DFB-POKAL 2021/22 – Hannover 96 schlägt Rekordsieger-Bezwinger im Achtelfinale // Hauptstadtduell geht an die „Eisernen“

Die letzten acht Mannschaften im DFB-Pokal 2021/22 stehen fest und werden sich im Lostopf für das Viertelfinale befinden. Überraschend stehen gleich vier Zweitligisten in der drittletzten Pokalrunde und nur einer der Favoriten konnte sich aus der Fußball-Bundesliga durchkämpfen.

 


NIEDERSACHSEN WERDEN ZUM BAYERN-BESIEGER-BESIEGER

In Hannover kam es zum Aufeinandertreffen der beiden letzten noch im Wettbewerb verbliebenden Pokalsieger. Hannover 96 gewann den Pokal 1992, während Borussia Mönchengladbach in der Saison 1994/95 das dritte und bisher letzte Mal die Trophäe erringen konnte. Nun ging es für einen der beiden ehemaligen Pokalsieger wieder ins Viertelfinale. Auf dem Weg zum Achtelfinale setzte sich Hannover gegen Eintracht Norderstedt und Fortuna Köln durch. Derweil bezwang Gladbach erst den 1.FC Kaiserslautern und in Runde 2 bereits den FC Bayern München.

Nach dem deutlichen Erfolg über den Rekordsieger, den man auch im Ligabetrieb vor wenigen Wochen erneut besiegen konnte, war der Borussia alles zuzutrauen. Was der Bundesligist in Niedersachsen aber dann abgeliefert hat, war nahezu das Gegenteil der vergangenen Runde. Mit 0:3 musste sich Gladbach dem Zweitligisten, Hannover 96, auswärts geschlagen geben und sich einmal mehr frühzeitig aus dem Pokalwettbewerb verabschieden.

Schon früh konnten die Hannoveraner das erste Ausrufezeichen setzen. Nach lediglich vier Minuten kam ein Pass von Niklas Hult über einen Gegenspieler zu Hendrik Weydandt. Der Stürmer, der bis vor bis vor drei Jahren noch im Amateurfußball aktiv war, steckte auf Maximilian Beier durch und die Leihgabe von der TSG Hoffenheim vollendete ins lange Eck. Borussia Mönchengladbach war alles andere als chancenlos, kam aber nicht an Ron-Robert Zieler und seinen Vorderleuten vorbei. Gleichzeitig ließ man immer wieder Möglichkeiten der Gastgeber zu, die sich in Minute 36 ein zweites Mal für eine Unachtsamkeit bedankten. Marvin Friedrich blockte einen Schuss im eigenen Strafraum mit dem Arm und Hannover 96 bekam einen Elfmeter zugesprochen. Sebastian Kerk trat an den Punkt und stand dem Elfmeter-Killer vom Bundesligawochenende, Yann Sommer, gegenüber. Auch gegen Kerk hatte Sommer die richtige Ecke erahnt und berührte den Ball noch, aber der Elfmeter fand dennoch den Weg ins Tor. Nach dem Seitenwechsel erwischte Hannover 96 erneut den besseren Start und bauten ihre Führung in der 51.Spielminute bereits komfortabel auf 3:0 aus. Maximilian Beier wurde nach einer Ecke der Gäste von Linton Maina geschickt und war daraufhin alleine auf dem Weg zu Yann Sommer. Vor dem Tor bewahrte der junge Spieler die Ruhe und erzielte seinen zweiten Treffer. Beide Mannschaften kamen im Verlauf der zweiten Halbzeit noch zu vielversprechenden Chancen, aber Tore sollten auf beiden Seiten keine mehr fallen und Hannover 96 setzte sich mit 3:0 gegen die Borussia vom Niederrhein durch.

Damit befindet sich Hannover 96 zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder unter den letzten acht Mannschaften im DFB-Pokal. Borussia Mönchengladbach hat auf diese Niederlage bereits reagiert und Cheftrainer Adi Hütter mit sofortiger Wirkung freigestellt.

