Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 – Gegen den Titelverteidiger: Deutschland startet mit Niederlage ins Turnier

Pünktlich zum Wochenende startete am Freitag, dem 13.Mai 2022, die Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 in Finnland. In zwei Gruppen kämpfen in die 16 Teilnehmer zum einen um den Klassenerhalt, aber zum anderen auch um einen der acht Plätze im Viertelfinale. Die Gruppen spielen in Helsinki und Tampere.

 


MITTELABSCHNITT MACHT DEN UNTERSCHIED

Auch Deutschland war schon am ersten Turniertag aktiv. Für das DEB-Team ging es nach dem Erreichen des Halbfinals im Vorjahr nun gleich zum Auftakt gegen den amtierenden Weltmeister aus Kanada. Im vergangenen Jahr setzte sich Deutschland noch in der Gruppenphase gegen die Nordamerikaner durch. Nun mussten sich die Jungs von Bundestrainer Toni Söderholm dem deutlich verstärkten Team aus Kanada geschlagen geben.

Allerdings war es eine knappe 3:5 Niederlage für die deutsche Nationalmannschaft, die ein intensives Spiel mit einigen guten Möglichkeiten zeigte. Am Ende war es das zweite Drittel, inklusive zwei Powerplay-Treffern der Kanadier, welches den Titelverteidiger auf die Siegerstraße brachte. Im ersten Drittel konnte Kanada das deutsche Team gleich zwei Mal kalt erwischen. Den Anfang machte Cole Sillinger in der 9.Spielminute. Mit viel Druck eroberte Kanada den Puck in der deutschen Zone zurück und im Slot verlor Josh Anderson zwar den Puck, legte dadurch aber für Cole Sillinger ab, dessen Handgelenkschuss hinter Philipp Grubauer einschlug. Der zweite Streich der Nordamerikaner folgte nach 18 Minuten und wieder ließ sich Deutschland die Scheibe nach zuvor erfolgreicher Defensivarbeit abnehmen. An der eigenen blauen Linie übergab Marcel Noebels den Puck unglücklich an Pierre-Luc Dubois und der Stürmer der Winnipeg Jets beförderte das Hartgummi an der Stockhand von Grubauer vorbei ins Netz.

Nach der ersten Pause kam Deutschland besser wieder aus der Kabine raus und verdeutlichte die Ambitionen in diesem Jahr. Dies mündete in einem verdienten Anschlusstreffer in Minute 28. Einen flachen Schuss von Moritz Seider konnte Logan Thompson von den Vegas Golden Knights nur nach vorne abwehren, doch dort war Marc Michaelis zur Stelle und staubte zum 1:2 ab. Nun hatte das DEB-Team diese Begegnung vorerst unter Kontrolle, jedoch kassierte man in Person von Samuel Soramies nach einer halben Stunde die erste Strafzeit. Das folgende Powerplay spielten die Kanadier eiskalt aus und Pierre-Luc Dubois fand ein zweites Mal die Rückseite des Tores. Lediglich 32 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt von der deutschen Unterzahl vergangen, als Drake Batherson den Puck vor das Tor brachte und Nicolas Roy das Spielgerät abfälschte. Dieser Versuch wäre wahrscheinlich am Tor vorbei gegangen, aber Pierre-Luc Dubois stand neben Nicolas Roy und von seinem Bein prallte die Scheibe über die Linie. Durch diesen Treffer wurde der Wind aus den Segeln von Deutschland genommen und unmittelbar nach dem 3:1 musste auf deutscher Seite Tim Stützle auf die Strafbank. Auch dieses Powerplay sollte nicht über die volle Distanz gehen, denn erneut schlug Kanada mit einem Mann mehr auf dem Eis zu. In rechte Position wurde Kent Johnson von Dawson Mercier bedient und nach kurzem Verzögern traf er ins kurze Eck. Wenig später erhöhte Noah Gregor noch auf 5:1 und stellte Deutschland für den letzten Spielabschnitt vor eine harte Aufgabe.

