ein sehr
nettes – vor allem für die zweite Liga – Stadion mit einem Fassungsvermögen von
8.000 Plätzen. Wir hatten uns Tickets zum Preis von 15 € für unüberdachte
Sitzplätze besorgt, die sich zwischen dem Spielfeld und der Haupttribüne
befanden. Letztlich standen wir aber die ganze Zeit hinter der letzten
Sitzreihe auf einer breiten Freifläche. Das Stadion war an diesem Abend mit
5.200 Zuschauern gut gefüllt. Gästefans gab es keine, jedoch gab es zu unserem
Nachteil kostenlose Klatschpappen für jeden Fans und sehr viel Kinder in
unserer Nähe, die geschlossen auf der angrenzenden Hintertor-Tribüne saßen. Da
half nur, sich das nächste Lindeboom für einen satten Preis von 6,15 € (0,4
Liter) in die Kehle zu pfeffern, bevor man die Klatschpappen an den einzigen
Ort brachte, wo sie zu akzeptieren sind: In die Mülltonne! Die vielen Kinder im
Stadion sahen dies leider anders und hämmerten die gefalteten Papiere teilweise
wie Irre gegen alle Gegenstände, die sie in ihrem Umkreis finden konnten.
Der Support des VVV war überschaubar. Die aktive Szene
zog über 90 Minuten durch und der Capo war bemüht, die Leute bei Laune zu
halten, allerdings war abgesehen des aktiven Kerns kaum jemand im Stadion
bemüht, am Support teilzunehmen. Das galt sowohl für die restlichen Tribünen
als auch für die Fans im Stehbereich runde um die Fanszene herum. Was zudem
auffiel, war die kurze Durchhaltefähigkeit der Fanszene bei der Durchführung
ihrer Lieder. Es wurde kaum ein Fangesang über eine Laufzeit von mehr als einer
Minute durchgezogen. Stattdessen versuchte man, eine Portion von 5-6 Liedern in
einem zügigen Tempo des Öfteren aneinanderzureihen. Eventuell hilft diese
Taktik langfristig, um anderen Personen mehrere Texte und Melodien
näherzubringen, aber für diesen Abend war es nicht überraschend, dass der Funke
nicht überspringen wollte.
Beide Mannschaften befanden sich im Mittelfeld der
„Eerste Divisie“ und es war auch ein weitestgehend ausgeglichenes Spiel mit
einem Endresultat von 2:2. Lange Zeit war die Partie ereignisarm, doch die
Schlussphase sollte überzeugen. Erst einmal gingen die Gäste aus Alkmaar in der
Nachspielzeit des ersten Durchgangs mit 1:0 in Führung. Entsprechend des
Ergebnisses drückte Venlo nach der Pause vermehrt und kam nach knapp einer
halben Stunde zum Ausgleich. Anschließend wollten die Gastgeber auf Sieg spielen
und erarbeiteten sich eine beachtliche Anzahl an Chancen, die man teils
kläglich liegen ließ. In Minute 87 fiel dann aber doch tatsächlich das 2:1 für
VVV-Venlo. Das Stadion feierte schon den Heimsieg, doch bei 90+5 schaltete Jong
AZ den Ton auf stumm, denn mit der letzten Aktion kam es zum 2:2.
Zufrieden mit dem 130.Ground (Fußball) im Gepäck ging es
daraufhin zurück nach Köln und das Wochenende konnte beginnen.
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