European League of Football – Frankfurt Galaxy nach Final-Krimi erster ELF-Champion

Am 19.Juni 2021 starteten acht Mannschaften – davon sechs aus Deutschland und je ein Team aus Polen und Spanien – in die erste Saison der European League of Football. Es war die erste professionelle Saison einer europäischen Liga seit der Auflösung der NFL Europe im Jahr 2007. Die Namensrechte der damaligen Teams konnte sich die ELF sichern und so gingen mehrere bekannte Namen 2021 an den Start. Nach zehn Spieltagen schafften es vier Mannschaften in die Playoffs und dort qualifizierten sich zwei Teams für das Finale, das ELF Championship Game, welches in der Düsseldorfer MERKUR SPIEL-ARENA ausgetragen wurde. Das Finale fand nun am 26.September 2021 statt und wurde am Sonntagnachmittag von insgesamt rund 21.000 Zuschauern besucht. Darunter befanden sich auch einige mitgereiste Anhänger der beiden Finalisten.

FRANKFURT DREHT FINALE GEGEN HAMBURG

Im Championship Game standen sich die Hamburg Sea Devils und die Frankfurt Galaxy gegenüber. Dieses Spiel war 2007 das Finale in der NFL Europe und damit das letzte Spiel der ehemaligen Liga. Während Frankfurt zuvor bereits vier Titel in der NFL Europe gewann, sicherte sich Hamburg den ersten und einzigen Titel, bevor die Liga aufgelöst wurde. Nun standen sich die beiden Mannschaften, die ihre jeweilige Division nach zehn Partien gewonnen hatten und auch das Halbfinale erfolgreich bestreiten konnten (Hamburg bezwang die Wroclaw Panthers mit 30:27 und Frankfurt gewann 36:6 gegen die Cologne Centurions), erneut in einem Endspiel gegenüber und letztlich sollte Frankfurt Galaxy als Sieger dieses Final-Krimis hervorgehen. Mit 32:30 endete das Finale zu Gunsten der Hessen, die sich damit zu den ersten ELF-Champions krönten.

Kurz vor dem Ende des ersten Viertels legte Hamburg mit dem ersten Touchdown des Spiels durch einen kurzen Lauf von Quarterback Jadrian Clark vor. Ein Field Goal von Phillip Friis Andersen wenig später baute die Führung auf 10:0 aus, doch Frankfurt kam zurück und erzielte einen Touchdown im zweiten Viertel. Nach einem kurzen Pass von Jakeb Sullivan lief Gennadiy Adams über 50 Yards bis in die Endzone. Frankfurt versuchte anschließend eine Two-Point Conversion, welche aber misslang. Nur eine Minute später unterlief den Hamburg Sea Devils in der eigenen Hälfte ein grober Fehler, als Quarterback Jadrian Clark seine erste Interception in die Hände von Jhonattan Silva Gomez (bei dem Vornamen wurde sich hier nicht seitens der Redaktion verschrieben) warf. Somit kam Frankfurt Galaxy erneut in Ballbesitz und über Jakeb Sullivan kam der Ball für einen weiteren Touchdown zu Nico Strahmann. Erneut wollte Frankfurt für zwei Punkte gehen und wieder scheiterte man. Somit stand es 12:10 für die Galaxy und es waren noch fast drei Minuten bis zur Pause zu spielen. Diese wurden von beiden Teams genutzt. Erst fing Jean-Claude Madin Cerezo einen tiefen Pass von Jadrian Clark zur erneuten Hamburger Führung mit einer Restzeit von 1:17 Minuten und vier Sekunden vor der Pause wurde Anthony Mahoungou von Jakeb Sullivan für einen weiteren Führungswechsel bedient. Dieses Mal sollte auch die Two-Point Conversion der Frankfurt Galaxy funktionieren und die Hessen gingen mit einer 20:17 Führung in die Kabine.

Nach der Pause fanden die Hamburg Sea Devils perfekt zurück ins Spiel. Nach weniger als zwei Minuten warf sich Jadrian Clark per Quarterback-Sneak in die Endzone und brachte die norddeutschen wieder in Front. Nachdem Hamburg einen Drive der Frankfurter verteidigen konnte, setzte man selbst ein Field Goal und führte spät im dritten Viertel mit 27:20. Das dritte verwandelte Field Goal von Phillip Friis Andersen sorgte im letzten Viertel für drei weitere Punkte. Mit zehn Zählern Rückstand stand Frankfurt unter Druck und es waren nur noch elf Minuten zu absolvieren. Doch Frankfurt Galaxy gab nicht auf und verkürzte knapp unter sechs Minuten durch Kevin Mwamba um sechs Punkte. Der Versuch für zwei Extrapunkte scheiterte daraufhin. Weniger als drei Minuten vor dem Ende hätte Hamburg-Kicker Andersen das Finale zu Gunsten der Sea Devils entscheiden können, doch der sichere Kicker aus Dänemark vergab aus lediglich 31 Yards. Nun war Frankfurt erneut am Zug und eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung brachte den Hessen einen ordentlichen Raumgewinn und ein First Down an der 14-Yards-Linie. Jakeb Sullivan schnappte sich anschließend beim ersten Versuch den Snap und bediente Hendrik Schwarz einen Yard vor der Endzone. Bei 1st & GOAL war jetzt auch Jakeb Sullivan mit einem QB-Sneak erfolgreich und stellte auf 32:30 für Frankfurt. Da auch dieses Mal die Two-Point Conversion nicht ins Ziel kommen sollte, hätte ein Field Goal für die Hamburg Sea Devils zum Sieg und damit zum Titel gereicht. Die Zeit lief jedoch gegen sie. Nach dem Touchdown der Galaxy blieben Hamburg nur noch 23 Sekunden. Mit einer Restzeit von acht Sekunden vertraute Hamburg seinem Kicker und ließ ihn ein Field Goal aus 62 Yards versuchen. Der Kick war wenige Meter zu kurz und damit war das Finale entschieden.

Die Frankfurt Galaxy sind die ersten Champions in der Geschichte der European League of Football.

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