NHL Stanley Cup Playoffs 2020 – Gute Leistungen der deutschen Spieler

Nachdem die National Hockey League ihre Saison im März 2020 unterbrach, entschied man sich im Mai dafür, die Hauptrunde der Saison 2019/20 abzubrechen und am 1.August mit einem einmaligen Format für die Stanley Cup Playoffs zu beginnen.


NOCH VIER DEUTSCHE IM RENNEN

Neun Spieler aus Deutschland standen in dieser Saison bei einem Saisonspiel der National Hockey League auf dem Eis. Sieben von ihnen durften nach der Corona-Pause wieder zu ihren Teams zurück und Spiele in Toronto oder Edmonton im Rahmen der Stanley Cup Playoffs bestreiten. Einzig für Dominik Kahun (Buffalo Sabres) und Lean Bergmann (San Jose Sharks) ging es in die Sommerpause.

Die deutschen Akteure machten anschließend auf sich aufmerksam und vier Spieler schafften es mit ihren Teams nun in die erste Playoff-Runde.

 

Für Nico Sturm ist der Traum von der ersten Playoff-Teilnahme vorbei. Die Minnesota Wild scheiterten in der Qualifikation an den Vancouver Canucks. Nach sechs Einsätzen in der Hauptrunde (2 Vorlagen) durfte der Augsburger auch in der Serie gegen Vancouver auflaufen und erzielte dort sein erstes NHL-Tor. Offiziell wird dieser Treffer als Playoff-Tor gewertet, da die Qualifikation zu den Playoffs angerechnet wurde.

 

Als einer von zwei deutschen Spielern, deren Mannschaften nach der Pause wieder im Einsatz waren, blieb Korbinian Holzer ohne ein Spiel. Er wurde während der Saison von den Anaheim Ducks an die Nashville Predators abgegeben. Kurz nach dem Trade ging es in die Zwangspause und in der Serie gegen die Arizona Coyotes, die Nashville mit 1:3 verlor, wurde der Verteidiger nicht berücksichtigt.

 

Für Leon Draisaitl war die Saison 2019/20 bis zur Pause ein voller Erfolg. Mit den Edmonton Oilers verschaffte er sich eine gute Position für die Playoffs und mit 110 Scorerpunkten war er der erfolgreichste Spieler in der gesamten Liga. Als punktbester Spieler gewann er die Art Ross Trophy und ist als wertvollster Spieler für die Hart Trophy nominiert. Zudem nahm er zum zweiten Mal am Allstar Game teil. In der Playoff-Qualifikation gegen die Chicago Blackhawks verbuchte Draisaitl drei Tore und drei Vorlagen, doch seine Edmonton Oilers verloren die Serie mit 1:3 und verpassten das Conference Viertelfinale der Western Conference.

 

Noch dabei im Playoff-Rennen sind Tom Kühnhackl und Thomas Greiss mit den New York Islanders. Während Greiss in der Serie gegen die Florida Panthers nur als Back-Up Goalie fungierte und nicht zum Einsatz kam, konnte Tom Kühnhackl in drei Spielen spielerisch überzeugen und einen Assist beisteuern. Auch in der anstehenden Serie gegen die Washington Capitals kann der zweifache Stanley Cup Sieger auf Einsatzzeiten hoffen.

 

Auch Tobias Rieder wird weiterhin die Möglichkeit auf den Titelgewinn haben. Mit den Calgary Flames setzte er sich im kanadischen Duell gegen die Winnipeg Jets durch und wird nun auf die Dallas Stars treffen. Vor der Saison wechselte Rieder von Edmonton nach Calgary. Nachdem er bei den Flames vorerst nur einen Probevertrag erhielt, wurde er fest verpflichtet und wurde zu einem wesentlichen Bestandteil des Kaders. Er kam auf 55 Einsätze in der regulären Saison (4 Tore und 6 Vorlagen) und stand gegen Winnipeg bei allen vier Partien auf dem Eis. Dabei erzielte er ein Tor und gab eine Vorlage.

 

Als einziger Deutscher war Philipp Grubauer vorzeitig für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert. Der Stanley Cup Sieger von 2018 wechselte nach dem Titelgewinn von Washington nach Colorado avancierte zum Leistungsträger und einem der Publikumslieblinge bei den Avalanche. Colorado nahm als zweitbestes Team der Western Conference an der Platzierungsrunde teil und geht nun von Seed 2 in die Playoffs. Philipp Grubauer stand bei zwei der drei Platzierungsspielen im Tor. Auf die Colorado Avalanche warten in Runde 1 nun die Arizona Coyotes.


ÜBERARBEITETER MODUS / MEHR TEAMS

Statt der üblichen 16 Mannschaften, die an den Playoffs in der Eastern Conference und der Western Conference teilnehmen, durften 24 Teams an einem besonderen Format teilnehmen. Dabei waren acht Mannschaften sicher für die Playoffs qualifiziert und die restlichen 16 Teams mussten in eine Qualifikation. Die schlechtesten acht NHL-Mannschaften durften hingegen nicht mehr aus der Corona-Pause zurückkehren. Die vier besten Mannschaften aus jeder Conference waren sicher für die Playoffs qualifiziert und spielten jeweils eine Platzierungsrunde. Jede Mannschaft spielte ein Mal gegen jedes Team und absolvierte somit drei Spiele. Die Punktevergabe orientiert sich an der während der regulären Saison genutzten Variante. Ein Sieg brachte zwei Punkte, eine Niederlage nach Verlängerung oder Penaltyschießen brachte einen Punkt und eine Niederlage in der regulären Spielzeit gab keine Punkte.

 

Die restlichen acht Teams jeder Conference spielten eine Qualifikation, welcher im Playoff-Modus ausgetragen wurde. Dies bedeutet, dass es – wie später auch in den Stanley Cup Playoffs – Serien zwischen zwei Teams gab. Anstatt der üblichen „Best of 7“ Modus wurde in der Qualifikation der Modus „Best of 5“ genutzt. Es zog das Team in die erste Playoff-Runde ein, welches zuerst drei Spiele für sich entscheiden konnte. Wie man es aus der ersten Runde der Playoffs kennt, orientierte sich die Zusammenstellung der Paarungen aus den Tabellenplatzierungen der Mannschaften. So traf das am besten platzierte Team zum Beispiel auf das am schlechtesten platzierte Team.

 

Während die weiteren Playoff-Runden in den vergangenen Jahren schon zum Saisonstart vorgegeben waren, wird in diesem Jahr nach jeder Runde erst die Paarung festgelegt, die sich dann weiterhin an den Saisonplatzierungen der Hauptrunde orientiert.

Alle Spiele der Eastern Conference werden im Stadion der Toronto Maple Leafs ausgetragen und alle Spiele der Western Conference finden in der Arena der Edmonton Oilers statt.

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