DFB-Pokal (Achtelfinale) – Zweitligisten schocken Leverkusen und Nürnberg / Bremen bezwingt Dortmund im Nachsitzen


Am Dienstag wurden die ersten vier der insgesamt acht Achtelfinals im DFB-Pokal ausgespielt. Es waren vier Bundesligisten, sowie vier Zweitligisten am Spielbetrieb beteiligt und neben zwei Duellen zwischen Teams aus der gleichen Spielklasse, kam es auch zu zwei Begegnungen zwischen einem Team aus der Bundesliga und der 2.Bundesliga. Am Ende schaffte es im Rahmen dieser vier Dienstagsspiele nur ein Bundesligist ins Viertelfinale.



Dieser Bundesligist war der SV Werder Bremen. In einem der beiden Abendspiele gastierten die Werderaner bei Borussia Dortmund und gegen den Tabellenführer der Fußball-Bundesliga setzte sich Bremen am Ende durch. Wie schon in den beiden vorherigen Pokalrunden mit BVB-Beteiligung ging auch der dritte Auftritt der Westfalen über die reguläre Spielzeit hinaus und dieses Mal fiel die Entscheidung erst im Elfmeterschießen, aber sie fiel zu Gunsten der Gäste aus Bremen.

Die Begegnung begann für die Gäste aus Bremen wie nach Maß. In der 5.Spielminute erhielt Bremen einen Freistoß aus halbrechter Position. Diesen drehte Max Kruse flach um die Mauer herum und im Sechzehner fälschte Milot Rashica das Leder noch ab. Eric Oelschlägel, der seine beiden kranken Torhüter-Kollegen vertrat und als dritter Schlussmann zwischen den Pfosten stand, wurde von dem Richtungswechsel überrascht, hätte diese Chance aber dennoch parieren können, da der Ball mittig im Netz einschlug. Der erste Durchgang gehörte ansonsten den Dortmundern und unmittelbar vor dem Pausenpfiff gelang den Hausherren der Ausgleich. In zentraler Position legte sich Marco Reus den Ball 18 Meter vor dem Tor für einen Freistoß zurecht und er beförderte die Kugel direkt in die Maschen. Für ihn war es zugleich aber auch die letzte Aktion, da er angeschlagen ausgewechselt wurde. Nach dem Seitenwechsel wurde Werder Bremen wieder aktiver und hatte – vor allem in der Schlussphase – die besseren Möglichkeiten. Es ging aber mit 1:1 in die Verlängerung und dort erzielte Dortmund in Minute 105 den nächsten Treffer. Nach einem gewonnenen Kopfballduell in der eigenen Hälfte schaltete der BVB schnell um und mit einem verzögerten Doppelpass durchbrachen Christian Pulisic und Paco Alcacer die Bremer Defensive. Pulisic tauchte letztlich alleine vor Juri Pavlenka auf und schob den Ball am tschechischen Keeper vorbei ins Tor. Die Antwort der Werderaner ließ jedoch nur drei Minuten auf sich warten. Dann war es Axel Witsel, der einen Querpass von Kevin Möhwald unglücklich abfälschte und zu Claudio Pizarro lenkte, der sich gegen Eric Oelschlägel behauptete und das Spielgerät über die Linie drückte. Auch der zweite Durchgang von der Verlängerung hatte noch einiges zu bieten und wieder legte Borussia Dortmund vor. Es waren 113 Minuten gespielt, als Maximilian Philipp einen Zweikampf gegen Ludwig Augustinsson auf der rechten Strafraumseite gewann und den Ball von der Grundlinie auf Achraf Hakimi zurückspielte. Der junge Marokkaner wurde kurz zuvor eingewechselt und brachte die Gastgeber erneut in Front. Doch die Moral der Bremer sollte sich ein weiteres Mal auszahlen. Weniger als zwei Minuten vor dem Ende der Verlängerung erhielt Bremen eine Ecke und am langen Pfosten kam Martin Harnik zum Kopfball. Die Kugel prallte kurz vor Eric Oelschlägel auf und sprang über den erneut nicht allzu glücklich ausschauenden Keeper ins Tor. Es kam zum Elfmeterschießen und in diesem wurde Jiri Pavlenka zum Helden. Der Schlussmann der Gäste parierte die ersten beiden Elfmeter von Paco Alcacer und Maximilian Philipp und da seine Teamkollegen alle vier Versuche verwandeln konnten, reichte dies zum Sieg des SV Werder Bremen. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Kapitän Max Kruse.

Nachdem Borussia Dortmund zwischen 2013 und 2017 vier Mal im Pokalfinale stand, endet die Reise für den BVB nun schon zum zweiten Mal in Folge im Achtelfinale. Derweil hat es der SV Werder Bremen nach dem Viertelfinale im vergangenen Jahr auch diese Saison wieder unter die letzten Acht geschafft.


Im Parallelspiel kam es zum internen Zweitligaduell zwischen dem MSV Duisburg und dem SC Paderborn. Zwar gingen die Gastgeber kurz nach der Pause durch ein Tor von Cauly Oliveira Souza in Führung, doch Paderborn antwortete in Person von Bernard Tekpetey, Kai Pröger und Christopher Antwi-Adjej drei Mal binnen 24 Minuten und sicherte sich den 3:1 Auswärtserfolg. Das Achtelfinale war für den MSV Duisburg das beste Resultat seit dem verlorenen Finale in der Saison 2010/11. Dieses Ereignis wird man mindestens für ein weiteres Jahr nicht erneut erleben, aber für den SC Paderborn geht der Traum weiter. Im letzten Jahr erreichten die Ostwestfalen erstmals das Viertelfinale und konnten diese Etappe erneut erreichen.


Schon am Abend setzte es zwei Niederlagen für Mannschaften aus der Bundesliga. Der 1.FC Nürnberg unterlag dem Hamburger SV mit 0:1 durch Berkay Özcan und verpasst das Viertelfinale zum achten Mal in Serie, während sich der HSV nach 2017 nun wieder als Viertelfinalist bezeichnen kann. Zudem musste sich Bayer Leverkusen trotz Führung dem 1.FC Heidenheim mit 1:2 geschlagen geben. Nachdem Julian Brandt die „Werkself“ nach vorne beförderte, drehten Nikola Dovedan und Maurice Multhaup das Spiel zu Gunsten des Zweitligisten. Nach 2016 steht der 1.FC Heidenheim erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte unter den letzten acht Teams des DFB-Pokals. Dieses erreichte Bayer Leverkusen schon deutlich öfters, aber in dieser Spielzeit gelang ihnen dies nicht.


Am Mittwochabend kommt es noch zu diesen Begegnungen:

RB Leipzig vs. VfL Wolfsburg
Holstein Kiel vs. FC Augsburg
FC Schalke 04 vs. Fortuna Düsseldorf
Hertha BSC vs. FC Bayern München

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