Fußball-WM 2022 – Bundesliga-Stürmer entscheidet hitziges Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko

Das Finale für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar steht! Am Dienstagabend qualifizierte sich Argentinien durch ein klares 3:0 gegen Kroatien für das Endspiel und einen Tag später spielten Frankreich und Marokko um das zweite Ticket.


 

Die Qualifikation zum Viertelfinale stellte für Marokko bereits den größten Erfolg der Historie dar. Doch es sollte bei ihrer sechsten WM-Teilnahme auch noch ins Halbfinale für die Afrikaner gehen. In der Gruppenphase gewann man die eigene Gruppe vor Kroatien, Belgien und Kanada, bevor man sich in der Finalrunde erst gegen Spanien im Elfmeterschießen und danach mit 1:0 gegen Portugal durchsetzen konnte. Damit sind die Marokkaner als erste Nation des afrikanischen Kontinents im Halbfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft.

Dort wartete mit Frankreich der amtierende Weltmeister. Für die „Equipe Tricolore“ war es das siebte Halbfinale bei einer WM und man wollte die erste Mannschaft seit Brasilien bei den Turnieren 1958 und 1962 sein, die den Titel verteidigen kann. Auf dem Weg zum Halbfinale gab es den Gruppensieg vor Australien, Tunesien und Dänemark sowie Siege über Polen und England.

In fünf vorherigen Spielen kassierte Marokko nur ein Gegentor und war zum Zeitpunkt des Halbfinals als einzige Team, welches bei der laufenden WM noch nicht verloren hatte. Allerdings sollte die lange Serie von Keeper Yassine Bounou, in der er seinen Kasten sauber hielt, gegen Frankreich bereits nach fünf Minuten enden. Bei einem langen Pass in die Spitze von Raphael Varane verschätzte sich Jawad El Yamiq und grätschte ins Leere. Der Ball kam bei Antoine Griezmann an und er sah Kylian Mbappe im Strafraum. Gleich sechs Marokkaner stürzten sich auf den teuersten Spieler der Welt, der aber immerhin noch zum Schuss kam. Dieser wurde abgeblockt, landete aber bei Theo Hernandez, der davon profitierte, dass Yassine Bounou beim Herauslaufen aus seinem Tor zögerte. Der Abschluss des französischen Außenverteidigers ging am Torhüter vorbei und konnte auch von der Verteidigung nicht mehr vor der Linie abgefangen werden. Es war die frühe Führung für die Franzosen und wenig später hätten sie ihren Vorsprung ausbauen können, doch Olivier Giroud traf den Pfosten. Anschließend kam Marokko besser in die Partie und erarbeitete sich im Laufe der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz. Kurz vor der Pause wurden die Afrikaner zum ersten Mal richtig gefährlich, als es Jawad El Yamiq nach einer Ecke mit einem Fallrückzieher versuchte. Hugo Lloris war bereits geschlagen, aber die Kugel prallte an den Pfosten und wieder zurück ins Spielfeld. Zur Pause ging Frankreich mit einem knappen 1:0 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Marokko den Druck und kam innerhalb kurzer Zeit mehrfach gefährlich in den Sechzehner des Titelverteidigers. Zu einem Abschluss kam es vorerst jedoch nicht, denn die Franzosen verteidigten diszipliniert mit der ganzen Mannschaft. Es entwickelte sich ein hitziges Spiel. Nicht nur aufgrund der Verhältnisse zwischen den beiden Ländern und den vielen in Frankreich lebenden Marokkanern wurde dies erwartet. Für Marokko sollte es trotz großer Bemühungen nicht zum Ausgleich reichen. Hingegen kassierten sie in der 79.Spielminute das 0:2 und damit die Entscheidung. Es war ähnlich wie beim ersten Treffer der Franzosen. Kylian Mbappe zog mehrere Gegenspieler auf sich und zog ab. Sein Schuss wurde geblockt, entwickelte sich aber zu einer Vorlage für einen seiner Teamkollegen. In diesem Falle war es der unmittelbar zuvor eingewechselte Randal Kolo Muani und der Stürmer von Eintracht Frankfurt drückte das Leder am zweiten Pfosten über die Linie.

Die historische Reise von Marokko endet also im Halbfinale. Am kommenden Samstag könnte man sich mit einem Sieg gegen Kroatien zumindest noch den dritten Platz sichern. Marokko und Kroatien trafen bereits in der Gruppenphase aufeinander. Die Partie ging mit 0:0 zu Ende. Die erste afrikanische Beteiligung in einem WM-Finale lässt damit weiter auf sich warten. Stattdessen bleibt es dabei, dass abgesehen von der ersten Weltmeisterschaft im Jahr 1930, als sich Uruguay und Argentinien (beide aus Südamerika) im Finale trafen, immer eine Mannschaft aus Europa im Endspiel vertreten war. Frankreich steht zum zweiten Mal in Folge und insgesamt zum vierten Mal im Finale der Fußball-WM.

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