3.Liga – Saarbrücken kehrt zurück / Türkgücü München muss nach Durchmarsch zittern / Auch Lübeck steigt auf / Relegation zwischen Leipzig und Verl

Vier Mannschaften steigen am Ende der Saison 2019/20 aus der 3.Liga ab und vier neue Teams werden aus der Regionalliga aufsteigen. Drei der vier Aufsteiger stehen bereits fest. Mit dem FC Carl Zeiss Jena und der SG Sonnenhof Großaspach gibt es derweil aber auch schon zwei Teams, die im nächsten Jahr sicher viertklassig spielen werden.

Während die Saison in der 3.Liga ohne Zuschauer zu Ende gespielt wird und sich in der finalen Phase mit den letzten drei Spieltagen befindet, wurde der Spielbetrieb in vier Regionalligen abgebrochen und in Bayern auf unbestimmte Zeit unterbrochen.


NORDOSTEN GEGEN WESTEN IN DER RELEGATION

In drei Regionalligen wurde der Tabellenführer zum Meister erklärt. Im Nordosten und im Westen gewannen hingegen jeweils die Zweitplatzierten die Meisterschaft und nun stehen sich die beiden Teams in der Relegation gegenüber.

Im Nordosten war es der 1.FC Lokomotive Leipzig, der als Zweiter den Zuschlag für eine Teilnahme an der Relegation. Tabellenführer war zu diesem Zeitpunkt die VSG Altglienicke aufgrund der besseren Tordifferenz. Der Verband wertete die Tabelle hingegen für die Entscheidung der Meisterfrage bei einem vorzeitigen Abbruch mit Bezug auf die durchschnittlich geholten Punkte pro Spiel. Da Lok Leipzig ein Spiel weniger als der Tabellenführer, aber die gleiche Punktzahl hatte, war der Durchschnittswert bei den Leipzigern höher, weshalb sie zum Meister der Regionalliga Nordost gekürt wurden.

Ein Aufstieg wäre zum einen für Leipzig gleichbedeutend mit der ersten Teilnahme an der 3.Liga und zum anderen gilt dies auch für den Gegner in der Relegation. Dieser kommt aus der Regionalliga West und ist der SC Verl. Vor wenigen Wochen wurde verkündet, dass die Ostwestfalen bei einem Aufstieg ihre Heimspiel im Stadion des SC Paderborn austragen würden. Seit der Saison 2008/09 gibt es die 3.Liga und die Regionalliga rutschte in der Ligen-Pyramide um einen Rang nach unten und ist seither die vierte Liga. Seitdem spielt Verl ununterbrochen in dieser Liga und erreichte immer einen Platz im Mittelfeld zwischen Platz 7 und Platz 13. Nun gelang ihnen jedoch eine starke Saison und die Meisterschaft als Zweitplatzierter mit 53 Punkten aus 22 Partien. Grund dafür war die nicht beantragte Lizenz vom Tabellenführer, dem SV Rödinghausen.

Das Hinspiel der Relegation findet am Donnerstag, dem 25.Juni, im Bruno-Plache-Stadion in Leipzig statt. Das Rückspiel wird am kommenden Dienstag nicht in Verl stattfinden, da es derzeit im Kreis Gütersloh wieder zu Verboten kommt, nachdem in einer Schlachterei eine Großzahl an Corona-Infizierungen bekannt wurde. Ob und wo das Rückspiel am Dienstag ausgetragen wird, ist noch nicht geklärt.

 

LÜBECK ERSTMALIG IN LIGA 3

Während es für Leipzig oder Verl der erste Aufstieg in die 3.Liga sein wird, stehen schon zwei weitere Debütanten für die nächste Spielzeit fest.

