Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 – Deutschland kämpft sich mit Mühe zum fünften Sieg in Folge

Die letzten Tage der Gruppenphase sind in Finnland bei der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 angebrochen und langsam fallen die ersten Entscheidungen. Während sich der Abstiegskampf am Montag entscheiden wird, sind bereits die ersten Mannschaften sicher für das Viertelfinale qualifiziert.


 

KASACHSTAN WIRD ZUM HARTEN BROCKEN FÜR DEB-TEAM

Auch Deutschland ist bereits sicher für die K.O-Phase qualifiziert. Nach dem Sieg über Dänemark war das Viertelfinale nur noch Formsache und wurde einen Tag später offiziell, als sich die Dänen gegen Frankreich durchsetzen konnten. Dennoch geht es für Deutschland noch darum, welchen Platz man in Gruppe A belegen und welchen Gegner man im Viertelfinale erhalten wird.

Um sich bestmöglich zu platzieren, musste das DEB-Team am Sonntag erst einmal die Pflichtaufgabe gegen Kasachstan bestehen. Dies gelang den Jungs von Toni Söderholm am Ende zwar, allerdings erwies sich der noch punktlose Gruppenletzte als schwieriger Gegner. Die Kasachen spielten von Beginn an ein schnelles Spiel und schockten Deutschland bereits früh. In der 3.Spielminute verlor Leon Gawanke den Puck im eigenen Aufbauspiel gegen Roman Starchenko, der daraufhin schnell umschaltete und die Scheibe durch die Beine von Dustin Strahlmeier, bei dessen ersten WM-Einsatz, beförderte. Die Antwort der deutschen Nationalmannschaft folgte aber nur zwei Minuten später, als es Jonas Müller mit einem Handgelenkschuss versuchte und in den kurzen Winkel traf. Man hoffte, dass dieser Ausgleich das Spiel der Deutschen ankurbeln würde, doch das war vorerst nicht der Fall. Stattdessen ging Kasachstan in Minute 16 erneut in Führung. Nachdem der Puck im Slot vor dem deutschen Tor hochsprang, fehlte kurzzeitig die Zuteilung und Yegor Petukhov traf aus der Drehung heraus zum 2:1. Wieder rappelte sich Deutschland aber umgehend wieder auf und antwortete perfekt. Moritz Seider zog in der neutralen Zone zwei Gegenspieler auf sich und spielte Leonhard Pföderl frei. Dessen Schlenzer landete 34 Sekunden nach dem Gegentreffer im langen Eck. Und das erste Drittel war noch nicht vorbei. In der 19.Minute zog Fabio Wagner nach einem Querpass von Moritz Seider ab. Den Schuss parierte Andrei Shutov mit dem Schoner nach vorne und dort stand Daniel Fischbuch, um erfolgreich abzustauben und das Spiel zu Gunsten von Deutschland in ein 3:2 zu drehen.

Kurz nach Beginn des zweiten Drittels gab es mehrere Strafzeiten binnen weniger Minuten und Deutschland erhielt eine doppelte Überzahl. Während zwei Kasachen auf der Strafbank saßen, kombinierte sich das DEB-Team über mehrere Stationen durch die gegnerische Zone, bis Leon Gawanke letztlich einen Querpass auf Lukas Reichel spielte und dessen Abschluss noch von einem Verteidiger abgefälscht wurde und den Weg ins Tor fand. Die komfortable Zwei-Tore-Führung hielt Deutschland über den weiteren Verlauf des Mittelabschnitts, doch 31 Sekunden vor der Sirene wurde es nochmals eng, denn Kasachstan erzielte den Anschlusstreffer. Aus der eigenen Zone heraus spielte Samat Daniyar einen langen Pass auf Roman Starchenko. Der Torschütze des 1:0 bediente daraufhin Pavel Akolzin und der Routinier aus der Kontinental Hockey League zog an Dustin Strahlmeier vorbei und schob ein.