 

HERTHA BSC VERPASST HEIMFINALE ERNEUT

Das Finale des DFB-Pokals wird seit vielen Jahren in der deutschen Hauptstadt gespielt. Austragungsort ist das Berliner Olympiastadion und genau an diesem Ort wurde am Mittwochabend eine Begegnung der Achtelfinals ausgespielt. Es kam zum Berliner Derby zwischen Hertha BSC und dem 1.FC Union Berlin. Ein Verein aus der Hauptstadt konnte mit einem Sieg weiter vom heimischen Endspiel träumen, ein absolutes Heimspiel wäre das Finale jedoch für die Herthaner gewesen, da sie im Olympiastadion beheimatet sind. Wie schon in den vorherigen Jahren muss die „alte Dame“ das Pokalfinale aber als Zuschauer verfolgen, denn gegen den Stadtrivalen unterlag Hertha BSC mit 2:3.

 

Auch der erste Treffer in dieser Begegnung gehört den „Eisernen“. Max Kruse brachte den Ball als Flankengeber hoch in den Sechzehner und mit einem Seitfallzieher beförderte Andreas Voglsammer das Spielgerät entgegen der Laufrichtung von Alexander Schwolow ins Netz. Die Offensivaktionen waren weitestgehend ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Hausherren, doch Union Berlin erzielte die Tore. Fünf Minuten nach Wiederbeginn spielten die „Roten“ einen Konter gut aus und Levin Öztunali spielte den Ball hart vor dem Tor quer. Niklas Stark wollte vor Andreas Voglsammer klären, bugsierte die Kugel aber unfreiwillig über die eigene Linie. Kurz darauf fand Hertha BSC zwar wieder zurück in die Partie, als Rani Khedira eine Hereingabe von Suat Serdar mit einer Grätsche erwischte und seinen eigenen Torhüter, Andreas Luthe, zu einem weiteren Eigentor dieses Spiels überwand, jedoch stellte Union Berlin den Abstand von zwei Toren nur eine Minute später wieder her. Aus dem linken Halbfeld brachte Bastian Oczipka einen Freistoß als Flanke in den Strafraum, wo sich Robin Knoche im richtigen Moment löste, und den Innenpfosten traf, von welchem das Leder ins Netz abgelenkt wurde. Fehlender Wille konnte der Hertha nicht vorgeworfen werden, aber den Gastgebern viel offensiv zu wenig ein und so reichte es lediglich zu einem erneuten Anschlusstreffer in der Nachspielzeit. Einen Kopfball von Linus Gechter klärte Kevin Behrens auf der Linie, schoss bei dieser Rettungstat aber Suat Serdar an, der damit ohne große Aktion und Reaktion zum Torschützen des Endstandes von 2:3 aus Sicht seiner Hertha wurde.

Während Hertha BSC zum sechsten Mal in Serie das Viertelfinale verpasst, steht der 1.FC Union Berlin nach 2001 und 2020 erst zum dritten Mal überhaupt in Runde 4 und ist als Tabellenfünfter der Fußball-Bundesliga aktuell sogar das tabellarisch bestgesetzte Team aller acht noch verbliebenen Viertelfinalisten.

 

DAS ACHTELFINALE IM ÜBERBLICK

1.FC Köln

(1.Bundesliga)

4:5 n.E.

Hamburger SV

(2.Bundesliga)

TSV 1860 München

(3.Liga)

0:1

Karlsruher SC

(2.Bundesliga)

VfL Bochum

(1.Bundesliga)

3:1

1.FSV Mainz 05

(1.Bundesliga)

FC St. Pauli

(2.Bundesliga)

2:1

Borussia Dortmund

(1.Bundesliga)

RB Leipzig

(1.Bundesliga)

2:0

FC Hansa Rostock

(2.Bundesliga)

Hannover 96

(2.Bundesliga)

3:0

Borussia Mönchengladbach

(1.Bundesliga)

Hertha BSC

(1.Bundesliga)

2:3

1.FC Union Berlin

(1.Bundesliga)

TSG Hoffenheim

(1.Bundesliga)

1:4

SC Freiburg

(1.Bundesliga)

 

DIE VIERTELFINALISTEN

1.FC Union Berlin

1.Bundesliga

SC Freiburg

1.Bundesliga

RB Leipzig

1.Bundesliga

VfL Bochum

1.Bundesliga

FC St. Pauli

2.Bundesliga

Hamburger SV

2.Bundesliga

Karlsruher SC

2.Bundesliga

Hannover 96

2.Bundesliga

Nur drei Mannschaften der Viertelfinalisten konnten in ihrer Geschichte überhaupt schon einmal den DFB-Pokal gewinnen. Alle drei Teams sind aktuelle Zweitligisten. Die Auslosung zum Viertelfinale findet am Sonntag in einer Woche, dem 30.Januar 2022, statt. Gespielt wird am 01./02.März.

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