Formel 1 – Zeitstrafen kosten Hamilton den Rekordsieg in Russland / Räikkönen neuer Rekordfahrer
Es sollte ein historisches Rennen für Lewis Hamilton werden. Der Brite startete von der Pole-Position in den Großen Preis von Russland und wollte auf dem Sochi Autodrom in Sotschi seinen 91.Rennsieg feiern. Damit würde er mit Michael Schumacher gleichziehen und zum Rekordsieger der Formel 1 werden. Doch am Ende blieb ihm der Erfolg vergönnt.
DOPPELTE ZEITSTRAFE FÜR HAMILTON
Und Schuld daran waren er und sein Mercedes-Team, denn gleich zwei Mal führte Hamilton einen Probestart nach der Boxenausfahrt auf der Strecke aus. Dies ist laut Regularien untersagt und wurde dementsprechend mit zwei Zeitstrafen zu je fünf Sekunden bestraft. Diese insgesamt 10 Sekunden musste Lewis Hamilton bei seinem ersten Boxenstopp absitzen und dies sorgte dafür, dass Hamilton das Rennen nur auf Rang 3 beendete. Zudem bekam der sechsfache Weltmeister zwei Strafpunkt auf sein Konto geschrieben. Er steht nun bei zehn Punkten in diesem Strafregister und sollte er noch zwei weitere Strafpunkte erhalten, muss er ein Rennen pausieren.
Vor allem profitierte Hamiltons Teamkollege von dessen Strafen. Schon am Start überholte Valtteri Bottas seinen Mercedes-Partner, fiel kurz darauf aber wieder hinter ihn zurück. Nachdem Hamilton seine Strafe antrat, ging der Finne wieder in Führung und fuhr das Rennen souverän zu Ende. Zwischen den beiden Mercedes platzierte sich deren ärgster Konkurrent im Kampf um den Titel, Max Verstappen.
Vor dem Rennen zeigte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff
etwas verhalten, da die „Silberpfeile“ am Russland-Wochenende von „Netflix“
bezüglich der dritten Staffel der Serie „Drive to Survive“ begleitet wurden. In
der letzten Saison war der Streamingdienst in Hockenheim als Begleiter von
Mercedes unterwegs und damals schied Bottas aus und Hamilton belegte trotz
Pole-Position nur den 9.Platz. Für Hamilton ging der „Netflix-Fluch“ somit auch
in diesem Jahr weiter, doch Bottas konnte ihm trotzen und seinen zweiten Sieg
in dieser Rennzeit einfahren.
NEUER REKORD FÜR DEN ICEMAN
Während Lewis Hamilton die Einstellung eines Rekordes in diesem Rennen noch verpasste, reichte für Kimi Räikkönen schon das Losfahren zu Rennbeginn, um einen Rekord zu egalisieren. Der 41-jährige Finne ging in Sotschi zum 323.Mal in der Formel 1 an den Start. Damit zieht der Weltmeister von 2007 mit Rubens Barrichello gleich und wird in zwei Wochen am Nürburgring zum alleinigen Rekordfahrer der „Königsklasse des Motorsports“. Für Räikkönen verlief das Rekordwochenende durchwachsen. Nach einem schlechten Qualifying ging er nur von Platz 19 ins Rennen, schaffte dort aber den Sprung bis auf den 14.Platz.
DIE GESAMTPLATZIERUNG
(In der Klammer befindet sich neben dem Team auch die WM-Platzierung des jeweiligen Fahrers.)
01. Valtteri Bottas (Mercedes / 2.)
02. Max Verstappen (Red Bull Racing / 3.)
03. Lewis Hamilton (Mercedes / 1.)
04. Sergio Perez (Racing Point / 9.)
05. Daniel Ricciardo (Renault / 6.)
06. Charles Leclerc (Ferrari / 7.)
07. Esteban Ocon (Renault / 12.)
08. Daniil Kvyat (AlphaTauri / 14.)
09. Pierre Gasly (AlphaTauri / 10.)
10. Alexander Albon (Red Bull Racing / 5.)
11. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo Racing / 17.)
12. Kevin Magnussen ( Haas F1 / 18.)
13. Sebastian Vettel (Ferrari / 13.)
14. Kimi Räikkönen ( Alfa Romeo Racing / 16.)
15. Lando Norris (McLaren / 4.)
16. Nicholas Latifi (Williams / 19.)
17. Romain Grosjean (Haas F1 / 21.)
18. George Russell (Williams / 20.)
WIEDER EIN UNFALL ZUM START
Nachdem im letzten Rennen in Mugello fast die Hälfte des Fahrerfeldes ausfiel, mussten in dieser Woche nur zwei Fahrer vorzeitig die Segel streichen. Beide Ausfälle gab es bereits in der ersten Runde.
Am Ende der langen Start-Ziel-Geraden ist die Gefahr hoch, dass man die Strecke verlässt. Um ohne Strafe wieder zurück auf die Strecke zu dürfen, muss man dort durch einen Notausgang durchfahren. Dies wollte auch Carlos Sainz Jr., verschätzte sich aber und sein McLaren kollidierte mit der Wand, woraufhin seine Radaufhängung brach und das Rennen für ihn beendet war. Es war der zweite frühzeitig endende Grand Prix in Folge für den Spanier.
Wenige Augenblicke später verabschiedete sich auch Lance
Stroll, der ebenfalls schon im vorherigen Rennen ausfiel, aus dem
Teilnehmerfeld. Bei einer Rechtskurve wurde der Kanadier von Charles Leclerc
getroffen und sein Racing Point landete in der Mauer.
Das nächste Rennen der Formel 1 findet am 11.Oktober 2020
auf dem Nürburgring statt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen