DFB-Pokal – Starke Hamburger unterliegen RB Leipzig knapp / Bayern München zittert sich zu nächster Finalteilnahme
Zum letzten Mal in dieser Saison gab es aufgrund des
DFB-Pokals eine „englische Woche“ für mehrere Mannschaften. Die Halbfinals des
deutschen Pokalwettbewerbs wurden ausgetragen und die beiden Mannschaften, die
am 25.Mai 2019 im Berliner Olympiastadion um den Pokalsieg spielen werden,
stehen fest.
Schon am Dienstag setzte sich RB Leipzig im ersten
Halbfinale durch. Die Sachsen waren zu Gast beim Hamburger SV und obwohl sich
die „roten Bullen“ gegen den Zweitligisten schwer taten, gingen sie
schlussendlich mit einem 3:1 als Sieger vom Feld.
Schon früh wollte RB Leipzig die Angelegenheit offen
gestalten und zeigen, dass man die Favoritenrolle zurecht besitzt.
Dementsprechend offensiv traten die Sachsen in der Anfangsphase auf und gingen
auch nach nur 12 Minuten in Führung. Marcel Halstenberg führte eine Ecke aus
und während mehrere Akteure am Ball vorbeisprangen, kam Yussuf Poulsen frei zum
Kopfball und drückte das Leder über die Linie. Kurz darauf wäre Leipzig beinahe
der zweite Streich gelungen, doch in einer dreifach Chance scheiterte erst
Yussuf Poulsen am Pfosten, bevor Julian Pollersbeck einen Schuss von Timo
Werner parierte und der Nachschuss von Marcel Sabitzer ebenfalls am Pfosten
landete. Offensiv fanden die Gastgeber bis dato nicht statt, doch in der
23.Spielminute schockte Bakery Jatta die Leipziger. Durch ein aggressives
Pressing verursachte Bakery Jatta einen Ballverlust von Kevin Kampl. Daraufhin
sah der schnelle Mann aus Gambia, dass Peter Gulacsi zu weit vor dem Tor stand
und aus fast 30 Metern beförderte er die Kugel ins Netz. Der Ausgleich war der
Weckruf für den HSV und die Hausherren entwickelten sich im restlichen ersten
Durchgang tatsächlich zur aktiveren Mannschaft, die dem RBL deutliche Probleme
bereitete. Leipzig rettete sich aber in die Pause und zur zweiten Halbzeit kam
Leipzig erneut besser aus der Kabine. Hamburg hielt dagegen, aber in Minute 53
geriet man erneut in Rückstand. Zentral vor dem Sechzehner stehend hob Kevin
Kampl den Ball über die Abwehr und fand Yussuf Poulsen. Der Däne wollte einen
Querpass auf Emil Forsberg spielen. Zwar kam er nicht an den Ball, doch
Vasilije Janjicic, der vor ihm klären wollte, lenkte das Spielgerät unglücklich
aus kürzester Entfernung ins eigene Tor. Man konnte dem HSV keinen fehlenden
Kampf vorwerfen, aber Leipzig zog das Tempo in der Schlussphase noch einmal an
und nach 72 Minuten sorgte Emil Forsberg für die Entscheidung. Nach einem Pass
von Konrad Laimer hatte er viel Platz und traf aus 16 Metern flach ins kurze
Eck. Nach dem 3:1 resignierten die Gastgeber allmählich und so endete die
Begegnung letztlich mit 3:1 zu Gunsten der Sachsen.
Zum ersten Mal seit 2009 stand der Hamburger SV im
Halbfinale. Auf eine Teilnahme am Endspiel in Berlin wartet der HSV nun schon
seit 32 Jahren. Währenddessen hat es RB Leipzig erstmalig ins DFB-Pokalfinale
geschafft. Bereits die Qualifikation für das Halbfinale war der größte Erfolg
der kurzen Leipziger Vereinshistorie.
Einen Tag später wurde der Finalgegner von RB Leipzig
ermittelt, als der SV Werder Bremen auf den FC Bayern München traf. In der
Bundesliga gab es dieses Duell zuletzt am Samstag. Dort setzte sich in München
der FC Bayern durch. Nun fand die Partie in Bremen statt, aber erneut ging der
direkte Vergleich an den Rekordpokalsieger.
Die Münchner hatten große Probleme mit den Werderanern und beide
Mannschaften hätten schon früh ein Tor erzielen können. Nach 36 Minuten war es
dann der FC Bayern, der als erstes Team jubeln konnte. Aus dem Mittelfeld
heraus schlug Jerome boateng einen langen Ball in die Spitze. Kurz vor der
Grundlinie hielt Thomas Müller den Ball um Feld und seine Kopfballrettung wurde
zu einer gefährlichen Torchance. Mehrere Bremer verschätzten sich und der Ball
prallte an den Pfosten. Während er ins Feld zurückprallte, wurde Juri Pavlenka unglücklich
von Niklas Moisander abgeräumt und konnte nicht mehr reagieren, als Robert
Lewandowski die Kugel aus kurzer Distanz nur noch im leeren Gehäuse
unterbringen musste. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung offen und
ausgeglichen, jedoch waren es erneut die Gäste, die einen Angriff erfolgreich
abschlossen. Ein Schussversuch von Leon Goretzka aus 20 Metern missglückte
zwar, aber der Ball kam zu Thomas Müller, der aus der Drehung heraus abzog und den
Ball unter die Latte beförderte. Die Sache schien entschieden zu sein, aber mit
einem Doppelschlag kam Bremen zurück. Erst legte Milot Rashica den Ball im
Strafraum quer und Yuya Osako traf mit einer Direktabnahme zum Anschluss und
umgehend nach dem folgenden Anstoß der Münchner eroberte Werder Bremen den Ball
zurück und nachdem Milot Rashica von Maximilian Eggestein geschickt wurde und
Tempo aufnahm, schob er das Leder an Sven Ulreich vorbei an den Innenpfosten,
von wo aus das Spielgerät über die Linie gelenkt wurde. Zu diesem Zeitpunkt
waren 75 Minuten absolviert und das Momentum war auf Seiten der Gastgeber. Eine
sehr umstrittene Fehlentscheidung sorgte dann aber für die erneute Führung und
den späteren Sieg des FC Bayern. Kingsley Coman kam über links in den
Sechzehner und kam im Laufduell mit Theodor Gebre Selassie zu Fall. Es gab eine
leichte Berührung, welche aber nicht für einen Strafstoß ausreichte. Dennoch
entschied der Schiedsrichter, auch nasch Absprache mit dem Videoassistenten,
auf Elfmeter und Robert Lewandowski verwandelte diesen sicher. Zwar kämpfte Bremen
noch bis zum Abpfiff und hatte die Möglichkeit, die Partie in die Verlängerung
zu schicken, aber es reichte nicht mehr.
Damit steht der FC Bayern München zum zweiten Mal in Folge
und zum insgesamt 23.Mal im Finale des deutschen Pokals. Der SV Werder Bremen schafft
es hingegen auch im neunten Anlauf seit der letzten Finalteilnahme nicht nach Berlin.
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