Kasachstan war somit wieder zurück im Spiel und dieses Momentum nahm der Außenseiter mit ins letzte Drittel, wo man den Spielstand nur 38 Sekunden nach Wiederbeginn wieder gleichsetzte. Ein Pass von Anton Sagadeyev durch die gesamte deutsche Zone landete auf der rechten Seite bei Nikita Mikhailis. Der 26-Jährige visierte das kurze Eck an und beförderte das Hartgummi eben dorthin zum 4:4. Es folgten ausgeglichene Minuten zwischen Deutschland und Kasachstan, aber ein Tor sollte in der regulären Spielzeit noch fallen, und zwar für die deutsche Auswahl. Yasin Ehliz bekam den Puck zentral von Kai Wissmann zugespielt und verzögerte seinen Schuss. Kirill Savitski legte sich auf das Eis, um den Schuss zu blocken und dies gelang ihm. Allerdings verletzte er sich dabei und Yasin Ehliz kam erneut in Puckbesitz und traf im Fall zum 5:4 durch die Beine von Andrei Shutov. In den anschließenden 12 Minuten verteidigte Deutschland die knappe Führung und konnte schlussendlich einen glücklichen, aber wichtigen Sieg feiern.

Nach der Auftaktpleite gegen Kanada folgten somit nun fünf Siege in Folge und tatsächlich ist für Deutschland noch der Gruppensieg möglich. Das DEB-Team bestreitet das letzte Gruppenspiel am Dienstag gegen das noch ungeschlagene Team aus der Schweiz. Währenddessen muss Kasachstan am Montag im letzten Gruppenspiel gegen Italien gewinnen, um nicht abzusteigen.

 

DIE ERGEBNISSE VON TAG 10

GRUPPE

MANNSCHAFT

ERGEBNIS

MANNSCHAFT

A

Kasachstan

4:5

Deutschland

B

Großbritannien

3:4

Lettland

A

Schweiz

5:2

Frankreich

B

Schweden

7:1

Norwegen

 

DIE SPIELE AN TAG 11 IM ÜBERBLICK

Es ist zwar nur der vorletzte Tag im Rahmen der Gruppenphase, aber dennoch ist es der „Tag der Entscheidung“. In gleich zwei Begegnungen geht es in direkten Duellen darum, wer absteigt und welche Team auch im kommenden Jahr noch in der Top-Division bei der Weltmeisterschaft dabei sind.

GRUPPE

MANNSCHAFT

ERGEBNIS

MANNSCHAFT

A

Kasachstan

Mo. 23.05.22

(15:20 Uhr)

Italien

B

USA

Mo. 23.05.22

(15:20 Uhr)

Tschechien

A

Kanada

Mo. 23.05.22

(19:20 Uhr)

Dänemark

B

Österreich

Mo. 23.05.22

(19:20 Uhr)

Großbritannien

 

DIE TABELLEN

Die ersten vier Mannschaften beider Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein. Der Tabellenletzte aus jeder Gruppe steigt am Ende der Gruppenphase ab und spielt im nächsten Jahr in der Division 1A.

GRUPPE A

(HELSINKI)

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

TORE

PUNKTE

1

Schweiz

6

30:12

18

2

Deutschland

6

23:16

15

3

Kanada

5

25:14

12

4

Dänemark

5

14:9

9

5

Slowakei

6

16:18

9

6

Frankreich

6

10:17

5

7

Italien

6

10:27

1

8

Kasachstan

6

14:29

0

 

GRUPPE B

(TAMPERE)

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

TORE

PUNKTE

1

Finnland

6

22:5

16

2

Schweden

6

26:10

15

3

Tschechien

5

18:10

10

4

USA

5

14:9

10

5

Lettland

6

14:19

8

6

Norwegen

6

13:25

5

7

Österreich

6

11:19

4

8

Großbritannien

6

7:28

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