Eishockey-WM 2021 – Dritter Sieg im dritten Spiel! Deutschland bricht Kanada nach 25 Jahren mit Kampf und Zusammenhalt
Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 findet seit Freitag, dem 21.Mai 2021, in Riga (Lettland) statt und 16 Mannschaften kämpfen um den Titel. Im Normalfall steigen zwei Mannschaften nach der Gruppenphase ab und werden im kommenden Jahr durch die beiden Sieger der Division 1A ersetzt. Da die Divisionen unterhalb der Top-Division in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie keine Weltmeisterschaften ausspielen, sind alle 16 Mannschaften bereits sicher für die WM 2022 in Finnland qualifiziert. Vergangenes Jahr wurde die Weltmeisterschaft 2020 in der Schweiz durch die Pandemie abgesagt. Aus diesem Grund gelten Kasachstan und Belarus (Weißrussland) dieses Jahr als Aufsteiger, obwohl sie 2019 bereits aufgestiegen waren.
ERSTER DEB-SIEG ÜBER KANADA SEIT 25 JAHREN
Einige Nationen müssen auf ihre Top-Stars aus der National Hockey League verzichten, da diese derzeit an den Stanley Cup Playoffs teilnehmen oder die Erlaubnis ihrer Arbeitgeber aufgrund der Corona-Pandemie nicht erhalten haben. Sie ist bisher vor allem bei Kanada zu spüren. Zwar verfügt der 26-fache Weltmeister auch in diesem Jahr über ein mit NHL-Spielern gespicktes Team, findet ohne die ganz großen Namen aber noch nicht ins Turnier. Erstmals überhaupt verloren die Kanadier zwei Spiele zum Auftakt und erzielten dabei lediglich einen Treffer.
Anders sah dies für Deutschland aus. Das DEB-Team setzte sich zu Beginn des Turnieres binnen weniger als 24 Stunden souverän gegen Italien und Norwegen durch und ging am Montagabend motiviert in das Duell mit den Nordamerikanern. Tatsächlich sollte es der Truppe von Bundestrainer Toni Söderholm letztlich gelingen, die Begegnung mit 3:1 für sich zu entscheiden und zum ersten Mal seit 1996 wieder ein WM-Spiel gegen Kanada zu gewinnen.
Der Sieg der deutschen Eishockeynationalmannschaft glich einer Meisterleistung. Deutschland überstand gleich sieben Unterzahlsituationen und musste dabei gleich zwei Mal in doppelter Unterzahl mit nur drei Feldspielern verteidigen. Trotz dieser Rückschläge und ständigem Druck der Kanadier konnte man diese Situationen überstehen, blockte Unmengen an Abschlüssen, riegelte den eigenen Slot ab und Matthias Niederberger parierte des Weiteren 39 von 40 Schüssen auf sein Tor. Einzig in der 19.Spielminute musste der amtierende Deutsche Meister von den Eisbären Berlin hinter sich greifen, als es Nick Paul von der rechten Seite mit einem Schlenzer probierte und Niederberger, vor dessen Gehäuse einiges los war, ins lange Eck überwinden konnte. Dies war der zwischenzeitliche Anschlusstreffer für Kanada, nachdem Deutschland zuvor bereits zwei Treffer binnen weniger Augenblicke erzielte.
Erst beförderte Stefan Loibl die Scheibe nach elf Minuten auf Vorarbeit von Tom Kühnhackl in den Winkel und lediglich 38 Sekunden später landete das Hartgummi erneut im kanadischen Tor. Mit einem harten Forechecking hielt Markus Eisenschmid den Puck in der gegnerischen Zone und übergab an Matthias Plachta. Der Stürmer wollte eigentlich Lukas Reichel vor dem Tor bedienen, traf mit seinem Pass aber den Schlittschuh von Owen Power und wurde somit selbst zum Torschützen, da das Spielgerät von der Kufe des kanadischen Defensivspielers ins Netz prallte. In den folgenden zwei Dritteln lieferte Deutschland eine herausragende Abwehrleistung ab und wurde zugleich immer wieder durch Konter gefährlich. Letztlich hielt man die Führung bis in die Schlussphase und Kanada zog schon früh den Torhüter für einen weiteren Feldspieler. Zwei Minuten vor dem Ende blockte dann Marcel Noebels einen weiteren Schuss der „Ahornblätter“ und Korbinian Holzer traf aus der eigenen Zone heraus zum 3:1 und damit zur Entscheidung ins leere Tor.
Der erste Sieg gegen Kanada seit 25 Jahren und der dritte
Sieg im dritten Gruppenspiel der Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 war damit
perfekt, während Kanada nach drei Partien weiterhin ohne Punkteausbeute blieb.
Für Deutschland geht es am Mittwoch gegen den ordentlich gestarteten Aufsteiger
aus Kasachstan weiter. Kanada muss derweil am gleichen Tag gegen Norwegen die
ersten Punkte anvisieren.
DIE GRUPPENTABELLEN
(Stand: 25.Mai 2021 // 12:45 Uhr)
GRUPPE A |
||||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
TORE |
PUNKTE |
1 |
Slowakei |
3 |
10:4 (+6) |
9 |
2 |
Schweiz |
2 |
6:2 (+4) |
6 |
3 |
Russland |
3 |
12:7 (+5) |
6 |
4 |
Belarus |
3 |
5:8 (-3) |
4 |
5 |
Dänemark |
2 |
4:4 (0) |
3 |
6 |
Tschechien |
3 |
8:11 (-3) |
2 |
7 |
Schweden |
2 |
3:5 (-2) |
0 |
8 |
Großbritannien |
2 |
2:9 (-7) |
0 |
GRUPPE B |
||||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
TORE |
PUNKTE |
1 |
Deutschland |
3 |
17:6 (+11) |
9 |
2 |
Lettland |
3 |
7:3 (+4) |
7 |
3 |
Kasachstan |
2 |
5:3 (+2) |
4 |
4 |
Finnland |
2 |
3:3 (0) |
4 |
5 |
USA |
2 |
6:3 (+3) |
3 |
6 |
Norwegen |
2 |
5:6 (-1) |
3 |
7 |
Kanada |
3 |
2:10 (-8) |
0 |
8 |
Italien |
3 |
5:16 (-11) |
0 |
*Die Plätze 1-4 qualifizieren sich aus jeder Gruppe nach sieben Spieltagen für das Viertelfinale.
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