Champions Hockey League – Berlin nach vierter Niederlage ausgeschieden / München vorzeitig für Achtelfinale qualifiziert / Nürnberg dreht Partie gegen Kärpät


Nach vier von sechs Gruppenspielen sind die ersten Entscheidungen in der Champions Hockey League getroffen. Drei Mannschaften sind bereits für das Achtelfinale qualifiziert und vier Teams sind derweil schon ausgeschieden.


Auch für die Eisbären Berlin wird der Wettbewerb nach der Gruppenphase enden. Für die Hauptstädter, die bis auf vergangene Saison immer in der CHL vertreten waren, ist es nach 2014 das zweite Mal, dass man die K.O-Phase verpasst. Der Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga war am vierten Spieltag beim HC Kometa Brno zu Gast und muss auch nach dieser Begegnung auf den ersten Punkt warten.

Letztlich verlor Berlin in Tschechien knapp mit 3:4 und verspielte eine zwischenzeitliche 2:0 Führung. In der 7.Spielminute waren es die Gäste, die den ersten Treffer erzielten. Im Powerplay spielte Mark Cundari den Puck von der blauen Linie zum rechten Bullykreis und Sean Backman hatte viel Platz und schlenzte den Puck durch die Beine von Goalie Marek Langhamer. Wenig später legten die Eisbären nach und erhöhten auf 2:0, als Brno den Puck in der eigenen Zone verlor, Florian Kettemer einen harten Flachpass von der Grundlinie vor das Tor spielte und James Sheppard das Hartgummi ins Gehäuse abfälschte. Noch vor der ersten Drittelpause wendete sich jedoch das Blatt. Erst verkürzte Petr Holik nach 12 Minuten in Überzahl auf 1:2, indem er den Platz im Slot nutzte und per Schlenzer erfolgreich abschloss, und in Minute 16 zog Martin Docekal durch die Mitte in die Offensivzone ein, umkurvte die Berliner Defensive und schob den Puck an Marvin Cüpper vorbei ins Tor. Auf ein ereignisreiches und torreiches Eröffnungsdrittel folgte ein von Strafzeiten geprägter Mittelabschnitt. Beide Tore, die in diesen 20 Minuten fielen, ereigneten sich dementsprechend auch, während Strafen für das gegnerische Team ausgesprochen wurde. Bei doppelter Überzahl konnte Kometa Brno in der 32.Spielminute erstmals in Front gehen. Peter Mueller wurde von Petr Holik bedient und beförderte das Spielgerät mit einer Direktabnahme in die Maschen. Die Berliner benötigten einige Zeit, um sich von der verspielten Führung zu erholen, schlugen kurz vor der zweiten Pause aber zu und glichen aus. Ein Querpass von James Sheppard kam mit Glück bei Jamie MacQueen an und mit einem Handgelenkschuss war dieser im Powerplay erfolgreich. Im Schlussdrittel kamen die Gastgeber besser aus der Kabine und konnten erneut die Führung erzielen. Alexandre Mallet tauchte nach einem Zuspiel von Martin Docekal alleine vor Marvin Cüpper auf und traf ins kurze Eck. Dieser Torerfolg sollte sich auch als späterer Siegtreffer herausstellen. In Überzahl traf Berlin noch unter Anderem die Latte, doch bei voller Besetzung kam von den Eisbären zu wenig und man musste sich geschlagen geben. Für die letzten sechs Minuten wurde Marvin Cüpper im Tor der Gäste durch Maximilian Franzreb ersetzt.

Am nächsten Spieltag bestreiten die Eisbären Berlin ein Heimspiel gegen den HK Neman Grodno aus Weißrussland.


Im Gegensatz zu Berlin ist der EHC Red Bull München bereits für die nächste Runde qualifiziert. Der amtierende deutsche Meister kassierte am Donnerstag in Finnland noch die erste Niederlage, feierte drei Tage später in Weißrussland beim HK Yunost Minsk aber den dritten Sieg und kann nicht mehr auf Platz 3 abrutschen.

