DEL Playoffs Update#1 – Pre-Playoffs und Viertelfinale


Bärte, „Best of Seven“-Serien, kein Penaltyschießen, Verlängerung über mehrere Drittel, das Leben nach dem Motto „Do or Die“ und „Wer rasiert, verliert“. Diese Szenarien bedeuten, dass die schönste Zeit des Jahres begonnen hat. Playoff-Zeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Doch bevor es mit den Viertelfinalserien beginnen konnte, mussten die Playoff-Teilnehmer Nummer 7 und 8 in den Pre-Playoffs ermittelt werden. Und dies wurde in einem „Best of Three“ Modus erspielt, was bedeutet, dass das Team, welches zuerst zwei Siege holt, in die Playoffs einzieht. In einem der beiden Pre-Playoff-Spiele trafen die Eisbären Berlin (Platz 9) auf die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg (Platz 8). Im zweiten Spiel kämpften die Grizzly Adams aus Wolfsburg (Platz 7) auf die Krefeld Pinguine (Platz 10) um den Einzug in die Playoffs.
Für die Tabellenplätze 11 bis 14 war hingegen der Traum von der Meisterschaft 2014/2015 schon nach der 52 Spiele langen Hauptrunde geplatzt. Diese Mannschaften, die seit Beginn der Pre-Playoffs im Urlaub sind, sind die Kölner Haie, die Augsburger Panther, die Straubing Tigers und die Schwenninger Wild Wings.


Pre-Playoffs – „Best of Three“

Grizzly Adams Wolfsburg (7.) vs. Krefeld Pinguine (10.)

Die Wolfsburger kennen sich mittlerweile mit der Situation aus, in den Pre-Playoffs zu stehen. So haben sie in den vergangenen Jahren des Öfteren die 1.Runde der Playoffs überstehen und einen Favoriten später im Viertelfinale schlagen. Für Krefeld hingegen gab es einige schwere Jahre, doch im vergangenen Jahr galt man als einer der Favoriten auf die Meisterschaft nach einer überzeugenden Hauptrunde, doch man schied schon im Viertelfinale gegen den späteren Meister aus Ingolstadt aus. In dieser Saison gelang Krefeld mit viel Dusel in die Pre-Playoffs, so konnte man gerade einmal zwei Spieltage vor Saisonende die Zwischenrunde perfekt machen, während der rheinische Rivale aus Köln in den Urlaub musste. Garant für das Erreichen der 1.Runde für die Pinguine, die zwischenzeitlich um ihren Standort in Krefeld bangen mussten, war Marcel Müller, der in der Saison von den Kölner Haien aussortiert wurde und bei Krefeld zum Topscorrer mutierte innerhalb weniger Spiele. Auch in der Serie gegen Wolfsburg war er ein wichtiger Faktor für Krefeld, erzielte im ersten Spiel der Serie einen Doppelpack und auch im zweiten Spiel fand ein Schuss von Marcel Müller das Tor. In Spiel 3 legte er zudem ein weiteres Tor auf. Doch auch die Wolfsburger hatten ihre Standbeine wie zum Beispiel Goalie Felix Brückmann oder Tyler Haskins, der zwei Tore erzielte und drei Tore auflegte. Schlussendlich war die Serie nach der maximalen Laufzeit von drei Spielen zu Gunsten der Grizzly Adams Wolfsburg zu ende, nachdem Wolfsburg Spiel 1 mit 4:3 nach Verlängerung und Spiel 3 mit 3:2 gewinnen konnte. Krefeld entschied lediglich das zweite Spiel mit 2:0 für sich, jedoch resultierten aus diesem Spiel zwei Sperren für Krefeld, unter Anderem für Nicolas St-Pierre.


Thomas Sabo Ice Tigers (8.) vs. Eisbären Berlin (9.)

