Champions Hockey League – Sieg in letzter Sekunde für München / Berlin beweist Moral / Nürnberg verpasst vorzeitige Qualifikation für Achtelfinale
Die Gruppenphase in der Champions Hockey League neigt sich
dem Ende zu. In dieser Woche wurde der vorletzte Spieltag ausgespielt und
weitere Entscheidungen bezüglich der K.O-Phase sind gefallen. Bereits elf
Mannschaften haben sich für das Achtelfinale qualifiziert, während ebenfalls
neun Teams zugleich keine Chance mehr auf die nächste Runde haben. Für zehn
weitere Teilnehmer entscheidet sich das Resultat erst am letzten Spieltag.
Schon vor dem Heimspiel gegen die Malmö Redhawks war der EHC
Red Bull München für das Achtelfinale qualifiziert, doch gegen das Team aus
Schweden ging es noch um den Gruppensieg. Einen großen Schritt machte München
nun in diese Richtung, denn man setzte sich mit 3:2 gegen Malmö durch.
Dabei sorgte ein Treffer von Jakob Mayenschein in der
letzten Sekunde des Spiels für den Dreier des deutschen Meisters. Der Rookie
des EHC Red Bull München, der hauptsächlich beim SC Riessersee (mittlerweile in
der Oberliga) aktiv ist, aber eine Förderlizenz erhalten hat und somit von München
jederzeit aktiviert werden kann, sorgte auch für das erste Tor des Spiels. In
der 10.Spielminute scheiterte Maximilian Kastner nach einem Pass von Frank
Mauer noch mit seinem Versuch an Christopher Nihlstorp, doch Jakob Mayenschein
setzte nach und verwandelte den Rebound. Die Führung für die Gastgeber hielt
über das erste Drittel hinaus, aber in einer Zweikampfbetonten Begegnung gelang
den Malmö Redhawks der Ausgleich im Laufe des Mittelabschnitts. Durch eine
Strafzeit auf Seiten der Hausherren war für Malmö mehr Platz auf dem Eis und
Malmö ließ den Puck über mehrere Stationen laufen. Letztendlich wurde Fredrik
Händemark im Slot mit einem Querpass von Marcus Sylvegard bedient und traf mit
einer Direktabnahme zum 1:1. Für die letzten 20 Minuten war somit genügend
Spannung geboten und es sollte noch einiges passieren. In Minute 47 ging der
EHC Red Bull München erneut in Front, als der Puck von der Bande abprallte und
es Frank Mauer von der rechten Seite mit einem Schuss versuchte. Vor dem Tor
platzierte sich Maximilian Kastner und er fälschte die Scheibe entscheidend ab,
so dass diese durch die Beine von Christopher Nihlstorp rutschte und im Tor
landete. Jedoch glich Malmö nur kurz darauf erneut aus. Wieder spielten die
Skandinavier im Powerplay und schlugen wieder zu. An der blauen Linie wurde
Carl-Johan Lerby bedient und mit einem Schlenzer beförderte er das Hartgummi an
Kevin Reich vorbei ins Netz. Es bahnte sich eine Verlängerung an, aber München
drückte in der Schlussphase noch einmal, was auch einer Strafe gegen die Gäste
geschuldet war. Diese endete 18 Sekunden vor Schluss, doch München blieb in
Puckbesitz und kombinierte sich durch die gegnerische Zone. Dann war es Konrad
Abeltshauser, der einen Gegenspieler aussteigen ließ und den Puck flach vor das
Tor brachte. Am zweiten Pfosten setzte sich Jakob Mayenschein durch und er
drückte das Spielgerät mit einer Restzeit von weniger als einer Sekunde über
die Linie, was den Sieg und drei Punkte für die Münchner bedeutete.
Trotz der Niederlage sind die Malmö Redhawks ebenfalls für
die nächste Runde qualifiziert und mit einem Heimsieg gegen den EHC Red Bull
München könnte man sogar noch den Gruppensieg holen, insofern man den direkten
Vergleich mit dem dreimaligen Deutschen Meister für sich entscheiden sollte.
Für die Eisbären Berlin steht schon länger fest, dass man
nach der Gruppenphase nicht mehr in der Champions Hockey League vertreten sein
wird. Dennoch möchten sich die Hauptstädter mit Moral aus dem Wettbewerb
verabschieden und im letzten Heimspiel der Gruppenphase konnte man dieses Ziel
erreichen.
