Europa League – Eintracht-Invasion im Camp Nou! Frankfurt zieht ins Halbfinale ein

Die Entscheidungen sind gefallen. Vier Mannschaften konnten sich am Donnerstagabend im Viertelfinale der Europa League durchsetzen und sich dementsprechend eines von vier Tickets für das Halbfinale sichern. Zwei Vertreter aus der Fußball-Bundesliga werden die Chance haben, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Zudem wird im Halbfinale auch je ein Team aus England und Schottland vertreten sein.


 

FRANKFURT BEZWINGT „BARCA“ UND SORGT FÜR BOYKOTT

Einer der vier Halbfinalisten ist Eintracht Frankfurt. Im Viertelfinale erhielten die Hessen das wohl größte noch verbliebene Los, indem man in eine Paarung mit dem FC Barcelona gezogen wurde. Schon im Hinspiel zeigte die Eintracht allerdings, dass man zwar Respekt, aber keine Angst vor dem fünffachen Gewinner der Champions League habe. Mit 1:1 endete die Begegnung in Deutschland.

Nun kam es in Barcelona zum Rückspiel. Austragungsort war das legendäre „Camp Nou“. Die Katalanen sind vor allem in ihrem Heimstadion besonders schwierig zu bespielen, doch Eintracht Frankfurt schaffte es tatsächlich und setzte sich gegen den FC Barcelona durch. Mit 3:2 gewann Frankfurt die Partie in Spanien. Über weite Strecken sah es sogar noch nach einem sehr viel deutlicheren Ausgang aus, denn die Frankfurter führten zwischenzeitlich mit 3:0. Eintracht Frankfurt erwischte einen perfekten Start und ging, getrieben von über 20.000 mitgereisten Anhängern, schon nach vier Minuten in Führung. Bei einer hohen Hereingabe wollte Jesper Lindström den Ball annehmen, wurde aber von Eric Garcia zu Boden gerissen und der Schiedsrichter zeigte umgehend auf den Punkt. Filip Kostic übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zur Führung.

Barcelona hatte in der Folge deutlich mehr Ballbesitz, aber nur selten kamen sie offensiv gegen die Frankfurter durch. Auf den anderen Seite nutzte die Eintracht ihre Kontermöglichkeiten und erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Es waren 36 Minuten gespielt, als die Gäste den Ball an der Mittellinie eroberten und Filip Kostic für Rafael Borre durchsteckte. Der Kolumbianer hätte noch auf den links durchgestarteten Daichi Kamada ablegen können, fasste sich aber aus 25 Metern selbst ein Herz und erzielte ein Traumtor für die Frankfurter. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Ballkontrolle auf Seiten des FC Barcelona, doch Frankfurt verteidigte mit der gesamten Mannschaft und setzte immer wieder Nadelstiche. In der 67.Minute befanden sich nahezu alle Akteure der Hausherren auf der rechten Seite und Daichi Kamada hatte das Auge für den links freistehenden Filip Kostic. Der Kroate nahm kurz Maß und beförderte die Kugel flach zum 3:0 ins lange Eck.

Es war die vermeintliche Vorentscheidung, aber in der Schlussphase sollte es noch einmal spannend werden. Das Schiedsrichtergespann gab eine Nachspielzeit von neun Minuten an und gleich in der ersten Extraminute gelang Barcelona der Anschlusstreffer. Sergio Busquets kam 18 Meter vor dem Tor zu einer Direktabnahme und verkürzte auf 1:3. Wenige Minuten zuvor dachte er sich bereits als Torschütze, als er den Ball nach einer Ecke am langen Pfosten stehend über die Linie drückte, aber der Videobeweis machte eine Abseitsstellung deutlich. Dieses Mal zählte das Tor allerdings und „Barca“ drückte. Und es sollte in der letzten Minute der Nachspielzeit noch einmal hitzig werden. Im eigenen Sechzehner ging Evan N´Dicka zu ungestüm in einen Zweikampf gegen Luuk de Jong und sah die gelbrote Karte. Gleichzeitig bekam Barcelona einen Elfmeter zugesprochen. Diesen trat Memphis Depay an und sein Schuss sprang von der Unterkante der Latte kurz hinter der Linie auf. Es war das 2:3 und Barcelona stürmte zurück zum Anspielkreis. Direkt nach dem Anstoß der Frankfurter pfiff der Unparteiische die Partie jedoch ab und besiegelte den Halbfinal-Einzug von Eintracht Frankfurt.

Die Frankfurter feierten nach dem Spiel noch lange Zeit mit ihren reichlich angereisten Anhängern im Stadion. Dass überhaupt so viele Hessen im Camp Nou zugegen waren, störte viele Anhänger des FC Barcelona. So protestierten einige Fans und Ultras von „Barca“ gegen die Ticketvergabe, indem sie zu Beginn der 2.Halbzeit für zehn Minuten im Außenbereich verweilten und ihre Plätze hinter dem spanischen Tor frei ließen.

Für den FC Barcelona ist es ein schweres Jahr auf internationaler Bühne. Erstmals seit 2001 schieden die Katalanen bereits nach der Gruppenphase aus der Champions League und waren zum ersten Mal seit der Saison 2003/04 wieder Teil der Europa League, wo man zwei Runden mit Mühe überstand, bevor die Reise nun schon im Viertelfinale endet. Währenddessen steht Eintracht Frankfurt zum zweiten Mal innerhalb der letzten vier Jahre und zum insgesamt dritten Mal im Halbfinale dieses Wettbewerbes und hat noch immer die Chance, den Titelgewinn von 1980 zu wiederholen.

 

VIERTELFINALE IM ÜBERBLICK

West Ham United

4:1

1:1 / 3:0

Olympique Lyon

SC Braga

2:3

1:0 / 1:3 n.V.

Glasgow Rangers

RB Leipzig

3:1

1:1 / 2:0

Atalanta Bergamo

Eintracht Frankfurt

4:3

1:1 / 3:2

FC Barcelona

Damit stehen mit Eintracht Frankfurt und RB Leipzig zwei Mannschaften aus Deutschland im Halbfinale der Europa League. Die beiden Bundesligisten treffen frühestens im Endspiel aufeinander. Seit 1997 konnte kein deutscher Vertreter diesen Pokal gewinnen. Am nächsten am Pokalerfolg dran waren seitdem Borussia Dortmund (2002) und der SV Werder Bremen (2009). Beide Teams scheiterten im Endspiel.

 

DIE HALBFINALS

West Ham United

 

Eintracht Frankfurt

RB Leipzig

 

Glasgow Rangers

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