Für den Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga, die Eisbären Berlin (7-Mal Deutscher Meister seit der Gründung 1994), läuft es in den letzten beiden Jahren alles andere als gut. Nach der Meisterschaft 2013 gegen Köln und dem Wechsel von Trainer Don Jackson nach München holte man sich Jeff Tomlinson als neuen Coach zur Saison 2013/2014 und musste bereits nach den Pre-Playoffs gegen den späteren Meister aus Ingolstadt die Segel streichen. Mitten in dieser Saison verpflichtete man dann Uwe Krupp als neuen Cheftrainer, der kurz zuvor bei den Kölner Haien entlassen wurde. Doch für mehr als Platz 9 in der Hauptrunde reichte es nicht und somit musste man erneut in die Pre-Playoffs, wo die Hauptstädter auf die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg trafen. Nürnberg hatte einen herausragenden Start in die Saison, musste dann jedoch einen Einbruch erleiden und auch nach der Entlassung von Trainer Tray Tuomie ging es nicht mehr bergauf und man kam in der Hauptrunde der DEL nur auf den 8.Rang. Ebenso wie in der Serie zwischen Krefeld und Wolfsburg ging diese Serie bis ins entscheidende Spiel 3 und das, obwohl es anfangs nicht danach aussah. Denn in Spiel 1 der Serie schlugen die Ice Tigers die Berliner deutlich mit 6:2. Doch im 2.Spiel, welches im ehemaligen Berliner Stadion, dem Wellblechpalast, stattfand, setzten sich wiederum die Eisbären deutlich gegen Nürnberg durch und glichen die Serie durch einen 6:3 Sieg mit 1:1 aus. Im entscheidenden Spiel gewann dann jedoch Nürnberg wieder und dieses Mal schenkten sich die beiden Mannschaften nichts. Das Spiel endete mit 3:2 nach Verlängerung durch ein Tor von Jason Jaspers.



Daraus resultierten vier Paarungen, welche im Viertelfinale der DEL Playoffs 2015 in einer „Best of Seven“ Serie ausgetragen wurden.


Viertelfinale – „Best of Seven“


Adler Mannheim (1.) 4:1 Thomas Sabo Ice Tigers (8.)

Kaum war die 1.Runde für die Nürnberg Ice Tigers überstanden, musste man die nächste Hürde nehmen. Im Viertelfinale der Playoffs traf man auf den unangefochtenen Tabellenführer der Hauptrunde, die Adler aus Mannheim. Insgesamt 107 Punkte konnten die Adler in der Hauptrunde ergattern, Nürnberg hingegen nur 80 Punkte, doch in der Serie sah man nur selten den Unterschied von 7 Plätzen in der Endtabelle. Bereits im ersten Spiel von 7 möglichen Spielen der Serie warfen die Thomas Sabo Ice Tigers alles gegen den Ligaprimus, doch am Ende mussten sich tapfer kämpfende Nürnberger mit 1:2 gegen Mannheim geschlagen geben. Doch die in letzter Zeit wiederkehrende Heimstärke der Ice Tigers machte sich in Spiel 2 bezahlt und man besiegte Adler Mannheim mit 3:2. Jedoch geriet man im nächsten Spiel in der Mannheimer SAP Arena komplett unter die Räder mit 1:6. Ein Tor erzielte bei den Adlern hierbei Kai Hospelt, der in der gesamten Serie 4 Tore erzielte und 3 Vorlagen verbuchen konnte. Im 4.Spiel half auch die Heimstärke den Nürnbergern wenig, denn Mannheim wollte sich nicht erneut die Führung der Serie entnehmen lassen und die Blau-Weißen siegten mit 3:0 in Nürnberg. Damit hieß es in Spiel 5 bereits „Do or Die“ für Nürnberg und dementsprechend traten sie auch auf, gingen sogar mit 2:0 in Front. Daraufhin machte jedoch vor allem Jochen Hecht den Unterschied, der mit vier Vorlagen in diesem Spiel an jedem Mannheimer Tor beteiligt war. Nachdem Nürnberg zwischenzeitlich mit 3:2 nochmals in Führung ging, glich Mannheim einmal mehr aus und in der Overtime nutzte Frank Mauer einen Fehler von Marcus Weber zum 4:3 Siegtreffer und schoss Mannheim damit ins Halbfinale und zum 4:2 Sieg in der Viertelfinal-Serie.


EHC Red Bull München (2.) 0:4 Grizzly Adams Wolfsburg (7.)

