Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 – Harter Kampf gegen Aufsteiger! Deutschland feiert zweiten Sieg im dritten Spiel
Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 in Finnland ist in vollem Gange und allmählich pendeln sich die Mannschaften ein und das spiegelt sich auch teilweise bereits in den Tabellen wieder. Am Montag stand bereits Tag 4 des von der International Ice Hockey Federation (IIHF) ausgetragenen WM-Turniers statt. Mit von der Partie war auch unsere Nationalmannschaft.
HARTES STÜCK ARBEIT GEGEN FRANKREICH
Im dritten Gruppenspiel musste Deutschland gegen den Aufsteiger aus Frankreich ran. Nach guten Auftritten gegen Titelverteidiger Kanada (3:5) und die Slowakei (2:1) wollten Toni Söderholm und seine Jungs nun den zweiten Sieg einfahren. Die Franzosen standen vor dem Spiel ebenfalls bei einem Sieg und einer Niederlage, nachdem man der Slowakei zum Auftakt mit 2:4 unterlag und sich am Sonntag gegen Kasachstan (2:1) durchsetzen konnte.
Das DEB-Team galt als deutlicher Favorit in diesem Aufeinandertreffen, aber es sollte letztlich eine extrem schwierige Aufgabe für den Halbfinalisten aus dem Vorjahr werden. Dabei begann das Spiel für Deutschland perfekt. Nach nur 89 Sekunden erhielt Frankreich die erste Strafzeit und im folgenden Powerplay ging Deutschland bereits in Führung. Die Franzosen verteidigten aggressiv auf den Puck führenden Spieler, was dazu führte, dass Daniel Fischbuch nach einem schnellen Pass von Leonhard Pföderl alleine vor Sebastian Ylonen stand und die reichlich mitgereisten deutschen Anhänger mit einem Schuss ins Tor zum Jubeln brachte. Zwar war Deutschland die insgesamt spielbestimmende Mannschaft, aber Frankreich präsentierte ein hartes, körperbetontes Spiel und sorgte mehrfach für Ungenauigkeiten im Spiel des DEB-Teams. Gefährlich wurde Frankreich meist über ihren NHL-Spieler Alexandre Texier, der nach 15 Minuten für den Ausgleich im Powerplay sorgte. Die Strafe, die Deutschland zu diesem Zeitpunkt zu verbüßen hatte, war unglücklich, denn sie geschah durch ein Frustfoul von Tim Stützle. Der Rookie von den Ottawa Senators verdrehte sich bei einem Zweikampf an der Bande das Knie und blieb auf dem Eis liegen. Anschließend berappelte er sich und fuhr unter Schmerzen zur Bank. Währenddessen schlug er Charles Bertrand mit dem Schläger beim Vorbeifahren in die Kniekehle. Es gab zwei Minuten wegen Stockschlags und Stützle konnte aufgrund seiner Verletzung nicht mehr weiterspielen. In Überzahl kam Alexandre Texier dann in rechter Position zu einer Direktabnahme und beförderte das Hartgummi zum Ausgleich für die „Equipe Tricolore“ unter die Latte. Doch Deutschland ließ sich von dem Gegentreffer nicht lange schocken und ging noch vor der ersten Drittelpause erneut in Front. In der neutralen Zone fing Dominik Bittner einen Befreiungsschlag ab und leitete einen Gegenangriff mit einem Pass auf Maximilian Kastner ein. An der blauen Linie legte Kastner zurück auf Bittner ab und der Verteidiger versuchte es mit einem Handgelenkschuss. Vor dem Tor war Alexander Ehl in einen Zweikampf mit Sacha Treille und kam zu Fall. Scheinbar genau im richtigen Moment, denn Ehl fälschte den Puck entscheidend mit seinem Handschuh ab und sorgte für das 2:1 in der 18.Spielminute.
Im zweiten Drittel zog Deutschland die Spielanteile noch weiter an sich, allerdings vergab man mehrere gute Chancen. Auf der Gegenseite konnte Frankreich eine von wenigen Abschlüssen im Mittelabschnitt für einen weiteren Treffer verwerten und Matthias Niederberger, der erstmals bei dieser Weltmeisterschaft zwischen den Pfosten stand, erneut bezwingen. Es waren 32 Minuten absolviert, als die Franzosen ein schnelles Umschaltspiel zum Besten gaben und die Scheibe über mehrere Stationen laufen ließen. Letztlich spielte Charles Bertrand den Puck hart und flach vor das Tor, wo Hugo Gallet vor Korbinian Holzer an das Spielgerät kam und es über die Linie lenkte. Das 2:2 sollte zugleich auch das einzige Tor in diesem Drittel bleiben.
