Fußball-WM 2022 – Marokko wirft ehemaligen Weltmeister aus dem Turnier // Schweiz erlebt Debakel im Achtelfinale
Die Paarungen für das Viertelfinale sind komplett! Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar gab es am Dienstag die letzten zwei Achtelfinals und damit stehen die letzten acht Mannschaften im Kampf um die Trophäe fest. Fünf Mannschaften kommen aus Europa, zwei Teams aus Südamerika nehmen am Viertelfinale teil und ein Teilnehmer aus Afrika ist noch mit von der Partie.
SPANIEN SCHEITERT IM ELFMETERSCHIESSEN
Im siebten Achtelfinale gab es die erste große Überraschung im Laufe der K.O-Phase. Um 16:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit traf Spanien auf das Überraschungsteam der bisherigen WM, auf Marokko. Während die Spanier am letzten Spieltag der Gruppenphase noch den Gruppensieg an Japan abgeben musste, ließen die Marokkaner neben Kanada auch Kroatien und Belgien hinter sich und gewannen ihre Gruppe.
Der Gruppensieg bedeutete, dass Marokko nach 1986 zum erst zweiten Mal im Achtelfinale stand. Trotz der starken Gruppenphase, in der die Afrikaner sieben Punkte holten und lediglich ein Gegentor kassierten, galt Spanien in diesem Duell als der Favorit. Und der Weltmeister von 2010 hatte auch bedeutend mehr Spielanteile, während sich Marokko mit diszipliniertem Abwehrverhalten und Kontermöglichkeiten durch das Spiel kämpfte, aber Spanien biss sich über die gesamte Spielzeit die Zähne an den Marokkanern aus.
So stand es nach der regulären Spielzeit noch immer 0:0 und auch am Ende der Verlängerung waren noch keinerlei Tore gefallen. Somit ging es zum zweiten Mal bei diesem Turnier ins Elfmeterschießen. Einen Tag zuvor verpasste Japan dort die Überraschung gegen Kroatien und zog nicht zum ersten Mal ins Viertelfinale ein. Auch Marokko stand noch nie unter den letzten acht Mannschaften und wollte dies nun ändern.
In Person von Abdelhamid Sabiri legte Marokko souverän vor und für Spanien begann Pablo Sarabia, dessen Versuch aber an den Pfosten ging. Auf marokkanischer Seite lief nun Hakim Ziyech an und auch der Spieler vom FC Chelsea verwandelte. Carlos Soler scheiterte anschließend an Bono im Tor des Underdogs. Badr Benoun hatte die Chance, Marokko mit einem weiteren Treffer einen großen Vorsprung zu verschaffen, konnte Unai Simon jedoch nicht überwinden. Dritter Schütze der Spanier war Sergio Busquets und auch der Versuch des spanischen Kapitäns wurde von Bono pariert. Damit verschoss Spanien alle drei bis dahin geschossenen Elfmeter und sie sollten keinen vierten Versuch erhalten, denn für Marokko verwandelte Achraf Hakimi und warf die Spanier damit aus dem Turnier.
Zum ersten Mal überhaupt steht Marokko im WM-Viertelfinale und erst zum vierten Mal hat es ein Vertreter aus Afrika in diese Runde bei einer Weltmeisterschaft geschafft. Dies gelang zuvor nur Kamerun (1990), dem Senegal (2002) und Ghana (2010). Die Marokkaner könnten in wenigen Tagen als erste afrikanische Nation ins Halbfinale einziehen. Währenddessen scheitert Spanien – wie schon vor vier Jahren bei der letzten Weltmeisterschaft – im Achtelfinale.
AUCH OHNE CR7: PORTUGAL IM VIERTELFINALE
Umso mehr Tore gab es am Abend, als sich Portugal und die Schweiz im letzten Achtelfinale des Turniers gegenüberstanden. Auf Seiten der Portugiesen gab es vor dem Spiel eine Überraschung, denn Cristiano Ronaldo saß zu Beginn des Spiels auf der Bank. Für ihn durfte Goncalo Ramos erstmals von Beginn an spielen und der 21-jährige Stürmer bedankte sich sofort für das Vertrauen.