Die Grizzly Adams aus Wolfsburg erhielten in den letzten Jahren den Spitznamen „Favoritenkiller“, denn die Mannschaft von Pavel Gross hatte in den vergangenen Spielzeiten mit Mannheim und Nürnberg zwei potentielle Meisterkandidaten im Viertelfinale der DEL Playoffs besiegen können. Und auch gegen den EHC Red Bull München wollten sie ihrem Namen alle Ehre machen, nachdem man sich in einer engen Serie in den Pre-Playoffs gegen die Krefeld Pinguine durchsetzen konnte. Die Münchner haben jedoch in dieser Saison einmal mehr viel Geld in einen hochkarätigen Kader investiert, welcher in dieser Spielzeit vollends überzeugen konnte und am Ende unter Trainer Don Jackson Platz 2 belegen konnte. Doch in der Serie gegen Wolfsburg sah man nur noch wenig von diesem meisterlichen Kader mit dem prächtigen Investor. Schon in Spiel 1, welches in München stattfand, gingen die „Bullen“ deutlich mit 0:4 gegen die Niedersachsen unter. Selbst eine 5-minütige Überzahlmöglichkeit nutzten die Münchner nicht zu einem Torerfolg. Auch in Spiel 2 musste man sich den konstant und intensiv auftretenden Wolfsburgern geschlagen geben. 3:2 lautete am Ende der Endstand vor 2.500 Zuschauern in der „Eis Arena Wolfsburg“. Das 3.Spiel der Viertelfinal-Serie wurde dann wieder in München ausgetragen und wie schon im 1.Heimspiel gelang dem EHC Red Bull München kein eigenes Tor in eigener Halle. Den Gästen aus Wolfsburg hingegen gelangen direkt 2 Treffer und man erhöhte die Serie auf 3:0. In Wolfsburg hatten die Grizzly Adams schon in Spiel 4 den „Matchpuck“ zum Einzug ins Halbfinale und diesen nutzten die Wolfsburger mit einem 4:3 Erfolg. Damit schied München mit einem sogenannten „Sweep“ aus den Playoffs aus und erzielte nicht einmal ein eigenes Heimtor, während der Mythos des „Favoritenkiller“ weiterhin bestand hat und die Wolfsburger nun im Halbfinale ein Wiedersehen mit den Adler Mannheim feiern können.


ERC Ingolstadt (3.) 4:3 Iserlohn Roosters (6.)

Viele Abgänge hatte der amtierende Deutsche Meister aus Ingolstadt zu dieser Saison zu verzeichnen und auch für die kommende Saison stehen mit Christoph Gawlik und Patrick Hager bereits zwei der weiteren Abgänge zur kommenden Spielzeit fest. Doch trotz der übermäßigen Anzahl von Abgängen, zu denen auch Meistertrainer Niklas Sundblad gehörte, konnten die „Schanzer“ eine überzeugende Saison spielen und die Hauptrunde als Dritter abschließen. Auch die Iserlohn Roosters schafften es einmal mehr, trotz mäßiger finanzieller Mittel einen interessanten und namenhaften Kader aufzustellen und in der Spielzeit zu überzeugen. Die Sauerländer wollten in diesem Jahr erstmals das Halbfinale der Playoffs erreichen, während Ingolstadt die Titelverteidigung als Zielausrichtung angegeben hatte. Unter anderem aus diesem Grund versprach diese Konstellation eine spannende Serie, welche sich über die maximale Distanz von sieben Spielen erstrecken könne. Zum Großteil wurden diese Erwartungen auch erfüllt. Nachdem sich im 1.Spiel die Ingolstädter Panther mit 4:3 in einem hart umkämpften Spiel den ersten Sieg der Serie sichern konnten, ging es in den Hexenkessel nach Iserlohn, wo die Spieler des ERC Ingolstadt unter Anderem einige Bierduschen der Iserlohner Anhänger aushalten mussten. Schlussendlich reichten den Iserlohn Roosters 12 Minuten im Schlussdrittel, um ein 2:3 Rückstand in einen 6:3 Sieg umzudrehen. Dabei erzielte Kapitän Mike York gleich drei Tore. Spiel 3 ging dann wiederum an die Mannschaft aus Bayern. Auch hier ging die Gastmannschaft in Führung, doch die Gastgeber, in diesem Fall Ingolstadt, drehten im letzten Drittel auf und gewannen Spiel 3 mit 3:1. Im Gegensatz zu den ersten drei Spielen war die vierte Begegnung, welche in Ingolstadt ausgetragen wurde, alles andere als spannend. Iserlohn nutzte den Heimvorteil vor ausverkauftem Haus und schoss Ingolstadt mit 5:0 aus der Halle. Spiel 5 endete dann wieder knapp mit 4:3, wie schon das erste Spiel der Serie in Ingolstadt. Dieses Mal ging das Spiel jedoch in die Verlängerung und erst in der 2.Verlängerung traf Jeffrey Szwez zum Sieg und zum „Matchpoint“ in der Serie“. Diesen wehrte Iserlohn jedoch gekonnt ab, denn erneut zeigten sich die Panther aus Ingolstadt von der Kulisse am Seilersee eingeschüchtert und so endete das 6.Spiel mit 6:2 für Iserlohn, weshalb die Serie ins Entscheidungsspiel ging, welches in Ingolstadt ausgetragen wurde. Zwar ging in diesem Spiel Iserlohn schon früh in Führung, doch schlussendlich blieb dieses Tor das einzige an diesem Tag für Iserlohn. Ingolstadt hingegen zeigte eine aggressive und deutliche Antwort auf die erneute Niederlage in Iserlohn und schoss Iserlohn mit 6:1 ab und zugleich in den Urlaub. Der amtierende Deutsche Meister zieht damit ins Halbfinale ein, während für Iserlohn die Saison einmal mehr nach dem Viertelfinale beendet ist.