Einer dieser Debütanten ist der VfB Lübeck. Die „Marzipanstädter“ spielten zuletzt in der Saison 2003/04 im Profifußball. Seit dem Abstieg aus der 2.Bundesliga damals spielten sie fortan in der Regionalliga Nord. Einzig 2013/14 musste man nach einem Zwangsabstieg für ein Jahr in die Oberliga runter. Nachdem die Lübecker jahrelang als Mittelmaß galten, belegte man in den vergangenen drei Saisons zwei Mal vierten Platz und zuletzt wurde man mit starken 74 Punkten nur Zweiter. Nun ließ man die Konkurrenz hinter sich und steigt als Tabellenführer erstmals in Liga 3 auf.


TÜRKGÜCÜ NOCH NICHT DURCH

Zum ersten Mal überhaupt wird – zumindest sportlich – Türkgücü München kommende Saison im Profifußball spielen. Der noch junge Verein aus Bayern erhielt 2016 einen Investor. Dieser unterstützte den Club großzügig und binnen zwei Jahren schaffte man den Durchmarsch von der sechsten bis zur viertklassigen Regionalliga. Auch dort verweilte Türkgücü lediglich eine Saison, denn mit 54 Punkten aus 23 Begegnungen lag man neun Punkte vor dem Tabellenzweiten aus Rosenheim und hat sportlich den Aufstieg geschafft. Hindern könnte die Münchner nur noch der DFB. Zumindest die Frage nach dem Stadion scheint bereits geklärt, denn man würde im Falle eines Aufstiegs einige Heimspiele im Stadion an der Grünwalder Straße und einige Heimspiel im Münchner Olympiastadion austragen wollen und dies wohl auch dürfen. Jedoch ist noch nicht sicher, ob der DFB die Sondergenehmigung, in zwei Stadien spielen zu dürfen, erteilen wird. Scheitert München an diesem Problem, findet kein anderes Stadion und bekommt den Aufstieg aberkannt, so würde der TSV 1860 Rosenheim nachrücken.

Die Regionalliga Bayern wird währenddessen in den kommenden Monaten ohne München die aktuelle Saison zu Ende gespielt. Dafür fällt zwar die Saison 2020/21 aus, jedoch wird sich die aktuelle Spielzeit bis ins Jahr 2021 ziehen und es werden die besten vier Mannschaften, die sich am Saisonende für die 3.Liga gemeldet haben, in einem Play-Off-Modus antreten. Das siegreiche Team wird dann in der Relegation für die Teilnahme an der 3.Liga zur Saison 2021/22 auf den Meister der Regionalliga Nord treffen. Die Meister aus der West-, Nordost- und Südweststaffel steigen nächstes Jahr direkt auf.

 

SAARBRÜCKEN ÜBERSTEHT JAHRELANGEN FLUCH

Die schwerste Zeit in der Regionalliga hatte mit Sicherheit der 1.FC Saarbrücken. Ausgenommen der Saison 2015/16 belegte man in allen Spielzeiten seit dem Drittliga-Abstieg einen Platz in den Top3 der Regionalliga Südwest. In der Saison nach dem Abstieg nahm man als Zweiter erstmals an der Aufstiegsrelegation teil und unterlag den Würzburger Kickers im Elfmeterschießen. Nach dem Platz im Mittelfeld in der folgenden Saison verpasste man 2017 die Relegation um einen Platz.

Man kämpfte sich wiederum in der Saison 2017/18 dann erstmalig zur Meisterschaft im Südwesten und erreichte erneut die Relegation. Dort musste man erneut weichen. Dieses Mal machte den Saarländern der TSV 1860 München einen Strich durch die Rechnung. Vergangene Spielzeit stieg der Meister der Regionalliga Südwest direkt auf und der zweite Platz reichte nicht mehr für eine Relegations-Teilnahme. Bitter für den 1.FC Saarbrücken, denn diesen zweiten Rang belegte man am Ende der Saison. Auch dieses Jahr wäre der Meister aus dieser Liga wieder direkt aufgestiegen und da die Saison vorzeitig abgebrochen wurde und Saarbrücken zu diesem Zeitpunkt Spitzenreiter war, gelang ihnen nach sechs Anläufen nun endlich die Rückkehr in die 3.Liga.

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