In der 17.Spielminute steckte Joao Felix den Ball nach einem Einwurf auf Goncalo Ramos durch und der Startelf-Debütant setzte den Ball mit einem wuchtigen Schuss im kurzen Eck unter die Latte. Nach einer halbe Stunde erhöhte Pepe per Kopf im Anschluss an eine Ecke auf 2:0 für die Portugiesen. Auch nach der Pause erwischte Portugal den besseren Start und es war in Minute 51 erneut Goncalo Ramos, der zu Gunsten des Europameisters von 2016 einnetzte. Diogo Dalot ließ seinen Gegenspieler an der rechten Strafraumseite stehen und spielte den Ball auf den ersten Pfosten, wo Ramos den Fuß in die scharfe Hereingabe hielt und das Leder durch die Beine von Yann Sommer bugsierte. Wenige Augenblicke später wurde die Führung auf 4:0 ausgebaut, als Raphael Guerreiro einen Konter erfolgreich abschloss. In der 58.Minute verkürzte Manuel Akanji nach einem Eckball auf 1:4 aus Sicht der Schweizer, allerdings machte Goncalo Ramos neun Minuten später seinen Dreierpack perfekt und in der Nachspielzeit sorgte Rafael Leao für den Schlusspunkt zum 6:1 für Portugal. Auch Cristiano Ronaldo, der in der 73.Spielminute eingewechselt wurde, konnte einen Treffer verbuchen, wurde jedoch aufgrund einer Abseitsposition zurück gewunken.
Erstmals seit 2006 und insgesamt erst zum dritten Mal wird Portugal wieder an einem Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen. Dort geht es am kommenden Samstag gegen Marokko. Bei den letzten zwei Viertelfinal-Teilnahmen ging es später auch bis zum Halbfinale weiter. Die Schweiz muss derweil im dritten Turnier in Folge die Weltmeisterschaft nach dem Achtelfinale verlassen. Ins Viertelfinale schafften es die „Eidgenossen“ zuletzt bei ihrer ersten und einzigen Heim-WM im Jahr 1954.
DAS ACHTELFINALE IM ÜBERBLICK:
NIEDERLANDE (Sieger – Gruppe A) |
3:1 |
USA (Zweiter – Gruppe
B) |
ARGENTINIEN (Sieger – Gruppe C) |
2:1 |
AUSTRALIEN (Zweiter – Gruppe
D) |
FRANKREICH (Sieger – Gruppe D) |
3:1 |
POLEN (Zweiter – Gruppe
C) |
ENGLAND (Sieger – Gruppe B) |
3:0 |
SENEGAL (Zweiter – Gruppe
A) |
JAPAN (Sieger – Gruppe E) |
2:4 (1:1) (Nach Elfmeterschießen) |
KROATIEN (Zweiter – Gruppe
F) |
BRASILIEN (Sieger – Gruppe G) |
4:1 |
SÜDKOREA (Zweiter – Gruppe
H) |
MAROKKO (Sieger – Gruppe F) |
3:0 (0:0) (Nach
Elfmeterschießen) |
SPANIEN (Zweiter – Gruppe
E) |
PORTUGAL (Sieger – Gruppe H) |
6:1 |
SCHWEIZ (Zweiter – Gruppe
G) |
DAS VIERTELFINALE IM ÜBERBLICK:
KROATIEN |
Freitag, 09.12.2022 16:00 Uhr |
BRASILIEN |
NIEDERLANDE |
Freitag, 09.12.2022 20:00 Uhr |
ARGENTINIEN |
MAROKKO |
Samstag, 10.12.2022 16:00 Uhr |
PORTUGAL |
FRANKREICH |
Samstag, 10.12.2022 20:00 Uhr |
ENGLAND |
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