DFB-Pokal – Drei Bundesligisten bekommen Gesetze des Pokals zu spüren

Am vergangenen Wochenende (Freitag bis Montag) wurden die meisten Spiele der 1.Runde im DFB-Pokal 22/23 ausgetragen. Neben allen 18 Bundes- sowie Zweitligisten qualifizierten sich acht Drittligisten, 14 Regionalligisten und sechs Oberligisten für den deutschen Pokalwettbewerb. Das Teilnehmerfeld entsprach dementsprechend wieder 64 Mannschaften.

Nun sind 30 Teams bereits für Runde 2 qualifiziert. Aufgrund des parallel zum Pokal stattgefundenen DFL Supercup zwischen dem Deutschen Meister und dem Pokalsieger werden die Pokalspiele des FC Bayern München und RB Leipzig erst Ende August ausgetragen. Während es die Bayern mit Viktoria Köln aus der 3.Liga zu tun bekommen, trifft Leipzig auf Teutonia Ottensen aus der viertklassigen Regionalliga Nord.

Aus der 1.Fußball-Bundesliga werden in der zweiten Runde drei Mannschaften fehlen, die bereits ihr Erstrundenspiel verloren haben. Diese Mannschaften sind der 1.FC Köln und Bayer Leverkusen aus dem Rheinland, sowie Hertha BSC. Für die Berliner bleibt es somit dabei, dass sie noch nie das Endspiel im eigenen Stadion erreichen konnten.

 

KÖLN UND HERTHA SCHEITERN IM ELFMETERSCHIESSEN

Für den 1.FC Köln endete die Pokalreise in dieser Saison am gleichen Ort, wie vor zwei Jahren schon. Der „Effzeh“ war zu Gast beim SSV Jahn Regensburg. Gegen den Zweitligisten lag man nach 26 Minuten bereits mit 0:2 zurück und fand überhaupt nicht ins Spiel. Kurz nach dem zweiten Gegentreffer sollte Mark Uth die Kölner aber mit seinem Anschlusstreffer per Volleyabnahme wieder hoffen. In Halbzeit 2 wurde der Erstligist aktiver und im Laufe des Durchgangs konnte Dejan Ljubicic einen Konter nach Querpass von Florian Kainz zum 2:2 Ausgleich verwandeln. Wie schon beim Achtelfinale in der Saison 20/21 blieb es zwischen Regensburg und Köln auch bis zum Ende der Verlängerung bei einem Gleichstand, weshalb die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste. Dort verwandelten für den SSV Jahn insgesamt vier der fünf Schützen, einzig Benedikt Sailer scheiterte an Timo Horn. Auf der Gegenseite konnte Julian Chabot seinen Versuch nicht verwandeln. Als letzter Schütze musste Kingsley Ehizibue für Köln treffen, um auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung zu befördern. Doch der Schuss des Außenverteidigers wurde von Dejan Stojanovic pariert und der SSV Jahn Regensburg schoss den 1.FC Köln damit erneut aus dem Pokal.

Der SSV Jahn Regensburg nimmt zum dritten Mal in Folge an der 2.Pokalrunde teil. Währenddessen scheidet der 1.FC Köln zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren durch eine Niederlage im Elfmeterschießen aus. Es war das erste Mal seit 14 Jahren, dass die Domstädter ihre Partie in Runde 1 verloren.

 