Sechs Minuten dauerte es, bis München den ersten Treffer des Spiels erzielen konnte. In der Rundung schirmte John Mitchell den Puck gut ab und hatte die Übersicht für Trevor Parkes, der die Scheibe ohne anzunehmen ins kurze Eck jagte. Es boten sich, vor allem im zweiten Drittel noch weitere Möglichkeiten für die Münchner, um die Führung auszubauen und auf der Gegenseite kam auch Minsk in Powerplay-Situationen mehrfach gefährlich vor das gegnerische Tor, doch es sollte bis zur 46.Minute dauern, um ein weiteres Tor zu erleben. Wieder fiel es für den EHC Red Bull München und geschossen wurde es von Maximilian Kastner. Nach einem Aufbaupass aus der eigenen Zone heraus zog Kastner von rechts in den Slot und drehte mit Speed zum Tor. Igor Brikun kam weit aus seinem Tor heraus, ließ das kurze Eck jedoch offen und genau dort brachte Maximilian Kastner den Puck unter. Für die Entscheidung sorgte Patrick Hager in der 56.Spielminute, als Igor Brikun bei einem schnellen Querpass von Michael Wolf auf Mark Voakes wieder zu weit aus dem Torraum rutschte und Patrick Hager nach einem Pass von Mark Voakes nur noch ins leere Tor einschieben musste.

In den restlichen beiden Partien geht es im direkten Duell gegen die Malmö Redhawks um den Gruppensieg. Die erste Begegnung steigt am 09.Oktober in München.


Weder für das Achtelfinale qualifiziert, noch vorzeitig ausgeschieden sind die Thomas Sabo Ice Tigers. Die Nürnberger können nach vier Spieltagen noch Gruppensieger, aber zugleich auch Gruppenletzter werden. Im letzten Spiel schlug man Oulun Kärpät mit 4:3 vor heimischer Kulisse.

Schon früh gerieten die Franken jedoch in Rückstand, denn nach zwei Strafen spielte man mit drei Spielern gegen fünf Finnen und die Gäste nutzten diese Situation für den ersten Treffer aus. Shaun Heshka hatte viel Platz, um sich den Puck zurechtzulegen und ihn dann mit einem gezielten Schlagschuss unter die Latte zu setzen. Die Nürnberger Antwort folgte aber wenig später, als Christopher Brown von Brendon Buck bedient wurde und abschloss, bevor Jussi Rynnäs die Seite wechseln konnte. Auch im Mittelabschnitt kam Oulun Kärpät wieder gut auf das Eis zurück und ging erneut in Führung. Dieses Mal dauerte es nur eine Minute, bis die Finnen erfolgreich waren und der Treffer erfolgte in Unterzahl. Nürnberg verlor die Scheibe hinter dem eigenen Tor, Michal Kristof schnappte sich den Puck und zog um das Tor herum, bevor er Mika Pyörälä bediente, der nur noch einschieben musste. Von den Ice Tigers kam im Mittelabschnitt nur wenig und Oulu legte wenige Minuten vor der nächsten Pause nach. Im Powerplay brachte Shaun Heshka den Puck zum Tor und dort herrschte viel Verkehr. Der Puck lag frei vor dem Tor von Andreas Jenike und Lasse Kukkonen staubte erfolgreich ab. Nach zwei Dritteln sah es nach einer Niederlage für Nürnberg aus, doch das Blatt sollte sich nach der Pause wenden. Eine Minute nach Wiederbeginn stocherte Brendon Segal den Puck in Unterzahl über die Linie und nach einem Videobeweis wurde der Anschlusstreffer für gültig erklärt. Zum Matchwinner avancierte daraufhin Will Acton. Der Neuzugang der Thomas Sabo Ice Tigers schlenzte das Hartgummi in Minute 47 aus spitzem Winkel hoch ins lange Eck zum Ausgleich und zehn Minuten später sorgte er im Powerplay für die Führung und den späteren Heimsieg der Hausherren. Er staubte am zweiten Pfosten ab, nachdem Jussi Rynnäs einen Schuss von Patrick Reimer nicht festhalten konnte.

Die große Chance, um sich das Ticket für das Achtelfinale zu sichern, bietet sich den Thomas Sabo Ice Tigers in einem Monat, wenn man in Frankreich bei den Dragons de Rouen gastiert.

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