Formel 1 – Verstappen-Sieg, Ferrari-Desaster und spanische Aufholjagd bei Chaos-Rennen in Brasilien (inkl. Ausblick auf 2020)
Am Sonntag stand das vorletzte Rennen in der aktuellen
Saison der Formel 1 auf dem Plan und man war zu Gast auf dem Autodromo Jose
Carlos Pace in Sao Paulo, Brasilien. In der Historie sorgte „Interlagos“ schon
mehrfach für spektakuläre Rennen und besondere Saisonabschlüsse. Mittlerweile
ist der Grand Prix von Brasilien nicht mehr als letzte Rennen des Jahres, aber einiges
zu bieten hatte er auch in diesem Jahr dennoch wieder.
RED BULL FAMILIE FEIERT DOPPELSIEG
Der siegreiche Mann war an diesem Tag Max Verstappen. Der
Niederländer sicherte sich am Vortag die Pole-Position und feierte trotz zweier
später Safety-Car-Phasen einen souveränen Start-Ziel-Sieg mit über sechs
Sekunden Vorsprung auf seinen ehemaligen Teamkollegen Pierre Gasly. Während der
ersten Saisonhälfte war Gasly noch bei Red Bull, verlor sein Cockpit aber an
F1-Neuling Alexander Albon und wurde zurück zu Toro Rosso versetzt. Nun gelang
ihm mit Platz 2 seine bisher beste Platzierung. Dabei profitierte der Franzose,
der von P7 ins Rennen ging, erst von einem Crash zwischen den beiden Ferraris und
eine Runde vor dem Ende dann von einer Kollision zwischen Lewis Hamilton und
Alexander Albon.
HAMILTON-STRAFE LÄSST MCLAREN UND ALFA ROMEO JUBELN
Durch diese Kollision verlor Albon den zweiten Platz und
rutschte bis auf Rang 13 zurück und Lewis Hamilton erhielt später eine Zeitstrafe,
weshalb der frischgebackene Weltmeister bis auf den 7.Platz zurück fiel.
Dadurch rückte Carlos Sainz Jr. im McLaren auf das Podium vor. Der Spanier startete
von Platz 20 und schaffte es während des Rennens bis auf den vierten Platz,
bevor er nachträglich auf P3 vorgeschoben wurde.
Neben Carlos Sainz Jr. war auch das gesamte Team von Alfa
Romeo Racing positiv von den Vorfällen betroffen. Kimi Räikkönen und Antonio
Giovinazzi landeten während des Qualifying noch im Mittelfeld (P8 und P12),
belegten im Rennen aber die Platzierungen 5 und 6. Dank der Versetzung von
Lewis Hamilton rückten auch sie jeweils einen Rang vor. Gleiches galt auch für
Daniel Ricciardo im Renault. Bis auf den Australier verzeichnete jeder Pilot,
der von der Zeitstrafe profitierte, seine beste Saisonplatzierung.
ABSCHLUSSPLATZIERUNG
01. Max Verstappen (Red Bull)
02. Pierre Gasly (Toro Rosso)
03. Carlos Sainz Jr. (McLaren)
04. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo Racing)
05. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo Racing)
06. Daniel Ricciardo (Renault)
07. Lewis Hamilton (Mercedes)
08. Lando Norris (McLaren)
09. Sergio Perez (SportPesa Racing Point)
10. Daniil Kvyat (Toro Rosso)
11. Kevin Magnussen (Haas F1)
12. George Russell (ROKiT Williams)
13. Alexander Albon (Red Bull)
14. Nico Hülkenberg (Renault)
15. Romain Grosjean (Haas F1)
16. Robert Kubica (ROKiT Williams)
FERRARI ELIMINIERT SICH GEGENSEITIG / AUCH BOTTAS SCHEIDET
AUS
In den USA holte Valtteri Bottas (Mercedes) noch den
Rennsieg, während sein Teamkollege Lewis Hamilton seinen sechsten WM-Titel
gewann, doch in Brasilien war das Rennen für den Finnen nach 53 Runden beendet.
Aufgrund eines Motorschadens musste er seinen Boliden neben dem Track
abstellen. Kurz darauf verabschiedete sich auch Lance Stroll (SportPesa Racing
Point) mit einem technischen Defekt aus dem Rennen.
Das einzige Team, welches an diesem Tag kein Auto über die
Ziellinie schicken konnte, war Ferrari. Wenige Runden vor Schluss zog Sebastian
Vettel mit DRS an Charles Leclerc vorbei und die beiden Scuderia-Piloten
kollidierten. Bei Leclerc brach die Radaufhängung und Vettel erlitt einen
Reifenschaden.
Das letzte Saisonrennen findet am 01.Dezember auf dem Yas
Marina Circuit in Abu Dhabi statt.
AUSBLICK AUF 2020
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren und vor allem der
aktuellen Saison wird es mit Hinblick auf die Saison 2020 vergleichsweise
wenige Veränderungen in der Formel 1 geben. Der Rennkalender wird von 21 auf 22
Rennen aufgestockt. Während der Große Preis von Deutschland im kommenden Jahr
nicht stattfindet, wird es je ein Rennen in Vietnam und in den Niederlanden
geben.
Die Fahrer-Duos bleiben bei zehn der 12 Team unverändert.
Einzig Renault und ROKiT Williams nehmen jeweils eine Änderung vor. Bei Renault
erhält Nico Hülkenberg keinen neuen Vertrag und wird durch Esteban Ocon
ersetzt, der zwischen 2016 und 2018 für Manor Racing und Force India an den
Start ging und in dieser Saison als Testfahrer von Mercedes fungierte. Bei
Williams wird Robert Kubica sein Cockpit nur ein Jahr nach seinem Comeback
räumen. Damit ist für die nächste Rennzeit nur noch ein Fahrerplatz frei.
Eine weitere Änderung wird die Umbenennung von Toro Rosso
sein. Der italienische Rennstall geht seit 2006 in der Formel 1 an den Start
und tritt ab der kommenden Saison unter dem Namen „AlphaTauri“ an.
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