Hamburg Freezers (4.) 3:4 Düsseldorfer EG (5.)

In den vergangenen zwei Jahren musste die Düsseldorfer EG mit finanziellen sowie sportlichen Problemen kämpfen. Nach dem Absprung der Metro stand die DEG kurz vor dem Absturz aus der Deutschen Eishockey Liga und als Folge dessen wurden viele Leistungsträger abgegeben und in den vergangenen beiden Spielzeiten landete die Düsseldorfer EG abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Doch in diesem Jahr kamen einige Leistungsträger von früher zurück nach Düsseldorf und mit zwei potenten Geldgebern hat sich die finanzielle Misere ein Stück weit verbessert. Am Ende dieser Spielzeit landete Düsseldorf auf dem 5.Platz und konnte sich damit direkt für die Playoffs qualifizieren. Ebenso konnte sich Hamburg als Tabellenvierter direkt qualifizieren. Die Norddeutschen, die bisher seit 2002 nur zwei Mal bis ins Halbfinale kamen, zählen seit letzter Saison zum Favoritenkreis auf den Titel. Im vergangenen Jahr scheiterte man überraschend am späteren Meister aus Ingolstadt, in diesem Jahr mussten sie sich gegen Düsseldorf beweisen. Für einen Großteil der Fans und Experten war das Halbfinale mit dieser Paarung schon im Voraus nahezu besiegelt und im ersten Spiel sah es ganz danach aus, dass ein großer Unterschied zwischen den Freezers und der DEG aufzuweisen ist. Hamburg gewann Spiel 1 mit 4:0. In Düsseldorf sah es zwei Tage später jedoch dann ganz anders aus. Der beste Torwart der Hauptrunde, Tyler Beskorowany, zeigte eine Glanzleistung und offensiv war die DEG abgeklärt und so besiegte man Hamburg in Spiel 2 mit 6:3. Die folgenden Spiele endeten dann allesamt knapp und auch die Spielverläufe wiesen keine großen Differenzen mehr auf. Spiel 3 konnte Hamburg mit 3:2 für sich entscheiden, während Spiel 4 wiederum mit 2:1 wieder an die Düsseldorfer EG ging. Nach dem 5.Spiel, welches die Hamburg Freezers mit 4:2 für sich entscheiden konnten, hatte Hamburg den Sieg in der Serie auf dem Schläger, doch in Spiel 6 hielt D´Dorf dagegen und bezwang Hamburg mit 4:3, woraufhin die Serie ins entscheidende 7.Spiel ging. Düsseldorf konnte zuvor drei Mal die Serie ausgleichen und aufgrund dessen hatte die Mannschaft von Christoph Kreutzer Blut geleckt und in einem hart umkämpften, sowie intensiven Spiel setzte man sich mit 2:1 gegen Hamburg durch und damit zog die Düsseldorfer EG überraschend ins Halbfinale ein, wo man auf den ERC Ingostadt treffen wird. Für Hamburg ist die Saison damit einmal mehr nach dem Viertelfinale zu Ende. Man scheiterte zum Teil auch an einem Verletzungspech, welches sich über die gesamte Saison erstreckte.


Im Halbfinale wird es folgende Paarungen geben, die ebenfalls in einem „Best of Seven“- Modus ausgetragen werden:

Adler Mannheim (1.) vs. Grizzly Adams Wolfsburg (7.)
ERC Ingolstadt (3.) vs. Düsseldorfer EG (5.)


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