Kölner Haie - Neun Spieler verlassen den KEC / Gespräche mit drei Akteuren laufen


Seit Dienstag ist die Saison der Kölner Haie beendet. Im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga unterlag man den Adler Mannheim innerhalb von vier Spielen und verabschiedete sich in die Sommerpause. Nun standen am Freitag die Abschlussgespräche des Vorstands mit den Spielern an und einige personelle Entscheidungen wurden getroffen.


Insgesamt neun Abgänge stehen bisher fest. Diese Listen wir im Folgenden ausführlich für Euch auf.


RYAN JONES – Im Alter von 34 Jahren wird Ryan Jones seine Karriere beenden. Der Kanadier wechselte während der Saison 2014/15 aus Nordamerika nach Köln und avancierte seitdem zur Führungspersönlichkeit und zum Publikumsliebling. In 259 DEL-Spielen kam er auf 140 Scorerpunkte und kehrt nun mit seiner Familie in die Heimat zurück. Sein Karriereende verkündete er bereits vor dieser Spielzeit. Neben der Zeit in Deutschland blickt Ryan Jones auch noch auf über 300 Partien in der National Hockey League zurück.


COREY POTTER – Auch für Corey Potter ist die aktive Karriere nun wohl vorüber. Im Jahr 2016 zog es ihn erstmals aus seiner Heimat hinaus und der nun 35-jährige US-Amerikaner schloss sich dem KEC an. Seitdem absolvierte er insgesamt 141 Begegnungen für die Haie, in denen er als Chef und Ruhepol in der Defensive fungierte. Das Ende seiner Karriere ist noch nicht offiziell, doch nach mehreren schweren Verletzungen – und zuletzt einer Gehirnerschütterung – ist seine Entscheidung, nach Nordamerika zurückzukehren und dort die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen, wohl gereift.


MORGAN ELLIS – Einen größeren Verlust haben die Kölner Haie mit dem Abgang von Morgan Ellis zu verzeichnen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich Morgan Ellis zum punktbesten Abwehrspieler und kam in 63 DEL-Spielen auf 12 Tore und 26 Vorlagen. Zudem wurde er im Saisonverlauf defensiv stabiler. Mit 26 Jahren möchte der Kanadier seine Chance aber wohl noch ergreifen und könnte – laut haimspiel.de – zukünftig bei einem russischen Verein in der zweitbesten Liga der Welt anheuern.


ALEXANDER SULZER – Vor fünf Jahren zog es Alexander Sulzer nach mehreren Jahren wieder aus Nordamerika zurück nach Deutschland. Er unterschrieb einen Vertrag über fünf Jahre bei den Haien und diese Zeit ist nun abgelaufen. In keiner Saison absolvierte er alle Spiele und war vor allem in den letzten beiden Spielzeiten häufig verletzt. Dieses Jahr stand er in lediglich 26 Pflichtspielen auf dem Eis. Blieb er über eine längere Zeit fit, zählte er zu den Leistungsträgern in der Kölner Verteidigung. Dies war jedoch nur selten der Fall. Seine Karriere wird der 34-Jährige voraussichtlich noch nicht beenden, sondern sich einem Verein aus dem Kölner Umkreis anschließen.


AUSTIN MADAISKY – Nach nur einer Saison muss sich Austin Madaisky bereits wieder aus Köln verabschieden. Drei Jahre stand er in Straubing unter Vertrag, bevor der Deutsch-Kanadier ins Rheinland wechselte. Nach einem Tryout erhielt er einen Kontrakt, wurde aber oftmals unter Peter Draisaitl auf ungewohnter Position als Stürmer eingesetzt. Mit zunehmender Zeit wurde er dann – vor allem unter Dan Lacroix – wieder als Verteidiger eingesetzt und konnte mit ordentlicher Leistung überzeugen. Dennoch erhält der 27-Jährige in Köln nach 59 Spielen kein neues Arbeitspapier. Seine Zukunft ist noch ungewiss.


