DFB-Pokal (Achtelfinale) – Schalke 04 gewinnt kurz nach Schocknachricht / Hertha BSC unterliegt Bayern München im Finalstadion
Am Mittwoch wurden die letzten vier der insgesamt acht
Achtelfinals im DFB-Pokal ausgespielt und somit wurden stehen nun alle
Viertelfinalisten der Saison 2018/19 fest. Es waren sieben Bundesligisten,
sowie ein Zweitligist am Spielgeschehen beteiligt.
Das Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf stand
unter einem traurigen Stern. Wenige Stunden vor der Partie wurde bekannt, dass
Rudi Assauer – insgesamt 23 Jahre als Manager bei der „Königsblauen“ tätig – im
Alter von 74 Jahren an den Folgen seiner Alzheimer-Erkrankung verstarb. Beide
Mannschaften traten dementsprechend mit einem Trauerflor auf und beteiligten
sich vor dem Anpfiff an einer Gedenkminute. Die Fans des S04 präsentierten
zudem ein Spruchband mit der Aufschrift „Legenden sterben nie – Ruhe in
Frieden, Rudi!“ und sangen nach jedem Treffer der eigenen Mannschaft ein Lied
über den Mann, der die Veltins Arena einst erbauen ließ.
Diese Gelegenheit erhielten die Fans des FC Schalke 04 gleich
vier Mal, denn gegen die Düsseldorfer setzte man sich mit 4:1 durch. Die
offensiven Ansätze waren schon früh auf Seiten der Gastgeber gegeben, doch man
tat sich schwer gegen eine gut geordnete Defensive der Rheinländer. Nach 29
Minuten fand man dann aber doch erstmals einen Weg, diese Abwehrkette zu
durchbrechen. Nach einem Einwurf von Daniel Caligiuri leiteten Weston McKennie
und Mark Uth den Ball jeweils mit einem Kontakt weiter und anschließend hatte
Ahmed Kutucu, der unter der Woche erst seinen Profivertrag unterschrieb, viel
Platz und schlenzte das Leder zur Führung ins lange Eck. Der erste Durchgang
war daraufhin erneut davon geprägt, dass der Ball durch die eigenen Reihen lief
und sich die Begegnung meist im Mittelfeld abspielte. Somit ging es mit 1:0 für
die Hausherren in die Kabine und nur zwei Minuten nach Wiederbeginn legte
Schalke 04 mit dem 2:0 nach. Bastian Oczipka brachte eine Ecke hoch in den
Sechzehner und nachdem Jaroslav Drobny einen Kopfball von Weston McKennie noch
gut abwehren konnte, staubte Salif Sane erfolgreich ab, um sein erstes Tor im
Dress des S04 zu erzielen. Kurz darauf beförderte Salif Sane den Ball an den
Pfosten und den Abpraller lenkte dann Ahmed Kutucu aus einem Meter mit der
Brust an den anderen Pfosten. Es hätte bereits das 3:0 sein können, dieses fiel
dann aber eine Minute später, als Sebastian Rudy den Ball im Mittelfeld
eroberte, Jaroslav Drobny einen vermeintlich harmlosen Schuss von Ahmed Kutucu
nicht festhalten konnte und Mark Uth die Kugel nur noch einschieben musste.
Trotz des deutlichen Rückstandes bewies Düsseldorf Moral und gab nicht auf.
Zudem profitierte man davon, dass Schalke 04 einen Gang zurückschaltete. Im
Vorwärtsgang verlor Ahmed Kutucu den Ball und über Kevin Stöger kam der Ball in
der Spitze zu Dawid Kownacki, der auf Rouwen Hennings durchsteckte. Der Routinier
stand daraufhin alleine vor Ralf Fährmann und hob das Spielgerät über den
Keeper hinweg ins Netz. Es war der Anschlusstreffer von Fortuna Düsseldorf,
jedoch folgte kein weiterer Torerfolg für die Gäste und stattdessen gehört der
Schlusspunkt dem FC Schalke 04 in der 87.Minute. Aus dem linken Halbfeld führte
Bastian Oczipka einen Freistoß als Hereingabe aus und am zweiten Pfosten kam
Salif Sane zum Kopfball und drückte die Kugel über die Linie.
Während es der FC Schalke 04 zum dritten Mal in Serie unter
die letzten Acht geschafft hat, wartet Fortuna Düsseldorf auch weiterhin seit
1996 auf das nächste Viertelfinale.
Im Viertelfinale steht auch einmal mehr der FC Bayern
München. Für den Rekordsieger dieses Wettbewerbs ging es ins Stadion, in dem in
wenigen Monaten auch das Endspiel ausgetragen wird. Die Münchner gastierten im Berliner
Olympiastadion bei Hertha BSC. In der Hinrunde der Fußball-Bundesliga ging der
Sieg noch an die Hauptstädter, doch nun durfte am Ende der deutsche
Rekordmeister feiern.
Dabei gehörte der erste Treffer nach nur drei Minuten den
Gastgebern. Ein Pass von Salomon Kalou in die spitze schien eigentlich zu weit
für Maximilian Mittelstädt zu sein, doch der Flügelspieler stoppte den Ball,
indem er das linke Bein streckte, und nach einem Haken in die Mitte beförderte
er das Leder flach ins Tor. Die Antwort des FC Bayern ließ aber nur vier
Minuten auf sich warten. Bei einer Flanke von Joshua Kimmich passte Niklas
Stark noch gut auf gegen Robert Lewandowski, aber die Fußabwehr landete vor den
Füßen von Serge Gnabry, der mit einer Direktabnahme ins kurze Eck traf. Die Gäste
hatten das Spiel völlig unter Kontrolle, aber im Angriff präsentierte man sich
zu harmlos, was aber auch an disziplinierten Berlinern lag. So dauerte es über
den ersten Durchgang hinaus bis zur 49.Spielminute, bis Bayern München die
Partie verdient drehte. Mit zwei schnellen Pässen konnten Robert Lewandowski und
James Rodriguez die gesamte Herthaner Abwehr überwinden und frei vor Rune Jarstein
behielt Serge Gnabry die Nerven und schob die Kugel am Berliner Schlussmann
vorbei. Von Hertha BSC kam nicht mehr viel, aber eine Aktion des zwei Minuten
zuvor eingewechselten Davie Selke sollte nach 67 Minuten zum überraschenden
Ausgleich führen. Nach einem hohen Flankenwechsel landete ein Kopfball von
Salomon Kalou bei der Münchner Defensive. Jedoch missglückte eine
Kopfballrückgabe von Mats Hummels zu Sven Ulreich und dies nutzte Davie Selke
aus, um sich die Kugel zu schnappen, Sven Ulreich zu umkurven und den Ball über
die Linie zu drücken. Mit 2:2 endete die reguläre Spielzeit und es ging in die
Verlängerung. Dort fiel noch ein weiterer Treffer und er fiel zu Gunsten der
Gäste, die somit den Sieg holen konnten. Der Torschütze war Kingsley Coman.
Nach einer Hereingabe von Joshua Kimmich und einem unplatzierten Kopfball von
Leon Goretzka setzte Robert Lewandowski nach und beförderte den Ball zum Tor,
wo Kingley Coman gegen drei Berliner zum Kopfball kam und den Ball ins Netz
lenkte. Von diesem Rückschlag erholte sich Berlin nicht mehr und musste sich
dem Rekordsieger geschlagen geben.
Noch nie konnte Hertha BSC den DFB-Pokal gewinnen und
schaffte es seit 1979 nicht mehr ins Endspiel im eigenen Stadion. Auf das Viertelfinale
müssen die Berliner nun weiter seit 2012 warten. Währenddessen steht der FC
Bayern München seit 2008 ununterbrochen im Viertelfinale.
Schon etwas früher am Abend schaffte es RB Leipzig erstmals,
sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Die „Roten Bullen“ bezwangen den
Pokalsieger von 2015, den VfL Wolfsburg, dank eines frühen Treffers von Matheus
Cunha mit 1:0. Während Leipzig das größte Erfolgserlebnis der jungen
Vereinsgeschichte im Rahmen des DFB-Pokals feiert, verpassen die „Wölfe“ das mögliche
zweite Viertelfinale in Folge.
Zum ersten Mal seit 2009 und zum zweiten Mal überhaupt
befindet sich der FC Augsburg unter den letzten acht verbleibenden Teams. Zu
Gast bei Holstein Kiel feierten die Schwaben einen knappen 1:0 Erfolg. Den
Siegtreffer erzielte Michael Gregoritsch kurz vor dem Ende. Für die Kieler wird
es damit vorerst nichts mit dem zweiten Viertelfinale nach 2012.
Die Resultate des Achtelfinals im Überblick:
Hamburger SV 1:0 1.FC Nürnberg
1.FC Heidenheim 2:1 Bayer Leverkusen
MSV Duisburg 1:3 SC Paderborn
Borussia Dortmund 5:7 n.E. SV Werder Bremen
Holstein Kiel 0:1 FC Augsburg
RB Leipzig 1:0 VfL Wolfsburg
FC Schalke 04 4:1 Fortuna Düsseldorf
Hertha BSC 2:3 n.V. FC Bayern München
Zum Abschluss dieses Beitrags möchte auch „Kleisis Blog“ sein
Mitleid und seine Gedenken an die Familie und Hinterbliebenen von Rudi Assauer
aussprechen. Ruhe in Frieden, Legende!
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