Somit war alles für ein spannendes Schlussdrittel angerichtet. Während Frankreich einen Überraschungserfolg vor den Augen hatte, war das DEB-Team bemüht, die wichtigen Punkte im Kampf um das Viertelfinale doch noch in der regulären Spielzeit einzufahren. Einen guten Schritt machte die Mannschaft von Toni Söderholm dafür in Minute 45, denn zu diesem Zeitpunkt ging die deutsche Nationalmannschaft ein drittes Mal in Führung. Dieses Mal gelang Deutschland der Wechsel von der eigenen Defensive in einen Offensivspielzug. Über Marc Michaelis kam der Puck zu Marcel Noebels, der an der Bande viel Raum und Zeit hatte, um seinen Teamkollegen von den Eisbären Berlin, Leonhard Pföderl, zu finden und diesen mit einem Pass in den Slot zu bedienen. Pföderl war schneller als sein Gegenspieler und netzte zum 3:2 ein. Obwohl sich Frankreich bis zur Schlusssirene nicht geschlagen gab und vor allem in den letzten Minuten nochmals auf den erneuten Ausgleich drückte, konnte Deutschland die Führung verteidigen und fuhr die nächsten drei Punkte ein.
Mit sechs Punkten steht das DEB-Team aktuell auf Rang 3 der Gruppe A, hat aber ein Spiel mehr als Dänemark auf dem Konto. Frankreich belegt hingegen den 6.Platz. Mit einem hohen Sieg gegen Norwegen könnte Italien noch am dritten Spieltag an Frankreich vorbeiziehen, aber aufgrund des direkten Vergleichs würde man auf jeden Fall vorerst vor Kasachstan bleiben.
Während Deutschland am Donnerstag wieder ins
Turniergeschehen eingreift und auf Dänemark treffen wird, müssen die Franzosen
schon am Mittwoch wieder ran. In einem wegweisenden Spiel um den Klassenerhalt
geht es dort gegen die Italiener.
DIE ERGEBNISSE VON TAG 4
GRUPPE |
MANNSCHAFT |
ERGEBNIS |
MANNSCHAFT |
A |
Slowakei |
1:5 |
Kanada |
B |
Lettland |
3:2 |
Norwegen |
A |
Frankreich |
2:3 |
Deutschland |
B |
Finnland |
4:1 |
USA |
DIE SPIELE AN TAG 5 IM ÜBERBLICK
GRUPPE |
MANNSCHAFT |
ERGEBNIS |
MANNSCHAFT |
A |
Italien |
Di. 17.05.22 (15:20 Uhr) |
Norwegen |
B |
Tschechien |
Di. 17.05.22 (15:20 Uhr) |
Österreich |
A |
Schweiz |
Di. 17.05.22 (19:20 Uhr) |
Kasachstan |
B |
Schweden |
Di. 17.05.22 (19:20 Uhr) |
Großbritannien |
DIE TABELLEN
Die ersten vier Mannschaften beider Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein. Der Tabellenletzte aus jeder Gruppe steigt am Ende der Gruppenphase ab und spielt im nächsten Jahr in der Division 1A.
GRUPPE A (HELSINKI) |
||||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
TORE |
PUNKTE |
1 |
Kanada |
3 |
16:5 |
9 |
2 |
Schweiz |
2 |
11:2 |
6 |
3 |
Deutschland |
3 |
8:8 |
6 |
4 |
Dänemark |
2 |
9:7 |
3 |
5 |
Slowakei |
3 |
6:9 |
3 |
6 |
Frankreich |
3 |
6:8 |
3 |
7 |
Italien |
2 |
3:11 |
0 |
8 |
Kasachstan |
2 |
2:11 |
0 |
GRUPPE B (TAMPERE) |
||||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
TORE |
PUNKTE |
1 |
Finnland |
3 |
11:2 |
9 |
2 |
Schweden |
2 |
8:4 |
6 |
3 |
USA |
3 |
8:7 |
5 |
4 |
Tschechien |
2 |
8:6 |
3 |
5 |
Lettland |
3 |
5:8 |
3 |
6 |
Norwegen |
3 |
6:11 |
2 |
7 |
Österreich |
2 |
3:6 |
1 |
8 |
Großbritannien |
2 |
4:9 |
1 |
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