Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 – Endstation Viertelfinale! Deutschland scheitert an Tschechien (+ großer Halbfinal-Vorschau)

Am morgigen Sonntag endet die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 in Finnland mit dem Spiel um Platz 3 und dem großen Finale. Vier Mannschaften haben am Samstag die Möglichkeit, um die Qualifikation für eben jenes Finale zu spielen. Neben dem Gastgeber sind die beiden nordamerikanischen Vertreter sowie ein weiterer mehrfacher Weltmeister unter den letzten vier verbliebenen Mannschaften.


 

STRAFEN KOSTEN DEUTSCHLAND DAS VIETRELFINALE

Die deutsche Eishockeynationalmannschaft spielte die beste Gruppenphasen aller Zeiten bei einer Weltmeisterschaft. In sieben Spielen konnte man 16 Punkte einfahren und sich erstmals als Zweiter für das Viertelfinale qualifizieren. Damit stand das DEB-Team erstmals seit 2001 bis 2003 in drei aufeinanderfolgenden WM-Turnieren in der K.O-Phase.

Mit Tschechien wartete nun im Viertelfinale ein harter, aber nicht unlösbarer Gegner. Die Tschechen, ihres Zeichens 12-facher Weltmeister (zuletzt 2010 in Deutschland), schlossen die Gruppe B mit 13 Punkten als Dritter ab. Man erwartete ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe und spielerisch sollte es dies auch werden. Allerdings wurde der Spielstand zwischenzeitlich ziemlich einseitig zu Gunsten von Tschechien gestaltet. Großes Manko bei den Deutschen waren die Strafzeiten. Das Team von Toni Söderholm galt bis zum Viertelfinale als Mannschaft mit den wenigsten Strafminuten. Gegen Tschechien kassierte man insgesamt vier Strafen und drei davon bestrafte Tschechien mit Gegentoren. NHL-Star David Pastrnak sollte bereits nach drei Minuten für die frühe Führung der Tschechen sorgen und in der 11.Minute erhöhte Roman Cervenka auf 2:0. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels war es der langjährige NHL-Spieler David Krejci, der das dritte Powerplay-Tor an diesem Nachmittag erzielte und die Anzeigetafel auf 3:0 stellte. Deutschland hatte auf der Gegenseite gleich mehrfach Pech und traf nur das Gestänge. Etwas kehrte erst in Minute 54 auf, als Moritz Seider von der blauen Linie abzog und auf 1:3 verkürzte. Zu diesem Zeitpunkt nahm Deutschland den Goalie bereits für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Dies war auch nach dem ersten Treffer der Fall, allerdings birgt dies auch immer ein gewisses Risiko und dieses Risiko bewahrheitete sich, als Jiri Smejkal zwei Minuten vor dem Ende ins leere Tor traf und für die endgültige Entscheidung sorgte.

Deutschland scheidet damit nach einem starken Turnier durch ein 1:4 im Viertelfinale gegen Tschechien aus der Weltmeisterschaft aus, obwohl man gegen die Tschechen kein einziges reguläres Tor bei 5 gegen 5 kassierte. Für Tschechien geht es jetzt im Halbfinale gegen den Titelverteidiger aus Kanada.

Nach dem Spiel wurden Philipp Grubauer (90,70 % Fangquote, 2,43 Gegentore), Moritz Seider (2 Tore, 5 Assist) und Marc Michaelis (2 Tore, 5 Assist) als beste Spieler des Turniers für das deutsche Team ausgezeichnet.

 

DAS VIERTELFINALE IM RÜCKBLICK

Deutschland

1:4

Tschechien

Schweden

3:4 n.V.

Kanada

Schweiz

0:3

USA

Finnland

4:2

Slowakei


GASTGEBER TRIFFT ERNEUT AUF DIE USA

Im ersten Halbfinale der Eishockey-Weltmeisterschaft geht es am Samstagmittag das Aufeinandertreffen zwischen Finnland und der USA. Dieses Match gab es bereits in der Gruppenphase, als sich die Finnen mit 4:1 durchsetzen konnten. Doch die USA geht mit einem großen Motivationsschub ins Halbfinale, denn im Viertelfinale setzte man sich mit 3:0 gegen das beste und einzig ungeschlagene Team aus der Vorrunde, gegen die Schweiz, durch. Währenddessen kämpfte sich Finnland von einem 0:2 gegen die Slowakei zurück und gewann letztlich noch mit 4:2.

