EUROPA LEAGUE – Arsenal unterliegt Villarreal / Zweite Halbzeit entscheidet Duell der Giganten vorzeitig

In der Europa League standen am Donnerstag die Hinspiele der Halbfinals auf dem Plan. Vier Mannschaften befinden sich noch im Rennen um die Trophäe und damit zugleich auch um einen – unabhängig von der Platzierung in der Liga – sicheren Startplatz für die Champions League in der nächsten Saison. Zwei dieser vier Mannschaften machten im Hinspiel einen wichtigen Schritt in Richtung des Endspiels, indem sie sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel verschafften.

Doch zuvor schauen wir kurz darauf zurück, wie es die Halbfinalisten überhaupt vom Viertelfinale in die Runde der letzten Vier geschafft haben.

 

ÜBERSICHT: SO LIEF ES IM VIERTELFINALE

MANNSCHAFT

 

MANNSCHAFT

HINSPIEL

RÜCKSPIEL

AS Rom

3:2

Ajax Amsterdam

2:1

1:1

Slavia Prag

1:5

FC Arsenal

1:1

0:4

FC Villarreal

3:1

Dinamo Zagreb

1:0

2:1

Manchester United

4:0

FC Granada

2:0

2:0

 

FINALEINZUG VON MANCHESTER NAHEZU SICHER

Nach der Auslosung, wie es nach dem Viertelfinale weitergehen werde, haben sich viele Fans und Experten über das Kräftemessen zwischen Manchester United und dem AS Rom gefreut. Die beiden Team sollten ein Spektakel im Old Trafford bieten, aber aufgrund einer einseitigen zweiten Halbzeit wurde ein zuvor intensives, enges Duell zu einer einseitigen Angelegenheit und lässt für das Rückspiel in der kommenden Woche kaum Spannung vermuten.

Mit 6:2 setzte sich Manchester United im eigenen Stadion gegen die Roma durch und steht mit – vermutlich – mehr als einem Bein im Endspiel der Europa League. Schon in der Anfangsphase sollte es eine furiose Begegnung werden. Nach lediglich neun Minuten brachte Bruno Fernandes die Gastgeber aus England in Führung, als er nach einer Kombination von Paul Pogba und Edinson Cavani von Letzterem mit einem Pass in den Lauf bedient wurde und den Ball über den aus seinem Kasten stürmenden Pau Lopez ins Tor hob. Die Antwort der Gäste folgte prompt. Sechs Minuten nach dem 1:0 für ManU wehrte Paul Pogba eine Flanke im eigenen Sechzehner mit dem Unterarm ab und es gab Elfmeter für Rom. Lorenzo Pellegrini übernahm die Verantwortung und der Kapitän konnte David De Gea mit einem platzierten Schuss ins linke Eck überwinden. Für die Italiener wurde es zwischenzeitlich sogar noch erfreulicher, denn nach etwas mehr als einer halben Stunde gingen sie in Führung. Eine Hereingabe von Leonardo Spinazzola wurde erst abgeblockt, aber der er kam erneut an den Ball und übergab diesen an Henrikh Mkhitaryan. Der Armenier, der zwischen 2016 und 2018 das Trikot der „Red Devils“ trug und mit ihnen 2017 die Europa League gewann, steckte auf Lorenzo Pellegrini durch, dessen Querpass Edin Dzeko aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Zur Pause führte der AS Rom mit 2:1 und hatte eine sehr gute Ausgangslage aufgrund der zwei erzielten Auswärtstreffer vor Augen. Das Blatt sollte sich nach dem Seitenwechsel jedoch drastisch wenden.

Nur drei Minuten nach Wiederbeginn war es Edinson Cavani, der am Ende eines schnellen Gegenangriffes im richtigen Moment an der Strafraumgrenze von Bruno Fernandes bedient wurde und das Leder im Winkel unterbrachte. Der Uruguayer sorgte in der 64.Spilminue dann auch für die erneute Führung der Hausherren. Einen Schuss von Aaron Wan-Bissaka konnte Antonio Mirante, der im ersten Durchgang für den verletzten Pau Lopez ins Tor kam, nicht festhalten und Edinson Cavani staubte mühelos ab. Es folgte eine wahre Schlussoffensive von Manchester United, die in Minute 71 von Bruno Fernandes mit dem 4:2 in Form eines Elfmeters eröffnet wurde. Der Strafstoß resultierte aus einem Foulspiel von Chris Smalling – seines Zeichens ebenfalls ehemaliger Spieler für United – gegen Edinson Cavani. Auf den sicher verwandelten Elfmeter folgte ein Kopfballtreffer von Paul Pogba in der 75.Minute nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer Flanke von Bruno Fernandes, und für den Schlusspunkt sorgte Mason Greenwood nach 86 absolvierten Minuten, indem er die Kugel nach Vorarbeit von Edinson Cavani flach ins lange Eck beförderte. Mit 6:2 für Manchester United endete dieser Pokalabend.

