Champions Hockey League – Berlin und Bremerhaven verabschieden sich nach Gruppenphase / Für Mannheim und München geht es ins Achtelfinale

Nachdem die Champions Hockey League in der vergangenen Saison aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt wurde, nahm man den Spielbetrieb in diesem Jahr wieder auf. Insgesamt qualifizierten sich 32 Mannschaften aus 13 europäischen Ligen und 14 Nationen für die siebte Auflage dieses Wettbewerbes. Aus der Deutschen Eishockey Liga waren vier Mannschaften in der Gruppenphase aktiv.

Nun sind sechs Spieltage vorbei und 16 der 32 Teilnehmer haben sich für das Achtelfinale qualifiziert, welches am kommenden Freitag ausgelost und im November ausgetragen wird.

 


DEUTSCHER MEISTER SCHEIDET AUS

Als Hauptrundensieger der Nord-Gruppe in der Deutschen Eishockey Liga waren die Eisbären Berlin schon vor den Playoffs als Teilnehmer an der CHL bekannt. Doch zusätzlich gewannen sie auch noch die deutsche Meisterschaft. Es war der erste Titel seit 2013 für den DEL-Rekordmeister.

Nun nehmen die Hauptstädter zum fünften Mal an der Champions Hockey League teil und in Gruppe E wurden den Berlinern drei schwierige Kontrahenten zugelost. Neben dem HC Lugano aus der Schweiz mussten sich die Eisbären auch mit Tappara Tampere aus Finnland und dem Skelleftea AIK aus Schweden messen.

Die Eisbären Berlin gingen in dieser Gruppe als einziger nationaler Champion in den Wettbewerb, aber dennoch sollten sie letztlich am unteren Ende der Tabelle hinter den drei Gruppengegnern zu finden sein. Die gesamte Gruppenphase lief für Berlin nicht rund. Nachdem man mit einem 1:6 im Heimspiel gegen Tampere startete, folgte im nächsten Heimspiel ein 3:5 – dieses Mal gegen Skelleftea. Es folgten zwei Auswärtsspiele gegen die gleichen Gegner und nachdem die Eisbären in Finnland zwar zwischenzeitlich bereits mit 3:1 führten, aber noch mit 4:5 nach Verlängerung verloren, ging es nach Schweden, wo man sich auch Skelleftea erneut geschlagen geben musste. Das Team rund um die deutschen Akteure Tom Kühnhackl und Stefan Loibl gewann auch das zweite Aufeinandertreffen mit 5:3.

Mit nur einem Punkt aus vier Begegnungen hatten die Berliner dementsprechend schon zwei Spieltage vor dem Ende nur noch minimale Chancen auf die nächste Runde, doch auch ein 6:3-Erfolg in der Mercedes-Benz-Arena über den HC Lugano sollte die Situation nicht aufbessern. Denn aufgrund des parallelen Sieges von Skelleftea gegen Tappara Tampere war auch der zweite Platz in der Gruppe für Berlin nicht mehr erreichbar. Während es für die Eisbären somit am letzten Spieltag nur noch um einen versöhnlichen Abschied ging, hatte es der HC Lugano noch in der eigenen Hand, den Skelleftea AIK zu überholen und das Achtelfinal-Ticket zu lösen. Dafür hätten zwei Punkte gereicht, da die Schweizer den direkten Vergleich mit den Schweden für sich entscheiden konnten. Die Eisbären Berlin wollten diesbezüglich den Spielverderber spielen, was ihnen auch gelang. Man bezwang den HC Lugano mit 4:2 und zog durch den direkten Vergleich sogar noch an den Schweizern vorbei.

GRUPPE E

PLATZ

TEAM

SPIELE

TORE

PUNKTE

1.

Tappara Tampere

6

25:18

13

2.

Skelleftea AIK

6

22:21

9

3.

Eisbären Berlin

6

21:26

7

4.

HC Lugano

6

20:23

7

 

BREMERHAVEN VERPASST K.O-PHASE BEI DEBÜT KNAPP

Als eine von sechs Mannschaften konnten sich die Fischtown Pinguins erstmals für die Champions Hockey League qualifizieren. Zur Qualifikation reichte ihnen der insgesamt vierte Platz in der Hauptrunde, da die Grizzlys Wolfsburg das DEL-Finale gegen Berlin verloren und der Titel die einzige Chance für Wolfsburg auf eine Teilnahme an der CHL war.

