Europa League – Punkt reicht Frankfurt zum Gruppensieg / Bayer Leverkusen verliert mit durchrotierter Mannschaft in Ungarn
In der Europa League wurde am Donnerstag das letzte Spiel in der Gruppenphase bestritten. Dementsprechend stehen nun acht Mannschaften fest, die bereits sicher im Achtelfinale stehen. Zudem stehen 16 Teilnehmer für die Zwischenrunde (darunter acht Mannschaften, die aus der Champions League rutschen) ebenso fest, wie die acht Gruppendritten, die in der Conference League weiterspielen werden.
EINTRACHT BLEIBT OHNE NIEDERLAGE
Für Eintracht Frankfurt war schon vor dem letzten Gruppenspiel gewiss, dass man in der Europa League überwintern wird. Die Frage lautete nur, ob man sich direkt für das Achtelfinale qualifizieren könnte oder als Gruppenzweiter in der Zwischenrunde gegen einen Vertreter aus der Champions League antreten muss.
Im Auswärtsspiel bei Fenerbahce Istanbul hätte ein Unentschieden für den Gruppensieg gereicht. Für die Türken stand bereits fest, dass man als Dritter nach dem Jahreswechsel in der Conference League an den Start gehen wird. Letztlich sollte es, wie schon im Hinspiel am ersten Spieltag in Frankfurt, eine Punkteteilung durch ein 1:1 geben. Die Eintracht fand richtig gut in die Partie und tauchte schon in der Anfangsphase mehrfach gefährlich vor dem gegnerischen Tor aus. Der Abschluss ließ jedoch zu wünschen übrig. Völlig entgegen dem Spielverlauf jubelten nach 12 Minuten plötzlich die Gastgeber, als Mergim Berisha einen Konter flach ins lange Eck vollendete, aber der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen. Frankfurt ließ sich von diesem kurzen Schockmoment aber nicht beirren und drückte weiter auf die Führung. Diese sollte ihnen letztlich nach rund einer halben Stunde gelingen. Mit aggressivem Pressing eroberte Daichi Kamada tief in der gegnerischen Hälfte den Ball und leitete ihn weiter. Über Filip Kostic kam der Ball zu Djibril Sow, der sich gegen zwei zu passiv agierende Abwehrspieler durchsetzen und zum 1:0 einschieben konnte. Der Ligaübergreifende türkische Rekordmeister aus Istanbul präsentierte sich in keiner guten Verfassung, kam mit der zweiten Möglichkeit kurz vor der Pause aber dennoch zum überraschenden Ausgleich. Eine Hereingabe von Irfan Can Kahveci kam genau auf Makoto Hasebe. Der Kapitän blockte die Flanke zwar ab, konnte das Leder aber nicht kontrollieren. So sprang die Kugel zu Mergim Berisha und der Stürmer ließ Kevin Trapp im Frankfurter Gehäuse aus kurzer Distanz keine Chance. Dieses Mal sollte das Tor des deutschen U21-Europameisters zählen.
Auch nach dem Seitenwechsel sollte Frankfurt das Spielgeschehen bestimmen, jedoch kontrollierten die Hessen das Spiel passiver und versuchten es nur vereinzelt mit Vorstößen. Die Begegnung ging schlussendlich mit 1:1 zu Ende und Eintracht Frankfurt konnte den Gruppensieg und damit den Einzug ins Achtelfinale feiern. Aufgrund der Niederlage von Olympiakos Piräus gegen Royal Antwerpen (0:1) steht die Eintracht letztlich mit drei Punkten Vorsprung auf die Griechen sicher an der Spitze. Die Bilanz der Frankfurter steht nach sechs Begegnungen bei drei Siegen und drei Remis.
Seit Umbenennung des Wettbewerbes im Jahre 2009 nimmt Eintracht Frankfurt zum vierten Mal an der Europa League teil und der UEFA-Cup-Sieger von 1980 steht seit dem Namenswechsel zur „Europa League“ auch zum vierten Mal in der K.O-Runde.
VORZEITIGER GRUPPENSIEG GIBT „WERKSELF“ DIE MÖGLICHKEIT ZUR ROTATION
Vollkommen sicher waren die Vorzeichen von Beginn an beim Aufeinandertreffen zwischen Ferencvaros Budapest und Bayer Leverkusen. Während die Rheinländer mit 13 Punkten bereits sicher als Gruppensieger feststanden, hatte die ungarische Mannschaft von Cheftrainer Peter Stöger die Gewissheit, dass diese Partie ihre letzten 90 Minuten auf internationaler Bühne in der Saison 2021/22 sein würden. Aus zuvor fünf Gruppenspielen konnte Budapest keinen Punkt und nur vier Tore erzielen.