Diese Aufgabe konnte Deutschland letztlich nicht meistern, aber die gute Leistung des DEB-Teams wurde fortgeführt und in den letzten 20 Minuten in zwei Treffer umgewandelt, was ein Endresultat von 3:5 aus Sicht der Deutschen ergab. Erst traf Matthias Plachta bei doppelter Überzahl kurz nach Wiederbeginn per Direktabnahme auf Zuspiel von Tim Stützle direkt unter die Latte und in der 53.Spielminute war es Moritz Seider, der sein erstes Tor verbuchte. Der Verteidiger von den Detroit Red Wings, der in seiner ersten NHL-Saison gleich unter den drei Finalisten bei der Wahl zum Rookie des Jahres steht, wurde von Tim Stützle bedient und schlenzte die Scheibe ins lange Eck. Auch dieser Torerfolg ereignete sich, während einer 5-gegen-3-Situation, als zwei Kanadier auf der Strafbank saßen. Anschließend übte Deutschland weiterhin Druck aus, kam aber nicht weiter an die fünf erzielten Treffer des amtierenden Weltmeisters ran und musste sich trotz Kampf im ersten Spiel knapp geschlagen geben.

Schon am Samstag geht es für Deutschland mit dem zweiten Gruppenspiel weiter. Das DEB-Team trifft um 19:20 Uhr (MEZ) auf die Slowakei. Die Kanadier sind hingegen erst am Sonntag wieder gefragt, wenn sie um 11:20 Uhr (MEZ) auf Italien treffen werden.

 

DIE ERGEBNISSE VON TAG 1

GRUPPE

MANNSCHAFT

ERGEBNIS

MANNSCHAFT

A

Frankreich

2:4

Slowakei

B

USA

4:1

Lettland

A

Deutschland

3:5

Kanada

B

Finnland

5:0

Norwegen

 

DIE SPIELE AN TAG 2 IM ÜBERBLICK

GRUPPE

MANNSCHAFT

ERGEBNIS

MANNSCHAFT

A

Dänemark

Sa. 14.05.22

(11:20 Uhr)

Kasachstan

B

Schweden

Sa. 14.05.22

(11:20 Uhr)

Österreich

A

Schweiz

Sa. 14.05.22

(15:20 Uhr)

Italien

B

Tschechien

Sa. 14.05.22

(15:20 Uhr)

Großbritannien

A

Slowakei

Sa. 14.05.22

(19:20 Uhr)

Deutschland

B

Finnland

Sa. 14.05.22

(19:20 Uhr)

Lettland

 

DIE TABELLEN

Die ersten vier Mannschaften beider Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein. Der Tabellenletzte aus jeder Gruppe steigt am Ende der Gruppenphase ab und spielt im nächsten Jahr in der Division 1A.

GRUPPE A

(HELSINKI)

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

TORE

PUNKTE

1

Kanada

1

5:3

3

2

Slowakei

1

4:2

3

3

Dänemark

0

0:0

0

4

Italien

0

0:0

0

5

Kasachstan

0

0:0

0

6

Schweiz

0

0:0

0

7

Deutschland

1

3:5

0

8

Frankreich

1

2:4

0

 

GRUPPE B

(TAMPERE)

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

TORE

PUNKTE

1

Finnland

1

5:0

3

2

USA

1

4:1

3

3

Großbritannien

0

0:0

0

4

Schweden

0

0:0

0

5

Tschechien

0

0:0

0

6

Österreich

0

0:0

0

7

Lettland

1

1:4

0

8

Norwegen

1

0:5

0

*Frankreich und Österreich wären eigentlich in der Division 1A angetreten, nachdem sie 2019 abgestiegen waren und es seitdem aufgrund der Corona-Pandemie keine Weltmeisterschaften der unteren Divisionen gab. Da Russland und Weißrussland aufgrund des Ukraine-Konflikts für die Eishockey-Weltmeisterschaft gesperrt sind und man das Teilnehmerfeld in der Top-Division bei 16 Nationen halten möchte, wurde beiden Mannschaften die Rückkehr genehmigt.

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