NHL – Bergmann, Holzer, Kahun, Kühnhackl: So läuft die Saison 2021/22 bisher für die Rückkehrer

Drei deutsche Eishockeyspieler, die in der vergangenen Saison noch in Nordamerika gespielt haben, kehrten zur Saison 2021/22 wieder zurück nach Europa und stehen nun bei europäischen Vereinen unter Vertrag. Hinzu kommt ein Deutscher, der viele Jahre in Nordamerika verbrachte und nun den Heimweg über eine Station in Russland zurück nach Deutschland angetreten ist. Zwei Akteure sind zurück in Deutschland, während je ein Spieler in der Schweiz und in Schweden spielen. Da die Saison in den europäischen Ligen bereits fortgeschrittener ist, als in Nordamerika, blicken wir auf die ersten Wochen dieser Spieler nach ihrer Rückkehr zurück.



LEAN BERGMANN

(ADLER MANNHEIM)

Nachdem er bereits in seiner Jugend neben Deutschland auch schon in Schweden und den USA spielte, absolvierte Lean Bergmann in der Saison 2018/19 sein erstes Profijahr und spielte in der Deutschen Eishockey Liga für die Iserlohn Roosters. Gleich in seiner ersten Spielzeit absolviert der Angreifer 50 Spiele in der DEL und verbuchte 29 Scorerpunkte. Anschließend gab er auch sein Debüt für die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft. Für die folgende Saison unterschrieb er einen Vertrag bei den Adler Mannheim, doch beim Start der DEL-Saison 2019/20 war er schon nicht mehr im Kader, denn im Anschluss an die WM wurde Bergmann von den San Jose Sharks kontaktiert und mit einem Einstiegsvertrag ausgestattet.

In den letzten zwei Jahren stand Lean Bergmann dann für das Franchise aus Kalifornien auf dem Eis, wurde aber hauptsächlich in der American Hockey League bei den San Jose Barracuda eingesetzt. In zwei Spielzeiten kam er in der NHL auf 13 Einsätze und eine Vorlage und in der AHL steuerte er zehn Treffer und 14 Assists in 63 Partien bei.

In San Jose besaß Lean Bergmann noch einen laufenden Vertrag bis 2022, welcher aber vorzeitig aufgelöst wurde. Daraufhin kehrte der mittlerweile 23-Jährige in diesem Sommer nach Deutschland zurück und schloss sich den Adler Mannheim, mit denen er vor zwei Jahren bereits einen Kontrakt abschloss, an. Der neue Vertrag läuft über zwei Jahre. Bisher stand Lean Bergmann in neun Ligaspielen für die Quadratestädter auf dem Eis und erzielte drei Tore sowie eine Vorlage. Zudem hat er sich mit den Adlern in der Champions Hockey League für das Achtelfinale qualifiziert. Er kam in sechs Gruppenspielen auf zwei Torerfolge.

 

KORBINIAN HOLZER

(ADLER MANNHEIM)

Auch für Korbinian Holzer geht es wieder zurück nach Deutschland. Schon im letzten Jahr verabschiedete er sich aus Nordamerika, als er sich Avtomobilist Jekaterinburg in Russland anschloss. Zuvor war der Verteidiger zehn Spielzeiten in Nordamerika aktiv. Bereits im NHL Draft 2006 wurde er von den Toronto Maple Leafs ausgewählt, erhielt seinen Vertrag jedoch erst vier Jahre später.

In Toronto verbrachte er fünf Jahre, wurde bis zu seiner letzten Saison aber vermehrt in der AHL bei den Toronto Marlies eingesetzt. Gegen Ende der Saison 2014/15 wurde Holzer per Trade an die Anaheim Ducks abgegeben, kam dort aber erst in der Folgesaison zum Einsatz. In Anaheim gehörte er zum Kader des NHL-Teams, war zwischenzeitlich aber auch für die San Diego Gulls aus der AHL aktiv. Meist gehörte dem Abwehrspieler aber nur ein Platz auf der Tribüne, insofern er sich nicht im Spieltagskader der Ducks befand. So kam er in den fünf Jahren, in denen sein Vertrag drei Mal verlängert wurde, auf rund die Hälfte der gespielten Spiele seines Teams, bevor man ihn Anfang 2020 in einem Tausch an die Nashville Predators verkaufte. Die restlichen Wochen der Saison 2019/20 kam Korbinian Holzer zu drei Einsätzen für die Mannschaft aus Tennessee.

Nachdem die Playoffs, in denen Holzer nicht eingesetzt wurde, für die Nashville Predators schon früh endeten und die Spieler aus der „Corona-Bubble“, in der sich die Playoff-Teams befanden, abreisen durften, kehrte Holzer dem nordamerikanischen Kontinent nach zehn Jahren den Rücken. Seine Statistik liegt bei 211 NHL-Spielen (6 Tore / 21 Assists) und 332 AHL-Spielen (15 Tore / 77 Assists).

Zur Saison 2020/21 einen Vertrag im russischen Jekaterinburg. In 25 Hauptrundenspielen und fünf Playoff-Einsätzen kam Holzer auf sechs Scorerpunkte. Nach der Saison lief er für Deutschland bei seiner insgesamt sechsten Weltmeisterschaft auf und wurde als einer von sechs Akteuren ins Allstar Team der WM gewählt. Neben Landsmann Moritz Seider zählte man ihn zum besten Verteidiger des Turniers.

Nun spielt Korbinian Holzer erstmals seit 2009/10 wieder in der Deutschen Eishockey Liga. Damals lief er für die Düsseldorfer EG auf, jetzt sind es die Adler Mannheim. In bisher zehn Begegnungen steuerte der 33-Jährige drei Tore und eine Vorlage bei und verbuchte zusätzlich noch einen Assist in der Champions Hockey League.


DOMINIK KAHUN

(SC BERN)

Nicht nach Deutschland zurück, aber in unmittelbare Nähe hat es Dominik Kahun gezogen. Nach guten Leistungen in der Deutschen Eishockey Liga für den EHC Red Bull München und für die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen wurde dem Deutsch-Tschechen zur Saison 2018/19 ein Vertrag bei den Chicago Blackhawks angeboten. Gleich in seiner ersten Saison in der NHL absolvierte er alle 82 Spiele und wusste zu überzeugen. Dennoch gab man ihn nach nur einem Jahr an die Pittsburgh Penguins ab. Obwohl Kahun auch in Pittsburgh sehr gute Leistungen zeigte, gab man ihn gegen Ende der Saison 2019/20 an die Buffalo Sabres ab. Da sich die Hauptrunde dem Ende zuneigte und sich die Sabres nicht für die Playoffs qualifizieren konnten, kam Kahun für Buffalo nur noch sechs Mal zum Einsatz. Nachdem die Vertragsverhandlungen gescheitert waren, schloss sich Dominik Kahun in der letzten Saison den Edmonton Oilers an und bestritt 48 der 56 Partien. Zudem bekam er seine ersten Einsätze in den Stanley Cup Playoffs. Edmonton schied aber bereits in Runde 1 aus.

Der dreifache Deutsche Meister kam sozusagen als „Quereinsteiger“ in die beste Liga der Welt, konnte dort an seine Leistungen aus Deutschland anknüpfen und hat in nur drei Spielzeiten insgesamt 188 Spiele bestritten und dabei 36 Tore und 49 Vorlagen eingefahren.

Nach dem Playoff-Aus der Edmonton Oilers reiste Kahun nach Lettland, um sich Deutschland bei der WM 2021 anzuschließen. Mit dem DEB-Team wurde er letztlich Vierter. Da er in Nordamerika keinen neuen Vertrag für aktuelle Spielzeit unterschrieben hat, kehrte er nun nach Europa zurück und steht für dieses und die folgenden zwei Jahre beim SC Bern in der National League aus der Schweiz unter Vertrag. Dort zählt der 26-jährige Stürmer zu den Leistungsträgern und ist aktueller Topscorer des Teams. Bisher stand Kahun 13-mal für den SC Bern auf dem Eis und steht derzeit bei 11 Punkten und einer Plus-Minus-Statistik von +7.

 

TOM KÜHNHACKL

(SKELLEFTEA AIK)

Der vierte und letzte Rückkehrer ist Tom Kühnhackl. Für den gebürtigen Landshuter endet die Nordamerika-Zeit nach elf Jahren. Im Jahr 2008 machte er seine erste Erfahrungen als Profi in der zweiten deutschen Eishockeyliga für seinen Heimatverein, die Landshut Cannibals. Nachdem er dort auch die folgende Saison spielte und noch während der Spielzeit für vier Partien in die DEL zu den Augsburger Panther wechselte, wurde er 2010 im NHL Draft parallel zu seinem Wechsel nach Kanada in die Ontario Hockey League von den Pittsburgh Penguins ausgewählt. Er blieb für zwei Jahre in der OHL und erhielt nach guten Vorstellungen einen Einstiegsvertrag bei den Penguins. Es dauerte bis zur Saison 2014/15, bis sich Kühnhackl einen Platz im NHL-Kader erarbeiten konnte, doch dann war er für Pittsburgh gesetzt. Gleich in seinen ersten beiden Spielzeiten gewann er mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup und ist damit bis heute einer von nur zwei deutschen Akteuren, die in der NHL zwei Mal die Meisterschaft gewinnen konnten. Eine Saison lang trug er noch das Trikot der Penguins, bevor er zu den New York Islanders wechselte. Aufgrund von Verletzungsproblemen kam er in zwei Jahren nur sporadisch für die Islanders zum Einsatz und erhielt für die Saison 2020/21 nur noch einen Vertrag im Farmteam, den Bridgeport Sound Tigers.

Zum Abschluss seiner persönlichen Saison vertrat der aktuell 29-Jährige zum ersten Mal die deutsche Nationalmannschaft bei einem Turnier. Er bestritt alle zehn Spiele bei der WM 2021 und belegte gemeinsam mit den anderen drei genannten Rückkehrern die beste deutsche WM-Platzierung seit 2010.

In Nordamerika kam für Kühnhackl kein Vertrag zu Stande und er entschied sich für einen Wechsel nach Schweden. Der Stürmer spielt in der schwedischen SHL für Skelleftea AIK. In der Liga bringt es Tom Kühnhackl auf einen Assist bei neun Einsätzen und in sechs weiteren Partien in der Champions Hockey League legte er zwei Tore vor. Ebenso wie Lean Bergmann und Korbinian Holzer hat sich auch Tom Kühnhackl mit seiner Mannschaft für das Achtelfinale des europäischen Wettbewerbes qualifiziert.

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