Zu Gast beim Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga war
der HK Njoman Hrodna und der weißrussische Meister hatte vor der Partie noch
Chancen auf die nächste Runde. Dies ist nun nicht mehr der Fall, denn Berlin
bezwang Hrodna mit 4:1. Die Statistik sprach am Ende für die Gäste aus Belarus,
aber Berlin holte sich den Sieg. Über die halbe Distanz sah es nach einer engen
Begegnung aus, doch die Eisbären zeigten sich in der zweiten Hälfte des Spiels
eiskalt und schraubten das Resultat hoch. Die Hauptstädter waren es auch, die
nach 15 Minuten in Führung gehen konnten, als Maxim Samankov mit der Fanghand
auf den Puck greifen wollte, Colin Smith aber schneller war und die Scheibe mit
der Kelle zu Brendan Ranford spitzelte, der nur noch einschieben musste. Von
diesem Rückschlag zeigte sich Hrodna aber nicht beeindruckt und fand bereits
zwei Minuten später eine Antwort. Anton Yeliseyenko ging ins direkte Duell mit
Danny Richmond und versuchte es mit einem Schuss. Der Puck ging an den
Schlittschuh des Berliner Verteidigers und wurde dadurch für Maximilian
Franzreb zu einer schwierigen Aufgabe, die er nicht bewältigen konnte. Im
Mittelabschnitt konnten die Eisbären Berlin dann erneut vorlegen. Dieses Mal
stand James Sheppard vor dem richtig und wurde nicht ausreichend von seinem
Gegenspieler beachtet, was es für ihn einfach machte, den Schuss von Micki
DuPont von der blauen Linie abzufälschen und ins Netz zu lenken. Dieses Mal
fing sich Berlin nicht den direkten Ausgleich, sondern erhöhte stattdessen nur
eine Minute später auf 3:1. Über links zog Mark Cundari in die gegnerische Zone
ein und legte auf Andre Rankel zurück. Der Kapitän spielte den Puck anschließend
noch einmal quer auf Marcel Noebels, der direkt abzog und traf. Die Eisbären
Berlin erwischten einen perfekten Start ins letzte Drittel und sorgten
lediglich 99 Sekunden nach Wiederbeginn für die Vorentscheidung. Während der Puck
zur blauen Linie gespielt wurde, wo sich Florian Kettemer positioniert hatte, lief
Colin Smith unbeachtet vor das Tor. Mit einem Handgelenkschuss brachte Florian
Kettemer das Spielgerät zum Tor und Colin Smith fälschte erfolgreich ab, womit
er den späteren 4:1 Endstand besorgte. Der HK Njoman Hrodna hatten och genügend
Torchancen, konnte aber nicht mehr verkürzen oder gar ausgleichen.
Damit hat neben den Eisbären Berlin auch der HK Njoman Hrodna
keine Chancen mehr auf das Achtelfinale und beide Teams können am kommenden Dienstag
befreit aufspielen, wenn man in Weißrussland aufeinander trifft.
Mit einem Sieg hätten sich die Thomas Sabo Ice Tigers
vorzeitig für die runde der letzten 16 qualifizieren können. Im Hinblick auf
das Resultat aus dem Parallelspiel hätte auswärts bei den Rouen Dragons selbst
ein Erfolg nach Verlängerung gereicht. Jedoch kassierte Nürnberg in der letzten
Minute gleich zwei Gegentore und musste sich den Franzosen geschlagen geben.
Dabei lagen die Franken gleich zwei Mal in Führung. Den
ersten Treffer der Partie steuerte Christopher Brown in Minute 27, indem er den
Puck im Aufbauspiel der Hausherren eroberte und nachdem ein Passversuch
missglückte, doch noch in Puckbesitz blieb und das Hartgummi über die Linie
drückte. Zu diesem Zeitpunkt saß auf beiden Seiten jeweils ein Spieler auf der
Strafbank. Noch während der gleichen 4-gegen-4-Variante gelang den Rouen
Dragons aber auch schon der Ausgleich. Mit einem langen Pass von Mathieu Brodeur
auf Nicolas Deschamps schalteten die Franzosen um und mit einem Handgelenkschuss
beförderte der Stürmer die Scheibe ins lange Eck. Im letzten Durchgang erwischte
Nürnberg wieder als erste Mannschaft das glückliche Händchen und verschaffte
sich den Vorteil. Die Nürnberger eroberten den Puck in der gegnerischen Zone
und Brett Festerling gab einen Schuss von der blauen Linie ab. Vor dem Torraum
befand sich Will Acton in einem Duell mit einem Gegenspieler und fälschte den
Puck mit dem Oberschenkel leicht, aber entscheidend ab. Doch auch dieses Mal
sollte die Führung keinen Bestand haben, denn erneut kämpfte sich Rouen zurück.
Wieder leitete ein langer Pass einen schnellen Gegenangriff ein, dieses Mal kam
der Pass von Chad Langlais auf Joel Caron und hinter der blauen Linie zog Joel
Caron in die Mitte und konnte Andreas Jenike mit einem gezielten Schuss in den
Winkel überwinden. Das Spiel neigte sich dem Ende zu und da lediglich ein Sieg in
regulärer Spielzeit für die Franzosen eine weitere Chance auf das Achtelfinale
bedeutete, nahmen sie den Goalie für einen weiteren Feldspieler vom Eis und mit
zwei Mann mehr auf dem Eis, da Nürnberg auch noch eine Strafzeit erhielt, fiel 23
Sekunden vor der Sirene tatsächlich der Führungstreffer für Rouen. Am zweiten
Pfosten stand Nicolas Deschamps völlig frei, wurde von Loic Lamperier bedient
und drückte den Puck über die Linie. Die Thomas Sabo Ice Tigers nahmen
daraufhin sofort den eigenen Torhüter heraus, kassierten jedoch zehn Sekunden
später auch noch den vierten Gegentreffer. Der Torschütze war Anthony Guttig.
In Nürnberg geht es am letzten Spieltag also zwischen den
Thomas Sabo Ice Tigers und den Rouen Dragons um den zweiten Platz in Gruppe F.
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