DFB-Pokal (1.Runde) – Titelverteidiger Frankfurt scheitert an Ulm / Dortmund zittert sich weiter
Die erste Runde im DFB-Pokal ist vorbei. Insgesamt starteten 64
Mannschaften in den Wettbewerb und spielten zwischen dem 17.August und dem
20.August um den Einzug in die nächste Runde. Die Bundesligisten taten sich
größtenteils schwer und zwei Erstligisten schieden sogar bereits aus.
Neben Stuttgart zählt auch Eintracht Frankfurt zu diesen beiden
Mannschaften. Damit ist der amtierende Titelverteidiger raus. Die Hessen
unterlagen dem SSV Ulm aus der viertklassigen Regionalliga Südwest mit 1:2 und
werden den Pokal damit nicht verteidigen können.
Wie es bei einem Spiel zwischen einem Bundesligisten und einem
Regionalligisten üblich war, hatte der Favorit deutliche Vorteile im
Ballbesitz. Dennoch waren offensiv beide Mannschaften nur leicht unterschiedlich.
Auch die Ulmer suchten die Räume und Wege nach vorne und setzten Frankfurts
Defensive ein ums andere Mal unter Druck. Die Gastgeber waren es auch, die
erste Nadelstiche setzen konnten. Nach einer überforderten Anfangsphase wurde
dann aber auch Frankfurt besser und drückte auf die Führung. In die Pause ging
es jedoch ohne Torerfolge. Und statt der Führung für die Eintracht kam es unmittelbar
nach dem Seitenwechsel zum Rückschlag. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn brachte
Luigi Campagna einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten.
Dort stieg Ardian Morina am Höchsten und köpfte den Ball an den Pfosten, bevor
Steffen Kienle erfolgreich abstaubte. Es war das 1:0 für den SSV Ulm und
nachdem man weitere Angriffsbemühungen der Gäste abwehrte und diesen Stand
hielt, legten die Hausherren nach 75 Minuten nach. Vom eigenen Sechzehner
schlug Luigi Campagna den Ball lang und schickte Vitalij Lux. Der Stürmer aus
Kirgistan setzte sich im Laufduell gegen Carlos Salcedo durch und beförderte
das Leder ins lange Eck. Zwischen den beiden Treffern der Ulmer lagen 27
Minuten und es spielte innerhalb dieser Zeitspanne ausschließlich die
Frankfurter Eintracht. Der Bundesligist scheiterte aufgrund einer mangelhaften
Chancenverwertung und letztlich reichte es nur noch zum Anschlusstreffer in der
Nachspielzeit, als Goncalo Paciencia das Spielgerät nach einer Ecke ins Netz
köpfte. Frankfurt warf noch einmal alles nach vorne, biss sich aber weiterhin
die zähne an den Ulmern aus, die mit allen Mitteln verteidigten. Dann war es
vorbei und erstmals seit über 20 Jahren verabschiedete sich der Pokalsieger aus
dem Vorjahr schon in Runde 1 aus dem Wettbewerb.
Der SSV Ulm nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2001 wieder am
DFB-Pokal teil und schafft es als Viertligist gleich wieder in die nächste
Runde. Währenddessen endet der Traum von der Titelverteidigung für Eintracht Frankfurt
schon jetzt. Zuletzt verabschiedeten sich die Frankfurter in der Saison 2012/13
in der ersten Runde.
Das gleiche Debakel konnte Borussia Dortmund hingegen in letzter Sekunde
verhindern. Zu Gast bei der SpVgg Greuther Fürth benötigte der BVB gleich zwei
Mal einen Treffer in der Nachspielzeit, um die „Kleeblätter“ mit 2:1 nach
Verlängerung zu bezwingen.
Es bot sich ein ähnlicher spielverlauf, wie im Spiel zwischen Ulm und
Frankfurt. Borussia Dortmund hatte sowohl mehr Ballbesitz, als auch mehr
Spielanteile, wies im Abschluss aber deutliche Schwächen auf. In der
Schlussphase der Partie ging dann auf einmal der Außenseiter in Front. Auf der
linken Seite hatte Tobias Mohr genügend Zeit und Platz, um eine Flanke in den
Sechzehner zu schlagen. Daniel Keita-Ruel legte ab und Sebastian Ernst traf zum
1:0. Die große Sensation war zum Greifen nahe und Fürth warf sich mit fast
allen Akteuren in jeden Schuss der Gäste. Fünf Minuten wurden nachgespielt und
mit dem Schlusspfiff gelang den Dortmundern tatsächlich noch der Ausgleich. Bei
einer Hereingabe von Marco Reus wurde Axel Witsel am zweiten Pfosten völlig
übersehen und der Belgier traf ins kurze Eck. Somit ging es in die Verlängerung
und durch den von Schalke 04 ausgeliehenen Fabian Reese hatten die Fürther die
große Chance auf die erneute Führung, doch er scheiterte alleine vor Roman
Bürki am Schlussmann. Stattdessen war Borussia Dortmund auch in der
Verlängerung in letzter Minute erfolgreich. Es war die 120.Spielminute, als Jadon
Sancho auf der rechten Strafraumseite von mehreren Gegenspielern nicht gestoppt
werden konnte und den Ball flach in den Rückraum spielte, wo Marco Reus nicht
attackiert wurde und zum 2:1 einschob. Daraufhin hatte Fürth noch rund eine
Minute Zeit, um nochmals anzugreifen. Das taten die Franken auch, konnten sich
aber nicht mehr ins Elfmeterschießen retten. Diese Dramaturgie erinnerte an das
Halbfinal-Duell dieser beiden Teams im Jahr 2012, als Dortmund ebenfalls in der
Nachspielzeit der Verlängerung das Siegtor erzielte.
Während die SpVgg Greuther Fürth zum ersten Mal seit 2015/16 wieder das
Auftaktspiel im Pokal verliert, wendet Borussia Dortmund das erste Erstrunden-Aus
seit 2005 ab und der vierfache DFB-Pokalsieger darf an der nächsten Runde
teilnehmen.
Die Auslosung zur zweiten Runde des DFB-Pokals findet am kommenden
Sonntag, dem 26.August 2018, statt. Neben 16 Bundesligisten sind auch noch zehn
Zweitligisten, zwei Drittligisten, drei Regionalligisten und ein Oberligist im
Wettbewerb verblieben.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen