NFL – Texans und Vikings gewinnen in Overtime / Titans schocken Titelverteidiger / Seahawks sind weiter (Rückblick auf Wild Card Round)
Am vergangenen Wochenende haben die Playoffs in der National
Football League begonnen. Von 32 NFL-Teams haben es 12 Mannschaften in die
Postseason geschafft. Von ihnen erspielten sich vier Teams ein Freilos für die
erste Runde, in der die restlichen acht Mannschaften am Samstag und Sonntag
derweil antreten mussten.
In der so genannten Wild Card Round traten pro Conference
zwei Mannschaften, die ihre Division gewinnen konnten, auf zwei Mannschaften,
die eine Wild Card erhielten. In der American Football Conference empfingen die
Houston Texans (Sieger AFC South) die Buffalo Bills (Wild Card) und für die New
England Patriots (Sieger AFC East) ging es gegen die Tennessee Titans (Wild
Card). Einen Tag später mussten die New Orleans Saints (Sieger NFC South) in
der National Football Conference gegen die Minnesota Vikings (Wild Card)
antreten und die Seattle Seahawks (Wild Card) waren zu Gast bei den
Philadelphia Eagles (Sieger NFC East).
TEXANS UND VIKINGS GEWINNEN IN OVERTIME
Das erste Playoff-Spiel der 100.NFL-Saison wurde in Houston,
Texas zwischen den Houston Texans und den Buffalo Bills ausgetragen. Während
Houston die eigene Division mit 10-6 gewinnen und sich den vierten Platz in der
AFC sichern konnte, erkämpfte sich Buffalo die erste von zwei Wild Cards. Zwar
gelang den Bills ein Record von 10-6, jedoch war New England in der AFC East
besser.
Vor zwei Jahren beendete Buffalo eine lange Durststrecke und
schaffte es nach 18 Jahren wieder in die Playoffs, wo man jedoch in der Wild
Card Round verlor. Nun stand man erneut unter den letzten 12 und die Partie
gegen die Texans, die erst zum fünften Mal an den Playoffs teilnehmen, begann
für die Bills perfekt. Zur Pause führte man mit 13:0 und hatte den ersten
Playoff-Erfolg seit 1995 im Blick. Nach der Pause legte man sogar nach und
erhöhte mit einem Field Goal auf 16:0, aber dann folgten insgesamt zwei
Touchdowns und ein Field Goal für die Houston Texans und plötzlich führten die
Gastgeber im letzten Viertel mit 19:16. Kurz nach der Two-Minute Warning gab
Buffalo den Ball dann auch noch mit einem Turnover on Downs ab. Die Texans
wollten die Zeit herunter spielen, mussten den Ball jedoch mit einer Restzeit
von 76 Sekunden wieder abgeben und die verbliebene Zeit nutzten die Buffalo
Bills, um sich bis zur gegnerischen Hälfte zu kämpfen. Stephen Hauschka wurde
ein viertes Mal auf den Platz geschickt und verwandelte ein Field Goal zum
19:19.
Damit ging es in die Verlängerung. Dort konnten beide
Mannschaften mit ihrem ersten Drive keine Punkte erzielen. Mit der zweiten
Overtime-Posession machte es Houston aber besser und marschierte weit über das
Feld. Man hatte wenige Yards vor der Endzone noch zwei Versuche, übergab die
Verantwortung aber an Ka´imi Fairbairn ab. Der Kicker machte seinen Job aus 28
Yards problemlos und schoss die Houston Texans in die nächste Runde.
Währenddessen müssen die Buffalo Bills weiterhin auf einen weiteren Sieg in den
Playoffs warten.
In der Divisional Round werden die Houston Texans bei den
Kansas City Chiefs (Sieger AFC West) zu Gast sein.
Einen Abend später kam es im frühen Spiel des Tages
ebenfalls zu einer Entscheidung in der Verlängerung. Schon zum fünften Mal
standen sich die New Orleans Saints und die Minnesota Vikings in den Playoffs
gegenüber. Die Saints gewannen lediglich eines der vorherigen vier Duelle, doch
dieser Sieg war im Jahr 2009, als man zum ersten und einzigen Mal den Super
Bowl gewann.
Auf einen weiteren Titel müssen die New Orleans Saints
jedoch noch mindestens ein Jahr warten, denn man musste sich einmal mehr den
Minnesota Vikings geschlagen geben. Nachdem New Orleans zu Beginn des zweiten
Viertels durch einen Touchdown die Führung übernahm, drehte Minnesota das Spiel
und führte zwischenzeitlich mit 20:10. Die Saints liefen dem Rückstand lange
hinterher, verkürzten dann aber mit einem weiteren Touchdown auf drei Punkte
und mit auslaufender Zeit glich Will Lutz die Partie auf 20:20 aus, was die
Overtime bedeutete. Dort bekamen die Vikings durch den Münzwurf den Ballbesitz
zugesprochen und diesen nutzte man direkt zum Sieg durch einen Touchdown. Ein
langer Pass von Kirk Cousins landete in den Armen von Adam Thielen, der fast
bis in die Endzone rutschte. Anschließend konnte New Orleans zwei Läufe der
Vikings an der eigenen 1-Yard-Linie stoppen und sie sogar um drei Yards nach
hinten drängen. Bei 3rd & GOAL versuchten es die Gäste dann mit einem Pass
und in der Endzone fand Kirk Cousins seinen Tight End Kyle Rudolph. Ein
Touchdown beendet in der NFL auch im ersten Drive der Verlängerung sofort das
Spiel, ohne dass die gegnerische Mannschaft den Ball überhaupt erhält und somit
gewannen die Minnesota Vikings das Spiel mit 26:20 und schlugen die Saints zum
zweiten Mal in drei Jahren in deren Stadion.