Ein weiterer Bundesligist, der sich im Elfmeterschießen gegen einen Verein aus der 2.Bundesliga geschlagen geben musste, war Hertha BSC. Die Hauptstädter, die vergangene Saison erst in der Relegation den Abstieg abwendeten, mussten zu Eintracht Braunschweig reisen. Die Partie beim amtierenden Meister der 3.Liga und damit Aufsteiger in Liga 2 sollte ein Spektakel werden. Zur Pause führte die Gastmannschaft aus Berlin bereits mit 2:0 durch die Tore von Davie Selke und Myziane Maolida, doch Braunschweig kämpfte sich dank eines Doppelschlags binnen drei Minuten zurück und stellte auf 2:2. Dies war auch das Ergebnis nach 90 Minuten. Es ging in die Verlängerung und die Eintracht legte umgehend mit dem 3:2 durch Immanuel Pherai nach. Für die Herthaner sorgte im weiteren Verlauf erst Lucas Tousart und wenig später Dodi Lukebakio dafür, dass die Begegnung wieder zu Gunsten des Bundesligisten gedreht wurde. Aber die Hausherren gaben sich nicht geschlagen und erzielten in Minute 118 den Ausgleich zum 4:4, als Bryan Henning aus 16 Metern abzog und traf. Auch in Braunschweig war somit das Elfmeterschießen gefragt. Die Hertha legte vor und die ersten zwei Schützen auf beiden Seiten waren erfolgreich, bevor BSC-Kapitän Marvin Plattenhardt gegen Jasmin Fejzic verschoss. Kurz darauf konnte aber auch Hertha-Keeper Oliver Christensen einen Elfmeter parieren, und zwar von Anton Donkor. Mir jeweils einem Fehlschuss mussten die Teams nach insgesamt 10 Elfmetern also auch hier in die Nachspielzeit. Als siebter Schütze für Berlin setzte Marc-Oliver Kempf das Leder über die Latte und damit lag der Vorteil bei Eintracht Braunschweig. Bryan Henning trat an und schickte Oliver Christensen in die falsche Ecke, um den Sieg perfekt zu machen.

Zum dritten Mal in den letzten vier Pokalaustragungen kam es in Runde 1 zum Aufeinandertreffen zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC. Zum zweiten Mal in Serie ging der Sieg an den niederklassigen Verein aus Niedersachsen.

 

WERKSELF UNTERLIEGT DRITTLIGA-AUFSTEIGER

Für eine große Überraschung sorgte indes Bayer Leverkusen. Der Champions-League-Teilnehmer hatte es im DFB-Pokal mit der SV Elversberg zu tun. Die Saarländer sind als Meister der Regionalliga Südwest in die 3.Liga aufgestiegen und gleich in ihrem ersten Pflichtspiel nach der Rückkehr in den bezahlten Profifußball bezwangen sie die „Werkself“ in einem Torfestival mit 4:3 nach 90 Minuten. Bereits zur Pause führte der Außenseiter mit 3:2, nachdem man gleich zwei Mal nach der Führung den Ausgleich kassierte, bevor man ein drittes Mal gegen die Leverkusener einnetzen konnte. Als dann Kevin Conrad in der 74.Spielminute mit dem Kopf nach einer Ecke auf 4:2 erhöhte, war auch dem letzten Fan der SV Elversberg klar, dass an diesem Tag der große Coup möglich war. Noch war das Spiel aber nicht vorbei und es wurde nochmals gefährlich, denn Patrik Schick brachte Bayer Leverkusen in der 89.Minute nochmal auf ein Tor heran. In der Nachspielzeit kamen die Gäste noch zu einem Abschluss, doch der wurde von Nicolas Kristof gehalten und danach wurde umgehend abgepfiffen. Elversberg gewann mit 4:3 gegen die „Werkself“ aus dem Rheinland.

Zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte hat die SV Elversberg die nächste Runde im DFB-Pokal erreicht. Für Bayer Leverkusen geht der Wettbewerb währenddessen erstmals seit 2012 nach nur einem Auftritt zu Ende.

 

  •         Damit befinden sich derzeit 13 Mannschaften aus der Fußball-Bundesliga in der nächsten Runde. Der FC Bayern München und RB Leipzig könnten noch nachziehen.
  •         Aus der 2.Bundesliga schieden derweil mit dem FC Hansa Rostock, der SpVgg Greuther Fürth, dem 1.FC Kaiserslautern, Holstein Kiel und dem 1.FC Magdeburg gleich fünf Mannschaften in der 1.Runde aus, was für Runde 2 noch 13 Vertreter dieser Liga entspricht.
  •          Aus der 3.Liga stehen noch zwei der zu Beginn acht qualifizierten Teams in der nächsten Runde. Hierzu könnte sich noch Viktoria Köln mit einem Sieg über Bayern München (31.08.) gesellen.
  •           Die Stuttgarter Kickers (Oberliga) und der VfB Lübeck (Regionalliga) sind hingegen als aktuell einzige „Amateurmannschaften“ für Runde 2 qualifiziert. Mit einem Erfolg gegen Leipzig (30.08.) würde auch noch Teutonia Ottensen nachziehen.

 

Die zweite Runde des DFB-Pokals wird am 04.September 2022 ausgelost und findet am 18./19.Oktober statt.

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