STEVEN PINIZZOTTO – Es war ein kurzes Engagement von Steven Pinizzotto in der Domstadt. Nach drei Jahren in München und drei Meisterschaften wurde der Kanadier, der als „Bad Boy“ der DEL galt, von Köln verpflichtet. In Köln angekommen, zeigte er aber von Beginn an nur wenig, was diesem Image gerecht wurde. Spielerisch sah dies hingegen schon etwas besser aus, kam er doch in 17 Partien auf immerhin sechs Scorerpunkte. Im November musste Pinizzotto dann aber operiert werden und bestritt seither kein Spiel mehr. Für die Kölner Haie wird er dies auch in Zukunft nicht mehr, denn der Verein zog die Option für ein weiteres Jahr nicht. Ebenso ist unsicher, ob der 34-Jährige überhaupt noch einmal professionelles Eishockey spielen wird, denn er befindet sich im fortgestrittenen Alter eines Eishockeyspielers und war schon in den vergangenen Jahren von Verletzungen nicht verschont geblieben.


ROK TICAR – Die kürzester Zeit in Köln verbrachte in dieser Saison Rok Ticar. Nachdem der Slowene schon zwischen 2012 und 2014 für die Kölner Haie tätig war, kehrte der 29-Jährige in mitten dieser Saison zurück. Zum Jahreswechsel wurde Ticar verpflichtet und war im Saisonendspurt ein wichtiger Bestandteil der Kölner Haie. Auch in den Playoffs verfügte er über positive Werte. Er stand in 24 Spielen für den KEC auf dem Eis und konnte 12 Scorerpunkte beisteuern. Am Ende ist es wohl die größte Überraschung aller Abgänge, dass Rok Ticar keinen neuen Vertrag erhalten wird.


KAI HOSPELT – Kai Hospelt ist gebürtiger Kölner, durchlief die Jugendabteilungen des KEC und gab für Köln sein Debüt im Profieishockey, bevor es ihn 2007 nach Wolfsburg zog. Über die Autostadt ging es nach Mannheim. Dort gewann er erstmals die deutsche Meisterschaft und 2016 kehrte er in seine Heimat zurück. In dieser Spielzeit wurde er hauptsächlich in der vierten Reihe gemeinsam mit den Förderspielern oder in den Special Teams eingesetzt. Diese Aufgabe meisterte der 33-Jährige ordentlich, aber nach 175 Partien für die Haie seit seiner Rückkehr und nach 23 Treffern, sowie 44 Assists ist seine Zeit bei seinem Heimatverein vorüber. Kai Hospelt wird für kommende Saison mit den Krefeld Pinguinen in Verbindung gebracht und würde damit in Köln wohnen bleiben.


FELIX SCHÜTZ – Auch das zweite Engagement bei den Haien ist für Felix Schütz vorbei. Schon von 2011 bis 2013 war er Teil des Kölner Eishockey Clubs, entschied sich dann aber für einen Wechsel nach Russland. Nach einigen Vereinswechseln in nur wenigen Jahren kehrte er 2017 aus dem schwedischen Rögle nach Köln zurück und konnte gleich wieder überzeugen. Sein Scoring war auch in der aktuellen Spielzeit passabel, doch sein Auftritt auf dem Eis blieb in den weiteren Aspekten dennoch unter den Erwartungen. Zudem ist Schütz einer der Bestverdiener in Köln, weshalb sich der Club letztlich vermutlich gegen einen neuen Vertrag entschieden hat. Möglich ist aber auch eine einvernehmliche Trennung, insofern der 31-Jährige erneut ins Ausland oder näher an seine Heimat heran wollen würde. Insgesamt 90 Punkte verbuchte Felix Schütz in 113 Partien seit seinem Wechsel zur Saison 2017/18.


Während diese neun Spieler im nächsten Jahr nicht mehr das Trikot der Kölner Haie tragen werden, besteht für Verteidiger Simon Despres und für die Stürmer Alexander Oblinger und Michael Zalewski weiterhin die Möglichkeit, die Verantwortlichen in weiteren Gesprächen für einen neuen Vertrag zu überzeugen. Während Oblinger und Zalewski vor der Saison verpflichtet wurden, kam Despres erst im Februar 2019 nach Köln.

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