Der deutsche Erstligist wurde in Gruppe A gelost und erhielt eine anspruchsvolle Gruppe. Mit den Växjö Lakers aus Schweden und dem HC Sparta Prag befanden sich zwei ehemalige CHL-Finalisten unter den drei Gegnern und des Weiteren war mit dem HC TPS (Turun Palloseura) auch ein finnischer Verein vertreten. Alle Gruppengegner der Pinguins nahmen schon mehrfach an diesem Wettbewerb teil.

Nach einem guten Start sah es aber lange Zeit danach aus, dass die Mannschaft aus Bremerhaven bis ins Achtelfinale vorrücken kann. Aus den ersten vier Gruppenspielen holte das Team von Trainer Thomas Popiesch neun von möglichen 12 Punkten. Neben zwei Siegen über das finnische Team aus Turku und einem Heimerfolg über die Växjö Lakers war es der schwedische Meister, gegen den Bremerhaven die bis dato einzige Niederlage einstecken musste.

An den letzten zwei Spieltagen der Gruppenphase hatten die Niedersachsen alles in der eigenen Hand. Es ging erst nach Tschechien, wo man bei Sparta Prag gastierte. In der tschechischen Hauptstadt unterlag Bremerhaven dem Finalisten von 2017 mit 2:5. Während Prag durch diesen Erfolg vorzeitig für das Achtelfinale gesetzt war, hatte Bremerhaven auch weiterhin die Möglichkeit, unter die Top 16 zu gelangen. Ein Sieg wurde benötigt und hätte das Weiterkommen bedeutet, da die Växjö Lakers mit einem Sieg, welchen sie letztlich auch gegen Turku holen konnten, maximal auf zehn Punkte hätten kommen können. Da Bremerhaven vor der letzten Partie bereits neun Punkte auf dem Konto hatte, musste im Heimspiel gegen Sparta Prag ein Sieg her. Dieser hätte sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen gereicht. Doch auch das zweite Spiel gegen Prag sollte verloren gehen und damit endete zugleich auch der erste internationale Auftritt in der Geschichte der Fischtown Pinguins. Mit 3:1 endete das Spiel zu Gunsten der Tschechen, die sich als Gruppensieger, ebenso wie die Växjö Lakers, weiterhin Hoffnungen auf den ersten Titel machen können.

GRUPPE A

PLATZ

TEAM

SPIELE

TORE

PUNKTE

1.

HC Sparta Prag

6

17:10

13

2.

Växjö Lakers

6

14:10

10

3.

Fischtown Pinguins

6

10:15

9

4.

HC TPS

6

10:16

4

 

MANNHEIM VERSPIELT DEN GRUPPENSIEG

Im Gegensatz zu Berlin und Bremerhaven werden die Adler Mannheim auch im nächsten Monat noch am internationalen Wettbewerb teilnehmen und im Achtelfinale antreten. Dort werden die Quadratestädter auf einen der acht Gruppensieger treffen, denn sie belegten in ihrer Gruppe den zweiten Platz. In Gruppe C bekam es Mannheim mit Rauman Lukko (Finnland), dem Lausanne HC (Schweiz) und den Cardiff Devils (Großbritannien) zu tun.

Die Mannheimer waren nach fünf Partien punktgleich mit dem finnischen Meister, Rauman Lukko, verloren aber den direkten Vergleich. Beide Teams waren schon vorzeitig für die nächste Runde gesetzt und so ging es am letzten Spieltag im Fernduell nur noch um den Gruppensieg. Während der MERC auf den Lausanne HC aus der Schweiz traf, war Lukko zu Gast in Wales bei den Cardiff Devils. Rückblickend betrachtet wäre das Ergebnis des Heimspiels der Adler Mannheim für den endgültigen Tabellenstand irrelevant gewesen, da sich Lukko in Cardiff mit 6:3 durchsetzen konnte. Auch mit einer Niederlage hätten sich die Finnen aber schlussendlich als Gruppensieger qualifiziert, da Mannheim die zweite Pleite in der diesjährigen Gruppenphase einstecken musste und dem Lausanne HC in der eigenen Arena mit 1:3 unterlag.

