AAF – Birmingham Iron und Orlando Apollos bewahren perfekte Bilanz
Vor drei Wochen startete mit der Alliance of American Football eine neue
Liga des vor allem in Nordamerika weit verbreiteten und beliebten Sports, der
in den vergangenen Jahren auch in Deutschland viele Fans gewinnen konnte. In
der AAF spielen insgesamt acht Mannschaften, die sich auf zwei Divisionen – die
Western Conference und die Eastern Conference – aufteilen. Die beiden besten
Teams beider Divisionen ziehen nach zehn Spieltagen in die Playoffs ein und
absolvieren dort ein Conference-internes Duell, in welchem das beste Team aus
dem Westen und das beste Team aus dem Osten ermittelt werden. Diese zwei
Mannschaften treffen dann am 27.April 2019 im Finale in Las Vegas, Nevada
aufeinander.
Im Gegensatz zur NFL gibt es in der AAF aber keine Kickoffs und statt
einem Extrapunkt muss nach Touchdowns eine Two-Point-Conversion erfolgen. Vor
allem die Regelung zur Verlängerung unterscheidet sich deutlich von der NFL,
jedoch kam es noch nicht zu einer Overtime, weshalb wir diese Regel an dieser
Stelle noch nicht erläutern werden.
BIRMINGHAM IRON at ATLANTA LEGENDS
Nun fand der dritte Spieltag der AAF statt und nach drei Begegnungen sind
noch zwei der insgesamt acht Mannschaften ungeschlagen. Eines dieser beiden
Teams sind die Birmingham Iron. Nach einem deutlichen Erfolg über die Memphis
Express und einem Arbeitserfolg gegen die Salt Lake Stallions folgte nun ein
Gastspiel bei den Atlanta Legends. Für Atlanta läuft es bisher völlig anders,
denn die Legends gingen mit zwei Pleiten in den dritten Spieltag und mussten
nun den dritten Rückschlag verkraften.
Die Birmingham Iron setzten sich in dieser Begegnung mit 28:12 durch. Im
ersten Viertel gab es keine Punkte und insgesamt lediglich drei Drives. Der
zweite Drive der Atlanta Legends ging bis ins zweite Quarter und dort sorgte
Kicker Younghoe Koo vor knapp 11.000 Zuschauern mit einem Field Goal aus 21
Yards für die ersten drei Punkte des Spiels. Im direkten Gegenzug sollte auch
den Gästen aus Alabama ein Field Goal im zweiten Drive gelingen. Nick Novak war
aus rund 40 Yards erfolgreich. Die Offensive der Gastgeber war anschließend nur
für vier Spielzüge auf dem Feld, denn Matt Simms warf seine erste Interception
an diesem Tag, als Jack Tocho den Ball abfing. Der Gewinn des Angriffrechtes
sollte aber nicht belohnt werden und es folgten mehrere Drives, die mit Punts
endeten. Kurz vor der Pause sollte dann jedoch der erste Touchdown der Partie
fallen. Birmingham platzierte sich kurz vor der gegnerischen Endzone und man
schickte Trent Richardson durch die Mitte, der es für 5 Yards bis zur Endzone
schaffte. Bei der folgenden Two-Point Conversion versuchte es Luis Perez mit
einem Pass auf Wes Saxton, doch dieser war zu kurz. Die Hausherren kamen noch
einmal in Ballbesitz und man schloss den Drive mit einem weiteren Field Goal
von Younghoe Koo ab. Ein Spielzug zuvor unterlief Matt Simms ein Fumble,
welcher aber vom eigenen Team gesichert werden konnte. Mit einer 9:6 Führung für
Birmingham ging es in die Kabine und nach dem Seitenwechsel erhielt Birmingham
den Ball. Zwar gab man diesen durch einen Punt ab, doch Lawrence Pittman verlor
den Ball, der daraufhin von Max Redfield aufgenommen wurde. Obwohl Birmingham
tief in der gegnerischen Hälfte starten durfte, reichte es nur für ein Field Goal
von Nick Novak zum zwischenzeitlichen 12:6. Die Atlanta Legends waren
anschließend etwas von der Rolle, während die Birmingham Iron durch einen
weiteren kurzen Lauf von Trent Richardson zum nächsten Touchdown kamen. Auch
die erste Interception von Luis Perez, dessen Pass von Carlos Merritt abgefangen
wurde, sollte die Gastgeber nicht wecken. Erst gab man den Ball durch einen
Turnover on Downs wieder ab und als man den Ball erneut erhielt, warf Matt
Simms den Ball in die Arme von Gegenspieler Jamar Summers. Der folgende Drive
führte zum dritten Touchdown der Gäste und zum dritten Mal war es Trent Richardson,
der von der gegnerischen Defensive nicht aufgehalten werden konnte. Auch die
Two-Point Conversion war erfolgreich, indem Luis Perez einen Pass auf L´Damian
Washington warf. Die Atlanta Legends standen mit weniger als fünf Minuten auf
der Uhr mit dem Rücken zur Wand, aber auch ihnen sollte ein Touchdown gelingen.