Die Leverkusener verzichteten bei diesem Spiel auf mehrere Stammkräfte. So kam Andrey Lunev im Tor der „Werkself“ zu Einsatzzeiten und auch Edmond Tapsoba, Panagiotis Retsos und Daley Singraven durften von Beginn an spielen. Auch mit einigen Veränderungen im Kader hatte Leverkusen das Spiel weitestgehend unter Kontrolle, zeigte sich im Abschluss aber nicht zwingend. Einzig in der 24.Spielminute landete das Spielgerät im ungarischen Tor, als Panagiotis Retsos den Ball mit einem Heber ins Netz beförderte. Zuvor rutschte Karim Bellarabi jedoch weg und traf einen Gegenspieler mit offener Sohle, weshalb der Treffer aberkannt wurde. Auch im zweiten Durchgang war die Kugel im Tor und ein Pfiff des Unparteiischen ertönte. Nach einem Doppelpass mit Nadiem Amiri schob Paulinho ein. Der Flügelspieler befand sich beim Zuspiel von Amiri jedoch im Abseits und so blieb es vorerst bei einem torlosen Spielverlauf. Zwei Mal wurde Bayer Leverkusen zurückgepfiffen und vergab die weiteren Möglichkeiten teils kläglich, was sich in der Schlussphase bestrafen sollte. In Minute 82 führten die Hausherren eine Ecke kurz aus und Oleksandr Zubkov schlug eine Flanke auf den ersten Pfosten. Dort löste sich Aissa Laidouni und drückte das Leder mit dem Kopf über die Linie. Es war die schmeichelhafte Führung für Ferencvaros und es sollte zum Sieg über die bis dato ungeschlagenen Deutschen reichen. Damit verabschiedet sich Ferencvaros Budapest mit einem Heimerfolg aus der Europa League und sorgt dafür, dass in dieser Saison keine Mannschaft in der Gruppenphase ohne Punkt bleibt.
Der Achtelfinal-Einzug blieb für Bayer Leverkusen auch mit
dieser Niederlage ungefährdet. Drei Punkte hatte man letztlich mehr als Real
Betis aus Spanien. Zum vierten Mal in Folge nimmt Leverkusen nun an der
weiterführenden Runde der Europa League teil. Nach 1988 wartet die „Werkself“
noch auf den zweiten Titel in diesem Wettbewerb und schaffte es seit 1995 trotz
seitdem 12 Teilnahmen nie mehr über das Viertelfinale hinaus. Nun steht man als
eines von acht Teams bereits für das Achtelfinale fest.
DIE DEUTSCHEN GRUPPEN
Der Gruppensieger qualifiziert sich nach sechs Gruppenspielen für das Achtelfinale der Europa League. Der Zweite trifft in der Zwischenrunde auf einen Gruppendritten aus der Champions League und der Drittplatzierte rutscht in die Zwischenrunde der Conference League ab. Der Gruppenletzte scheidet aus dem weiteren internationalen Wettbewerb für die Saison 2021/22 aus.
GRUPPE D |
||||
|
TEAM |
SPIELE |
TORE |
PUNKTE |
1 |
Eintracht Frankfurt |
6 |
10:6 |
12 |
2 |
Olympiakos Piräus |
6 |
8:7 |
9 |
3 |
Fenerbahce Istanbul |
6 |
7:8 |
6 |
4 |
Royal Antwerpen |
6 |
6:10 |
5 |
GRUPPE G |
||||
|
TEAM |
SPIELE |
TORE |
PUNKTE |
1 |
Bayer Leverkusen |
6 |
14:5 |
13 |
2 |
Real Betis |
6 |
12:12 |
10 |
3 |
Celtic Glasgow |
6 |
13:15 |
9 |
4 |
Ferencvaros
Budapest |
6 |
5:12 |
3 |
DIE ACHTELFINALISTEN
GRUPPE |
GRUPPENSIEGER |
A |
Olympique Lyon |
B |
AS Monaco |
C |
Spartak Moskau |
D |
Eintracht Frankfurt |
E |
Galatasaray Istanbul |
F |
Roter Stern Belgrad |
G |
Bayer Leverkusen |
H |
West Ham United |
DIESE TEAMS STEHEN IN DER ZWISCHENRUNDE
GRUPPENZWEITER |
GRUPPENDRITTER (Champions
League) |
Glasgow Rangers |
RB Leipzig |
Real Sociedad |
FC Porto |
SSC Neapel |
Borussia Dortmund |
Olympiakos Piräus |
Sheriff Tiraspol |
Lazio Rom |
FC Barcelona |
SC Braga |
Atalanta Bergamo |
Real Betis |
FC Sevilla |
Dinamo Zagreb |
Zenit St. Petersburg |
Die Auslosung zur Zwischenrunde der Europa League findet am
Montag, dem 13.Dezember 2021 statt.
DIESE TEAMS RUTSCHEN IN DIE CONFERENCE LEAGUE
GRUPPE |
MANNSCHAFT |
A |
Sparta Prag |
B |
PSV Eindhoven |
C |
Leicester City |
D |
Fenerbahce Istanbul |
E |
Olympique Marseille |
F |
FC Midtjylland |
G |
Celtic Glasgow |
H |
Rapid Wien |
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