UEFA FRAUEN-EM 2022 – Titel vor Rekordkulisse! England gewinnt Final-Klassiker in Wembley gegen Deutschland

Die Fußball-Europameisterschaft 2022 der Frauen ist vorbei. Am Sonntagabend fand das Endspiel der 13.UEFA Women´s EURO im Wembley Stadium in England statt. Auf der einen Seite befand sich der Gastgeber aus England, der zwar bereits in zwei Finals bei der Europameisterschaft stand, allerdings noch nie einen großen Titel gewinnen konnte. Auf der anderen Seite stand der Rekordsieger dieses Turniers. Zum neunten Mal schaffte es Deutschland bis ins Endspiel der EM und hatte zuvor noch kein Finale verloren.



SO LIEF DAS VIERTELFINALE

England

(Erster – Gruppe A)

2:1 n.V.

Spanien

(Zweiter – Gruppe B)

Deutschland

(Erster – Gruppe B)

2:0

Österreich

(Zweiter – Gruppe A)

Schweden

(Erster – Gruppe C)

1:0

Belgien

(Zweiter – Gruppe D)

Frankreich

(Erster – Gruppe D)

1:0 n.V.

Niederlande

(Zweiter – Gruppe C)

 

SO LIEF DAS HALBFINALE

England

4:0

Schweden

Deutschland

2:1

Frankreich

 

ERSTE FINALNIEDERLAGE FÜR DFB-FRAUEN

Diese Serie ist nun gerissen. Erstmals mussten sich die DFB-Frauen im EM-Finale geschlagen geben. Mit 1:2 verloren Martina Voss-Tecklenburg und ihre Mannschaft nach Verlängerung gegen die „Lionesses“. Das Spiel im berühmten Wembley Stadium sollte einen neuen Rekord aufstellen, denn insgesamt 87.192 Zuschauer besuchten das Finale. Damit war es nicht nur die größte Kulisse bei einem Spiel der Damen, sondern auch insgesamt das Spiel mit den meisten Besuchern überhaupt in einem von der UEFA ausgetragenen Spiel.

Schon kurz vor dem Spiel gab es den ersten Rückschlag für das deutsche Team. Alexandra Popp, Kapitänin der DFB-Frauen und mit sechs Treffern – gemeinsam mit Beth Mead aus England – die beste Torschützin des Turniers, musste ihren Einsatz aufgrund von muskulären Beschwerden absagen und saß lediglich auf der Bank.

In einem ausgeglichenen Finalspiel ging es ohne Tore in die Pause und auch nach dem Seitenwechsel dauerte es 17 Minuten, bis der Ball an diesem Abend zum ersten Mal eine der Torlinien überquerte. In der 62.Spielminute startete Ella Toone in der Spitze durch und wurde im richtigen Moment mit einem langen Pass von Keira Walsh bedient. Anschließend hatte Toone viel Platz und visierte das deutsche Gehäuse an. Mit schnellen Schritten kam Kathrin Hendrich noch heran, erreichte die eingewechselte Mittelfeldspielerin aber nicht mehr, bevor diese den Ball mit einem Heber über Merle Frohms ins Netz beförderte. Es war erst das zweite Gegentor für Deutschland im laufenden Turnier und der erste Gegentreffer, der nicht durch ein Eigentor kassiert wurde. Doch Deutschland zeigte sich keineswegs geschockt von diesem Rückschlag und drückte auf den Ausgleich. Nach 79 Minuten war es dann Lina Magull, die den Rekordeuropameister wieder zurück ins Spiel brachte. Auf der rechten Seite spielte sich Sydney Lohmann nach Zuspiel von Kathrin Hendrich frei und zog nach innen, bevor sie auf Tabea Waßmuth durchsteckte. Die Kombination der eingewechselten Akteurinnen wurde anschließend mit einem scharfen Pass auf den ersten Pfosten fortgesetzt, wo sich Lina Magull einlief und die Kugel mit einer kurzen Berührung ins Tor ablenkte. Es war das letzte Tor in der regulären Spielzeit und damit ging zum insgesamt erst vierten Mal ein Finale in die Verlängerung. Dort verlief der erste Durchgang ohne größere Vorfälle, aber nach dem Seitenwechsel schlugen dann wieder die Engländerinnen zuerst zu. Es waren 110 der 120 Minuten absolviert, als England eine Ecke erhielt, die von Lauren Hemp getreten wurde. Im Sechzehner wurde es dann unübersichtlich und der Ball kam zu Chloe Kelly. Den ersten Versuch parierte Merle Frohms noch aus kurzer Distanz, doch der Ball kam zurück zu Kelly und die Spielerin von Manchester City drückte das Leder über die Linie. Deutschland fand daraufhin nicht mehr zurück ins Spiel und hatte in den Schlussminuten große Probleme mit dem Zeitspiel der Gastgeberinnen. Es sollte letztlich beim 2:1 für England und damit dem ersten Titel für die „Lionesses“ bleiben.

Beth Mead wurde nach dem Spiel als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet. Auf der Seite von Deutschland wurde Lena Oberdorf als beste Nachwuchsspielerin ausgezeichnet. Es war das zweite Mal in Folg und insgesamt das fünfte Mal, dass der Gastgeber die Europameisterschaft gewinnen konnte. Bei den englischen Männern scheiterte dieses Vorhaben im Vorjahr mit einer Finalniederlage gegen Italien – ebenfalls in Wembley. Durch den Erfolg von England verpasst Deutschland zudem erstmals seit 1984 und 1987 wieder in zwei aufeinanderfolgenden EM-Turnieren den Titelgewinn.


Die nächste UEFA Women´s EURO findet im Jahr 2025 statt. Der Gastgeber wird voraussichtlich im Dezember 2022 verkündet. Im kommenden Jahr findet bereits die Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland statt. Bisher sind 22 Mannschaften für das Turnier qualifiziert, darunter vier Nationen aus Europa. Deutschland ist bisher nicht qualifiziert, kann sich aber im September mit einem Sieg in den letzten zwei Qualifikationsspielen gegen die Türkei und Bulgarien das Ticket sichern. Insgesamt werden 32 Mannschaften an der WM teilnehmen. Elf europäische Teams werden auf den australischen Kontinent reisen. Auch England ist rechnerisch noch nicht durch, wird aber höchstwahrscheinlich ebenfalls als Gruppensieger zur WM fahren.

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