Für Minnesota war es der erste Postseason-Sieg seit 2009.
Nun folgt für die Vikings ein Auswärtsspiel bei den San Francisco 49ers (Sieger
NFC West).
TITTANS SCHOCKEN TITELVERTEIDIGER
Trotz einer Bilanz von 11-5 spielten die New England
Patriots zum ersten Mal seit 2009 nicht direkt in der Divisional Round. Als man
zuletzt in der Wild Card Round antreten musste, unterlag man den Baltimore
Ravens. Nun empfing man die Tennessee Titans und schlussendlich verloren die
Patriots erneut.
Die Tennessee Titans schlugen die amtierenden Super Bowl
Champions mit 20:13 und zogen ihrerseits in die Divisional Round ein. Es war
die gelungene Revanche für die Titans, nachdem man 2003 und 2017 in den
Playoffs an den Patriots scheiterte. Seit der Umbenennung zu den Titans im Jahr
1999 steht Tennessee lediglich zum achten Mal in den Playoffs, ist dabei aber
bis auf eine Ausnahme in der Saison 2007 immer mindestens bis zur zweiten Runde
gekommen. In der ersten Halbzeit war es ein munteres Spiel, in welchem die
Führung des Öfteren wechselte. Letztlich führte Tennessee nach zwei Vierteln
mit 14:13. Was nach der Pause folgte, waren viele Drives, die mit Punts
endeten. Insgesamt resultierten acht von elf Drives in einem Punt. Bei den
restlichen drei Drives handelte es sich um Turnover. Zu Beginn des letzten
Quarters warf Ryan Tannehill eine Interception auf Duron Harmon und 15 Sekunden
vor dem Ende fing Logan Ryan einen Pass von Tom Brady ab und trug den Ball zur
Entscheidung für einen Touchdown in die Endzone der Patriots. Mit dem letzten
Play des Spiels versuchte es New England mit einem Rugby-Spielzug. Nach einem
Pass von Tom Brady auf Julian Edelman warfen die Patriots mehrere Rückwärtspässe
und wollten damit den langen Weg zur Endzone überbrücken. Am Ende verlor James
White aber den Ball und Joshua Kalu recoverte den Fumble, womit die Partie
endete.
Damit verpassen die New England Patriots nicht nur erstmals
seit zehn Jahren die Divisional Round und das AFC Championship Game, sondern
haben zugleich auch zum ersten Mal seit 2012 wieder ein Heimspiel in den
Playoffs verloren.
Die Tennessee Titans werden hingegen am kommenden Wochenende
in der Divisional Round gegen das beste Team der AFC und der gesamten Regular
Season, die Baltimore Ravens (Sieger AFC North), antreten.
SEHAWKS SIND WEITER
Zum Abschluss der Wild Card Round hatten die Philadelphia
Eagles die Seattle Seahawks zu Gast. In der Regular Season konnte Seattle mehr
Spiele gewinnen als die Eagles, landeten in der eigenen Division jedoch nur auf
Platz 2, während Philadelphia die eigene Division knapp gewann und sich somit
das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde sicherte.
Es war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in
den Playoffs und der knappe Sieg ging am Ende an die Seattle Seahawks. Obwohl
Russell Wilson und Josh McCown, der nach einer Verletzung von Carson Wentz im
ersten Viertel einspringen musste, viele ihrer Passversuche an den Mann
brachten und gemeinsam mit ihren Running Backs einige Yards überbrückten, kam
es nur zu zwei Touchdowns im gesamten Spiel und 26 Punkten. Die beiden
Touchdowns erzielten jeweils die Gäste aus Seattle. Erst gelang Marshawn Lynch
in seinem zweiten Spiel nach seiner Rückkehr sein zweiter Touchdown und später
wurde D.K Metcalf von Russell Wilson mit einem langen Pass gefunden und lief
mit dem Ball in die Endzone. Zudem verwandelte Jason Myers ein Field Goal,
nachdem sein erster Versuch früh im Spiel geblockt wurde. Auf Seiten der Philadelphia
Eagles wurden alle Punkte durch Jake Elliott erzielt. Der Kicker verwandelte
drei Field Goals. Dementsprechend endete die Begegnung mit 17:9 für die
Seahawks. Im letzten Viertel ging Philadelphia gleich zwei Mal Risiko und
wollte den vierten Versuch ausspielen, was beide Male misslang.
Während die Super Bowl Champions von 2017 damit
ausgeschieden sind, stehen die Seattle Seahawks nach 2016 wieder in der zweiten
Runde, wo sie es erstmals seit 2014 wieder mit den Green Bay Packers (Sieger
NFC North) zu tun bekommen werden.
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