Matt Simms fand Montay Crockett mit einem Pass über 23 Yards in der Endzone, um
auf 12:28 zu verkürzen. Der anschließende Versuch auf zwei Extrapunkte
missglückte. Mit knapp 100 Sekunden auf der Uhr versuchte es Atlanta mit einer Onside
Conversion und tatsächlich funktionierte diese. Im Football kennt man einen
Onside Kick, doch in der AAF werden solche Kicks ebenso wie ein Kick im ersten
Spielzug nicht vollzogen. Stattdessen wird eine solche Conversion ausgespielt,
bei welcher ein Pass über mindestens 12 Yards nagebracht werden muss. Nachdem
dieser Versuch gelang, warf Matt Simms jedoch gleich im nächsten Spielzug die
dritte Interception und machte damit auch die letzten Hoffnungen zu Nichte.
Nachdem Max Redfield im dritten Viertel bereits den Fumble recovern konnte,
gelang ihm nun auch noch eine Interception. Luis Perez ging daraufhin zwei Mal
aufs Knie und beendete die Partie somit zu Gunsten der Birmingham Iron mit
28:12.
Matt Simms erwischte einen völlig falschen Tag. Seinem Touchdown-Pass
standen ein Fumble und drei Interceptions gegenüber. Insgesamt versuchte er es
mit 48 Pässen, von denen 28 Stück für 328 Yards bei seinen Mitspielern
landeten. Auf der Gegenseite präsentierte sich auch Luis Perez nicht in einer
guten Verfassung, konnte aber auf das Laufspiel seiner Offense vertrauen. Der
QB von Birmingham brachte 17 seiner 31 Passversuche an und überbrückte 160
Yards. Er war an keinem Touchdown beteiligt, warf aber eine Interception.
Am nächsten Spieltag treffen die Birmingham Iron zu Hause auf die San
Antonio Commanders, während sich die Atlanta Legends zu den Arizona Hotshots
begeben werden.
MEMPHIS EXPRESS at ORLANDO APOLLOS
Trotz der tadellosen Bilanz ist Birmingham nicht auf Platz 1 der Eastern
Conference, denn auch die Orlando Apollos stehen mit einer Bilanz von 3-0 in
der Tabelle und im eigenen Stadion empfing man in der dritten Woche die Memphis
Express. Ebenso wie Atlanta konnte auch Memphis noch kein Spiel gewinnen, was
sich auch in Orlando, Florida nicht ändern sollte.