Für den Gastgeber aus Finnland steht nach dem ersten Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen vor drei Monaten nun auch der vierte WM-Titel nach 1991, 2011 und 2019 auf dem Zettel. Im vergangenen Jahr scheiterte man im Finale erst in der Verlängerung an Kanada und verpasste so die erfolgreiche Verteidigung des Titels. Nun blickt man nach acht absolvierten Partien auf ein Torverhältnis von 29:7 zurück und kassierte bisher lediglich eine Niederlage nach Verlängerung.

Die US-Amerikaner wollen hingegen eine Jahrzehnte andauernde Durststrecke beenden. Nachdem man in den vergangenen Jahren oftmals mit College-Spielern angereist war, befinden sich in diesem Jahr auch namenhafte Akteure aus der National Hockey League im Team der USA. Im Jahr 1960 konnte man zum zweiten und bisher letzten Mal die Weltmeisterschaft gewinnen und obwohl man seit 1985 ununterbrochen in der Top-Division spielte, sollte auch das letzte erreichte Endspiel ins Jahr 1960 zurückgehen. Seitdem war der siebenmalige Platz 3 der größte Erfolg des US-Teams. Diese Negativserie des ambitionierten Eishockeyverbandes soll nun ein Ende haben. In der Gruppenphase blieb man mit dem vierten Platz zwar unter den eigenen Erwartungen, setzte mit dem klaren Sieg über die Schweizer aber ein großes Ausrufezeichen in Richtung der Konkurrenz.

Es ist das erste Duell in der K.O-Phase zwischen Finnland und der USA seit der WM 2017 in Köln. Damals setzte sich Finnland mit 2:0 durch und zog ins Halbfinale ein.

 

DUELL DER WELTMEISTER

Das zweite Halbfinale werden Kanada und Tschechien am Samstagabend bestreiten. Damit trifft der Rekordweltmeister aus Nordamerika mit 27 Titeln auf die tschechische Auswahl mit 12 Erfolgen.

Für die Kanadier ist es bereits das siebte Halbfinale in Serie. Bei fünf der vergangenen sechs Weltmeisterschaften schaffte man es am Ende auch bis ins Finale. Im letzten Jahr wurde man Weltmeister, nachdem man in der Gruppenphase erst am letzten Spieltag den rettenden Platz 4 erreicht hatte. Auch in diesem Jahr überraschten die Kanadier in ihrer Gruppe, als sie hinter der Schweiz und Deutschland nur Dritter wurden. Und auch im Viertelfinale sah es gegen Schweden lange nach dem ersten Viertelfinal-Aus seit 2014 aus. Mit 0:3 lag Kanada zu Beginn des letzten Drittels zurück. Doch man schaffte tatsächlich kurz vor Schluss noch den Ausgleich und in der Verlängerung sorgte Drake Batherson im Powerplay mit dem 4:3 für den Einzug der Kanadier ins Halbfinale.

Nun wartet Tschechien. Seit dem letzten Titelgewinn vor 12 Jahren wartet man gleichzeitig auch auf den nächsten Finaleinzug. Man schaffte es seitdem jedes Jahr in die K.O-Phase und jetzt zum sechsten Mal ins Halbfinale, doch für eine bessere Platzierung als Platz 3 sollte es seit 2010 nicht mehr reichen. Gegen Kanada wird man auch nach einer soliden Gruppenphase (3.Platz mit 13 Punkten) und dem Sieg im Viertelfinale gegen Deutschland nicht sein, aber ebenso wenig wird eine einseitige Angelegenheit zu Gunsten der Kanadier erwartet.

In der K.O-Phase trafen Kanada und Tschechien das letzte Mal bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 aufeinander. Auch dort war es ein Halbfinale. Dieses Duell ging deutlich mit 5:1 an die Kanadier, die im Finale dann an den Finnen scheiterten.

 

DAS HALBFINALE IM ÜBERBLICK

Finnland

Sa. 28.05.22

(13:20 Uhr)

USA

Tschechien

Sa. 28.05.22

(17:20 Uhr)

Kanada

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