Zum sechsten Mal nehmen die Adler Mannheim an der Champions Hockey League teil. Einzig in der Saison 2018/19 verpassten sie die Qualifikation. Nun stehen die Mannheimer zum dritten Mal in der Runde der letzten 16 Teams und wollen es erstmals bis ins Viertelfinale schaffen.

GRUPPE C

PLATZ

TEAM

SPIELE

TORE

PUNKTE

1.

Rauman Lukko

6

22:11

14

2.

Adler Mannheim

6

21:13

11

3.

Lausanne HC

6

11:15

8

4.

Cardiff Devils

6

11:26

3

 

DEUTLICHER SIEG BRINGT RED BULL MÜNCHEN UNTER DIE TOP 16

In zuvor sechs Austragungen der CHL konnte der EHC Red Bull München das beste Ergebnis eines deutschen Vertreters erzielen. In der Saison 2018/19 schafften es die Münchener bis ins Finale, wo man dem Rekordsieger, dem HC Frölunda, unterlag. Nun ist man zum sechsten Mal im Teilnehmerfeld dabei, nachdem man die Eröffnungssaison 2014/15 verpasste, und wollte sich zugleich zum sechsten Mal für die K.O-Phase qualifizieren.

Dieses Vorhaben sollte dem EHC Red Bull München am Ende auch gelingen. In Gruppe D stand man dem Rögle BK als schwedischer Vizemeister, dem EV Zug als Meister aus der Schweiz und SønderjyskE (Qualifiziert über den IIHF Continental Cup) aus Dänemark gegenüber. Der dänische Vertreter blieb letztlich als eine von zwei Mannschaften in der Gruppenphase 2021/22 ohne jeglichen Punktgewinn.

Am letzten Spieltag lag München noch auf dem undankbaren dritten Platz und brauchte im direkten Aufeinandertreffen mit dem EV Zug einen Sieg nach regulärer Spielzeit. Da das erste Spiel in München mit 4:3 für die Schweizer endete und der vierfache deutsche Meister das schlechtere Torverhältnis besaß, benötigte man in Zug einen Sieg mit mindestens zwei Toren Vorsprung. Tatsächlich sollte es am Ende nicht nur ein Sieg für Red Bull München werden, sondern ein deutliches Ausrufezeichen zum Abschluss der Gruppenphase. Mit 6:1 entschied München das Auswärtsspiel für sich, zog am EV Zug vorbei und folgte dem Rögle BK, der die Gruppe als Debütant mit 14 Punkten und nur einer Niederlage gewann, als Gruppenzweiter ins Achtelfinale.

Damit bleibt die perfekte Bilanz des EHC Red Bull München, sich bei jeder Teilnahme auch immer für die Top 16 zu qualifizieren, bestehen.

GRUPPE D

PLATZ

TEAM

SPIELE

TORE

PUNKTE

1.

Rögle BK

6

23:14

14

2.

EHC Red Bull München

6

25:13

12

3.

EV Zug

6

28:19

10

4.

SønderjyskE

6

11:41

0

 

DIE ACHTELFINALISTEN IM ÜBERBLICK

Die Auslosung zum Achtelfinale findet am kommenden Freitag, dem 15.Oktober, statt.

Die Spiele werden am 16./17.November und am 23./24.November 2021 ausgetragen.

GRUPPE

GRUPPENSIEGER

GRUPPENZWEITER

A

HC Sparta Prag (Tschechien)

Växjö Lakers (Schweden)

B

HC Frölunda (Schweden)

ZSC Lions (Schweiz)

C

Rauman Lukko (Finnland)

Adler Mannheim (Deutschland)

D

Rögle BK (Schweden)

Red Bull München (Deutschland)

E

Tappara Tampere (Finnland)

Skelleftea AIK (Schweden)

F

Fribourg-Gottéron (Schweiz)

Leksands IF (Schweden)

G

EC KAC (Österreich)

Rouen Dragons (Frankreich)

H

Red Bull Salzburg (Österreich)

HC Bozen (Italien / Österreich)*

*Der HC Bozen ist in Italien beheimatet, spielt aber in der österreichischen ICE Hockey League. In dieser Liga sind neben acht Teams aus Österreich gleich sechs ausländische Teams vertreten. Zwei italienische Mannschaften sowie je eine Mannschaft aus der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn nehmen am Spielbetrieb in Österreich teil.

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