Nationalmannschaft scheidet nach famoser Handball-WM gegen Gastgeber Katar aus


Als Außenseiter gestartet und bis ins Viertelfinale vorgedrungen. So lief der Werdegang der Deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar. Nach der verpassten Qualifikation im Voraus der WM war eigentlich absolut sicher, dass die Weltmeisterschaft 2015 in Doha, Katar ohne den Weltmeister von 2007 stattfinden werde. Doch dann überraschte die Internationale Handball Föderation (IHF) mit der Nachricht, dass Deutschland mit einer Wild Card ins Turnier nachrücken darf, da Australien trotz des Gewinn der Ozeanischen Qualifikation nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen durfte. Grund dafür war, dass es in Ozeanien keinen anerkannten Handballverband gäbe, der für eine Teilnahme an einer WM geeignet wäre. Somit reiste Deutschland doch nach Katar, obwohl man in der Qualifikation zwei Mal knapp an Polen scheiterte.
Am 15.Januar 2015 begann dann das Spektakel in der Hauptstadt Doha und in der Gruppe D startete Deutschland sofort mit einem außerordentlichen Erfolg gegen Favorit Polen. Mit 29:26 konnte man den Nachbarn bezwingen und Steffen Weinhold erzielte ganze 9 Tore. Zwei Tage später traf die Deutsche Nationalmannschaft auf Russland. Auch gegen den zweiten osteuropäischen Gegner der Gruppe konnte sich die junge Mannschaft von Trainer Dagur Sigurosson durchsetzen und einen knappen 27:26 Erfolg feiern.
Weiter ging es für die Deutschen gegen einen weiteren Favoriten des Turniers. Dänemark hieß der nächste Herausforderer und auch hier gelang dem Außenseiter ein Erfolg. Mit 30:30 teilte man sich mit dem Favoriten die Punkte und erneut war es Steffen Weinhold, der mit 8 Punkten maßgeblich am Punktgewinn der Mannschaft beteiligt war.
Die letzten beiden Gruppenspiele waren im Voraus der WM auf Augenhöhe angesehen, doch nach dem Verlauf der bisherigen Gruppenphase war Deutschland schon zu einem Titelkandidaten mutiert. Und so spielte Deutschland auch die Spiele gegen Argentinien und Saudi Arabien. Gegen die Argentinier konnte man erst mit 28:23 gewinnen und gegen Saudi Arabien machte man es dann sehr deutlich und fuhr einen 36:19 Erfolg ein. Gegen die Afrikaner trafen sowohl Johannes Sellin, als auch Matthias Musche gleich 11-Mal und legten den Grundstein zum Sieg. Am Ende der Gruppenphase führte Deutschland die Gruppe D vollkommen überraschen mit 9:1 Punkten und ohne eine Niederlage vor Dänemark und Polen an und rückte verdient und unbedrängt in die K.O Phase vor.
Dort trafen die deutschen Jungs auf Ägypten. Die Ägypter konnten in Gruppe C mit Platz 4 gerade so die Runde der letzten 16 Mannschaften erreichen und für Deutschland rechnete man nach den bisherigen Erfolgen in der Weltmeisterschaft nahezu alle möglichen Ziele aus. Eins davon war ein Erfolg über Ägypten und dieses Ziel konnte die Deutsche Handball-Nationalmannschaft erfüllen. Mit 26:13 besiegte Deutschland die Ägypter im Achtelfinale und größter Garant des Erfolgs war in diesem Spiel Torwart Silvio Heinevetter, welcher mit einigen Paraden den sicheren Sieg festhalten konnte. Im Viertelfinale kam es dann zum Duell gegen Gastgeber Katar und gegen die umstrittenen Austräger der Weltmeisterschaft musste sich Deutschland schlussendlich in einem knappen Spiel mit 24:26 geschlagen geben. Nachdem man zwischenzeitlich deutlich gegen Katar zurücklag, kämpfte sich die Deutsche Nationalmannschaft noch einmal zurück, doch für einen Erfolg reichte es nicht. Bitterer Beigeschmack der Niederlage war die Tatsache, dass sich die Gastgeber aus Katar zum einen eine gesamte Mannschaft speziell für die Weltmeisterschaft zusammenkauften und zum anderen Menschen bezahlten, die auf den Rängen für Stimmung sorgen sollten. Dies gelang den bezahlten „Fans“ jedoch nur bedingt.
Für Deutschland ging es nach der Niederlage gegen die Gastgeber in den Platzierungsspielen um die Plätze 5-8 weiter. Sollte Deutschland gegen Kroatien gewinnen, spiele man das letzte Turnierspiel um Platz 5 und 6 gegen den Sieger aus dem Spiel Dänemark gegen Slowenien. Verliere Deutschland, müsse man um die Plätze 7 und 8 gegen den Verlierer aus dem genannten Spiel antreten.
Den Kroaten musste sich die Deutsche Handball-Nationalmannschaft dann jedoch auch geschlagen geben. Mit 23:28 verlor das junge deutsche Team, nachdem man nach der 1.Halbzeit knapp mit 11:13 zurücklag. Beste Torschützen für Deutschland waren Schöngarth und Gensheimer mit je sechs Toren. Aufgrund der Niederlage konnte Deutschland nach dem Spiel maximal den 7.Platz der Weltmeisterschaft belegen. Gegner in diesem letzten Turnierspiel war Slowenien, da diese gegen Dänemark verloren. Das Spiel endete knapp aber aus Sicht der Deutschen positiv, denn man setzte sich gegen Slowenien mit 30:27 durch und belegt damit unter Anderem dank 13 Toren von Gensheimer am Ende der Weltmeisterschaft den 7.Platz. Doch viel wichtiger für das DHB Team ist die Tatsache, dass man durch den Sieg weiterhin die Möglichkeit hat, sich für Olympia zu qualifizieren. Die Weltmeisterschaft konnte schlussendlich Frankreich durch einen 25:22 Sieg über Gastgeber Katar für sich entscheiden.

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