Um zum zweiten Mal nach 1991 wieder ins Endspiel dieses Wettbewerbes einziehen und erstmalig einen internationalen Titel gewinnen zu können, benötigt AS Rom am kommenden Donnerstag einen deutlichen Heimsieg mit mindestens vier Toren Vorsprung gegen Manchester United. Die Engländer haben derweil ganz klar das zweite Finale und den zweiten Titel nach dem Erfolg von vor vier Jahren im Blick.

 

WICHTIGER ERFOLG FÜR VILLARREAL

Deutlich spannender sieht es nach den ersten 90 gespielten Minuten im anderen Halbfinale zwischen dem FC Villarreal und dem FC Arsenal aus. Der Sieg im Hinspiel ging knapp mit 2:1 an die Gastgeber aus Spanien, die mit mutigen Offensivfußball überzeugen und ihre Kontrahenten aus London aus dem Konzept bringen konnten.

Der Vorteil liegt somit leicht auf Seiten von Villarreal, doch Arsenal hat aufgrund des erzielten Auswärtstreffers weiterhin gute Chancen, mit einem eigenen Treffer und einer stabilen Defensivarbeit im Rückspiel das Finalticket zu lösen. Eine gute erste Halbzeit und ein guter Beginn brachten die Spanier schon früh in Führung. Es waren gerade einmal fünf Minuten gespielt, als Juan Foyth auf der rechten Seite Platz genug hatte, um nahezu das gesamte Spielfeld zu überbrücken, bevor er den Ball kurz vor dem Sechzehner auf Samuel Chukwueze ablegte. Der Flügelspieler zog zwei Gegenspieler auf sich, ging an der rechten Strafraumseite aber dennoch ins Duell. Dabei schien er den Ball bereits verloren, doch Manuel Trigueros war zur Stelle, gab schnell einen Schuss ab und traf ins lange Eck. Von Arsenal waren offensiv auch nach dem Gegentreffer keinerlei Aktionen zu verzeichnen und statt einer Antwort der Gäste legte Villarreal in der 29.Spielminute nach. Dani Parejo führte eine Ecke aus und vor dem Tor stieg Gerard Moreno hoch. Sein Kopfball missglückte zwar als Abschlussversuch, wurde aber zur einer perfekten Vorlage für Raul Albiol, der am zweiten Pfosten freistehend an den Ball kam und das Spielgerät über die Linie drückte. Für den FC Arsenal schien es auch in Halbzeit 2 nicht besser zu werden, denn nach 57 Minuten flog Dani Ceballos mit gelbrot vom Platz. Er kam im Duell um den Ball gegen Dani Parejo zu spät und sah die zweite gelbe Karte des Abends, was für ihn das vorzeitige Ende bedeutete. Dennoch kamen die Engländer in Unterzahl noch einmal ins Spiel zurück. In der 73.Minute hob Bukayo Saka nach einer Berührung mit dem Gegner ab und der Schiedsrichter sah dies als ausreichend für einen Strafstoß für die „Gunners“ an. Der Elfmeter wurde von Nicolas Pepe getreten und verwandelt. Zuvor verpasste Villarreal gleich zwei Mal die Chance, die Ausgangslage für kommende Woche noch weiter aufzubessern und neben dem Anschlusstreffer kassierte man wenig später auch noch ebenfalls einen Platzverweis. Es traf Etienne Capoue, der ausrutschte und dadurch einen Zusammenprall verursachte. Da er bereits verwarnt war, endete die Partie auch für ihn frühzeitig. Weiterspielen hätte der Mittelfeldakteur auch ohne den Unparteiischen nicht gekonnt, denn er verletzte sich bei dieser Aktion und musste das Spielfeld auf einer Trage verlassen. Mit 10 gegen 10 wurde das Spiel beendet und Villarreal brachte die Führung über die Zeit.

Für den FC Arsenal ist das Rückspiel richtungsweisend. Nur der Titelgewinn würde bedeuten, dass der englische Verein auch im nächsten Jahr international spielen wird. Über die Liga ist dieses Vorhaben nach einer schlechten Saison kaum noch zu bewältigen. Bisher stand Arsenal zwei Mal im Finale der Europa League (bzw. UEFA-Cup), konnte die Trophäe aber noch nicht gewinnen. Der FC Villarreal will hingegen endlich den ersten Titel überhaupt in der fast 100-jährigen Vereinshistorie erlangen. Selbst eine Finalteilnahme blieb den Castelloniern sowohl im internationalen als auch im nationalen Pokalwettbewerb bisher vergönnt. Am Donnerstag könnte Villarreal zumindest diese eine Durststrecke beenden.

 

ÜBERSICHT: DIE HALBFINAL-HINSPIELE

MANNSCHAFT

 

MANNSCHAFT

Manchester United

6:2

AS Rom

FC Villarreal

2:1

FC Arsenal

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