DFB-POKAL 2021/22 – Comeback und nächster Elfmeter-Krimi rund um den HSV (Alle Viertelfinals im Überblick)

Nach dem 1.FC Union Berlin am Dienstagabend wurden am Mittwoch nun auch die restlichen drei Teilnehmer für das Halbfinale im diesjährigen DFB-Pokal ermittelt. Je drei Bundesligisten und Zweitligisten waren im Einsatz, um sich das Ticket für die letzte Runde vor dem großen Pokalfinale im Berliner Olympiastadion zu sichern.


 

HSV-KEEPER WIRD ZUM ELFER-KILLER

Die Auslosung für das Viertelfinale sorgte dafür, dass mindesten ein Team aus der 2.Bundesliga sicher ins Halbfinale einziehen wird, denn in Hamburg trafen der Hamburger SV und der Karlsruher SC aufeinander. Die beiden Ligarivalen konnten in ihrer Vergangenheit bereits mehrfach den DFB-Pokal gewinnen, allerdings liegen die großen Erfolge für beide Mannschaften schon viele Jahre zurück. Nun ging es darum, unter die letzten vier Mannschaften des Wettbewerbs zu kommen. Für den HSV war dieser Meilenstein nicht allzu lange her, denn man zog vor drei Jahren zum letzten Mal ins Halbfinale ein. Der KSC wartet hingegen seit 25 Jahren darauf, wieder über das Viertelfinale hinauskommen zu können.

Schaffen konnte dieses Ziel am Mittwochabend nur ein Team und dieses kam aus dem hohen Norden. Der Hamburger SV lag zwischenzeitlich mit 0:2 gegen den Karlsruher SC zurück, kämpfte sich aber wieder ins Spiel, glich spät aus und setzte sich letztlich im Elfmeterschießen durch. Dabei schockte der KSC die Gastgeber spät in der ersten Halbzeit erstmals. In der 40.Spielminute bekam Karlsruhe nach einem Foulspiel an Lucas Cueto einen Freistoß kurz vor dem Sechzehner zugesprochen. Diese Aufgabe übernahm Philip Heise und der Außenverteidiger beförderte den Ball aus 21 Metern um die Mauer herum und traf zur Führung ins Eck. Nachdem sich der KSC vor der Pause als später Vollender präsentierte, zeigten die Gäste nach dem Seitenwechsel, dass sie auch früh zuschlagen können. Nur fünf Minuten waren in Halbzeit 2 gespielt, als Karlsruhe über Marvin Wanitzek einen Vorstoß ausübte. Über links zog der Mittelfeldakteur nach innen und versuchte es kurz vor dem Strafraum mit einem Abschluss. Dieser wurde noch abgefälscht und wurde für Daniel Heuer Fernandes zu einer schwierigen Aufgabe. Parieren konnte er den Schuss noch, ließ ihn aber nach vorne abprallen und gegen den Abstauber von Philipp Hofmann konnte der Keeper dann nichts mehr entgegensetzen. Somit lag der HSV nach 50 Minuten mit 0:2 zurück, aber die Hausherren reagierten umgehend und verkürzten den Rückstand wenig später bereits wieder. An der linken Strafraumgrenze zog Giorgi Chakvetadze zwei Gegenspieler auf sich und schlug die Kugel hoch auf den zweiten Pfosten. Dort ging Robert Glatzel deutlich in Rücklage, um diese Flanke zu erreichen, aber sowohl Marius Gersbeck im Karlsruher Gehäuse als auch Daniel O´Shaughnessey agierten zu passiv und mit seinem Kopfball beförderte Robert Glatzel das Leder freistehend über den Keeper der Badenser hinweg ins lange Eck. Hamburg war wieder im Spiel angekommen und in Minute 71 bot sich für den HSV die große Chance zum Ausgleich. Im Sechzehner wurde Robert Glatzel von Christoph Kobald zu Fall gebracht und da der Innenverteidiger bereits verwarnt war, flog er mit gelb-rot vom Feld. Zusätzlich erhielt Hamburg einen Strafstoß. Der Elfmeter wurde von Sonny Kittel ausgeführt, doch Marius Gersbeck sprang in die richtige Ecke und lenkte den Ball um den Pfosten herum. Es blieb damit beim 2:1 für den Karlsruher SC, aber die Gäste mussten in den letzten 19 Minuten in Unterzahl agieren und Hamburg erhöhte den Druck. Diesem hielt die Defensive des KSC stand, bis der Hamburger SV in der Nachspielzeit dann doch zuschlagen sollte. Bakery Jatta brachte den Ball scharf und halbhoch vor das gegnerische Tor, wo die Zuteilung für Robert Glatzel fehlte und der Stürmer das Spielgerät zum zweiten Mal an diesem Abend über die Linie drückte.

Mit 2:2 wurde die Partie in der Verlängerung fortgeführt und sie blieb intensiv. Da jedoch keine weiteren Tore fallen sollten, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Nach dem Münzwurf wurde entschieden, dass Karlsruhe vorlegen wird und dies tat der KSC in Person von Jerome Gondorf. Sein Versuch wurde beinahe von Daniel Heuer Fernandes gehalten, überquerte aber doch die Linie. Für Hamburg begann Sebastian Schonlau und der Verteidiger scheiterte an Marius Gersbeck. Philip Heise traf anschließend als zweiter Schütze für den KSC und baute die Führung aus. Jedoch sollte der Torschütze des zwischenzeitlichen 0:1 auch der letzte erfolgreiche Schütze auf Seiten der Gäste bleiben. Während der Hamburger SV drei erfolgreiche Elfmeter durchführte, parierte Daniel Heuer Fernandes gleich drei Elfmeter in Folge und sorgte für den Sieg des HSV im Elfmeterschießen.

Damit kommt der Hamburger SV in drei aufeinanderfolgenden Pokalrunden im Elfmeterschießen weiter, zieht dadurch nun zum insgesamt 16.Mal ins Halbfinale des DFB-Pokals ein und bewahrt sich die Möglichkeit auf den vierten Gewinn des deutschen Pokalwettbewerbs. Der HSV ist zudem der einzige Halbfinalist in diesem Jahr, der den Pokal in der Vergangenheit bereits gewinnen konnte.

 

DAS VIERTELFINALE IM ÜBERBLICK

1.FC Union Berlin

(1.Bundesliga)

2:1

FC St. Pauli

(2.Bundesliga)

Hannover 96

(2.Bundesliga)

0:4

RB Leipzig

(1.Bundesliga)

Hamburger SV

(2.Bundesliga)

5:4 n.E.

Karlsruher SC

(2.Bundesliga)

VfL Bochum

(1.Bundesliga)

1:2 n.V.

SC Freiburg

(1.Bundesliga)

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