Vor über 20.000 anwesenden Fans dauerte es lediglich zwei Minuten, bis
Orlando den Ball erstmals in die Endzone trug. Nach drei Pässen und einer
Strafe gegen Memphis standen die Apollos an der 4-Yard-Linie und diese vier
Yards überbrückte D´Ernest Johnson mit einem Lauf für die Führung. Die
Extrapunkte in Form der Two-Point Conversion kamen nicht zu Stande. Für die
Gäste ging es auch bitter weiter, denn mit seinem ersten Passversuch warf Christian
Hackenberg den Ball in die Arme von Gegenspieler Keith Reaser und Orlando
bedankte sich, indem Elliott Fry ein Field Goal verwandelte. Nach mehreren
Drives, die ohne Punkte endeten, hatte Memphis mit Ablauf des ersten Viertels die
Chance, durch ein Field Goal auf das Scoreboard zu gelangen. Josh Jasper nutzte
die Chance aber nicht und setzte den Ball daneben. Während des zweiten Viertels
unterlief auch den Orlando Apollos der erste Turnover, denn mit einem noch zu
gehenden Yard spielte man den vierten Versuch aus und da man scheiterte, gab
man den Ball in der eigenen Hälfte ab. Aber statt dies auszunutzen, warf
Christian Hackenberg eine weitere Interception, gefangen von Terence Garvin.
Mit 9:0 endete die erste Halbzeit und Memphis erhielt das Angriffsrecht nach
der Pause. Für die Express stand anstelle von Christian Hackenberg nun aber
Zach Mettenberger als Quarterback auf dem Feld und sein erster Drive endete direkt
mit einem Touchdown. Er warf einen langen Pass in die Endzone auf Devin Lucien
und damit verkürzten die Gäste auf 6:9. Die Two-Point Conversion funktionierte
nicht. Die Aufbruchstimmung war jedoch nur von kurzer Dauer, weil Orlando
ebenfalls mit einem Touchdown antwortete. Auch Garrett Gilbert gab einen langen
Pass erfolgreich ab und kurz vor der Endzone fing Rannell Hall den Ball
freistehend und musste sich nur noch umdrehen, um die Endzone zu erreichen. Zu
Beginn des letzten Viertels traf Josh Jasper ein Field Goal für weitere drei
Punkte der Memphis Express und wieder folgte auf einen Scoring-Drive der Gäste
ein Touchdown der Gastgeber. Orlando marschierte zügig über das Feld und am
Ende machte es Garrett Gilbert selbst und lief spektakulär für über 20 Yards
für sechs Punkte in die Endzone. Auch die vierte Two-Point Conversion der
Hausherren war nicht erfolgreich. Zach Mettenberger gab Memphis aber in der zweiten
Halbzeit neuen Aufschwung und hielt die Hoffnung am Leben. Er behielt die
Nerven und wieder war es ein langer Pass, mit dem Mettenberger für einen
Touchdown sorgte. Er hatte Zeit und gab 40 Yards vor der Endzone einen Pass ab,
der von Gerrard Sheppard gefangen wurde. Da die anschließende Two-Pojnt Conversion
durch einen Pass von Mettenberger auf Anthony Manzo-Lewis ebenfalls gültig war,
lag man nur noch vier Punkte hinter Orlando und es waren noch über fünf Minuten
zu absolvieren. Die Defense der Express konnte Orlando aber nicht stoppen und
so lief die Zeit herunter und Orlando brachte die Führung über die Zeit.
Bis zu seiner Auswechslung warf Christian Hackenberg 14 Pässe, verursachte
zwei Interceptions und fand seine Mitspieler neun Mal für 88 Yards. Sein
Ersatz, Zach Mettenberger, brachte es hingegen auf 120 Yards mit neun
angebrachten Pässen bei 12 Versuchen für zwei Touchdowns. Für Orlando stand
Garrett Gilbert auf dem Feld. Er erzielte einen Rushing-TD und gab einen
TD-Pass ab und insgesamt gelang ihm eine Wurfdistanz von 207 Yards mit 14
Pässen, die er bei 28 Versuchen anbringen konnte.
Es geht in der kommenden Woche für die Orlando Apollos zu Gast bei den
Salt Lake Stallions weiter und die Memphis Express empfangen die San Diego
Fleet.
Die Ergebnisse aus Woche 3 im Überblick:
Salt Lake Stallions 23-15 Arizona Hotshots
Orlando Apollos 21-17 Memphis Express
Atlanta Legends 12-28 Birmingham Iron
San Diego Fleet 31-11 San Antonio Commanders
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