DFB-Pokal – Bayern München nach Pflichtsieg erneut im Halbfinale / Leverkusen dreht Spiel und schlägt Bremen in der Verlängerung

Am Dienstag, dem 06.Februar 2018, wurden die ersten zwei von insgesamt vier Viertelfinals im DFB-Pokal ausgetragen und dementsprechend stehen die ersten beiden Halbfinalisten bereits fest.

Einer der beiden Halbfinalteilnehmer ist zugleich auch der Rekordsieger dieses Wettbewerbs. Der FC Bayern München gastierte beim SC Paderborn und gegen den einzig verbliebenen Drittligisten gewannen die Münchner schlussendlich deutlich mit 6:0.

Zwar agierten die Ostwestfalen im eigenen Stadion motiviert und mutig und sie zeigten lange Zeit Moral, aber dem Favoriten hatten sie letztendlich nichts entgegenzusetzen und am Ende kassierten sie gleich sechs Gegentore. Der FC Bayern drückte von Beginn an und in der 19.Minute sollte das befreiende Führungstor gelingen. Erst scheiterte Thomas Müller nach einem Lupfer von Robert Lewandowski noch, indem er Christian Strohdiek traf, aber dann wurde ein missglückter Schuss von Arjen Robben zur Vorlage für Kingsley Coman, der das Leder über die Linie drückte. Nur sechs Minuten später durfte auch der Anwärter auf die Torjägerkanone der Fußball-Bundesliga seinen Treffer verbuchen. Kingsley Coman zog von der linken Seite in die Mitte und bediente Robert Lewandowski, der den Ball nach kurzer Annahme ins lange Eck beförderte. Schon zur Pause war die Begegnung entschieden, denn der SC Paderborn kam offensiv nicht zur Entfaltung und in der Abwehr war man mehrfach einen Schritt zu spät gegen den Rekordmeister und Rekordpokalsieger. Kurz vor der Pause war es Joshua Kimmich, der nach einem langen Pass von Mats Hummels frei vor Michael Ratajczak auftauchte und zum 3:0 ins kurze Eck traf. Auch nach dem Seitenwechsel hatte Bayern München trotz deutlicher Führung noch nicht genug und erhöhte in der 55.Minute ein weiteres Mal, als James Rodriguez eine Ecke ausführte und Corentin Tolisso den Ball mit einem Kopfball ins Netz drückte. Anschließend nahmen sich die Gäste zurück und die Partie neigte sich dem Ende zu, doch dann schlug Arjen Robben noch gleich zwei Mal zu. Erst schlenzte der Niederländer das Spielgerät in der 86.Minute nach Ablage von Sebastian Rudy ins lange Eck und wenig später schob er nach einem Querpass von Franck Ribery ein und sorgte für das halbe Duzend und zugleich für den Schlusspunkt zum 6:0.

Während der SC Paderborn mit dem Viertelfinale die beste Pokalbilanz der Vereinsgeschichte einfahren konnte und sich nun voll und ganz auf den Aufstiegskampf in der 3.Liga konzentrieren kann, steht der FC Bayern München zum 11.Mal in Folge unter den letzten vier Mannschaften des Turniers.

Im Abendspiel kam es in Leverkusen zum Duell zwischen Bayer Leverkusen und dem SV Werder Bremen. Diese Begegnung gab es schon sechs Mal im DFB-Pokal, unter Anderem im Finale 2009. In allen Pokalspielen setzten sich die Werderaner durch, aber dieses Mal ging Leverkusen als Sieger hervor.

Dabei führte Bremen bereits nach sieben Minuten mit 2:0. Schon in der 4.Minute gab es den ersten Aufreger, als Max Kruse im Strafraum von Jonathan Tah zu Fall gebracht wurde und Werder Bremen einen Elfmeter zugesprochen bekam. Mas Kruse trat selber an den Punkt und er verwandelte sicher zur Führung, die nur drei Minuten später von Aron Johansson ausgebaut wurde. Die Gäste ließen den Ball über mehrere Stationen laufen und nach einem Pass von Max Kruse hatte Aron Johansson freie Bahn und der US-Amerikaner konnte Bernd Leno im Leverkusener Gehäuse mit einem Heber überwinden. Schon früh lief somit alles gegen die „Werkself“, doch Bayer Leverkusen hatte noch rund 80 Minuten Zeit und nach der Anfangsphase wurden die Gastgeber besser. Nach 31 Minuten sollte dann auch der Anschlusstreffer folgen, als Dominik Kohr von Kevin Volland nach einem Doppelpass geschickt wurde und zentral durch die gegnerische Hälfte lief. Er wurde nicht angegriffen und im Sechzehner legte er quer und Julian Brandt musste nur noch einschieben. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs kamen beide Teams noch zu jeweils einer guten Chance, aber es blieb vorerst bei einer knappen Führung für die Gäste. Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber nicht lange, bis Lars Bender kurz vor dem Strafraum ablegte und Julian Brandt den Ball aus dem Stand heraus in den Winkel zirkelte. Es war sein zweiter Treffer und der Ausgleich nach 55 Minuten. Im weiteren Spielverlauf entwickelte sich ein ausgeglichenes und gutes Fußballspiel, welches die restlichen 35 Minuten ohne weitere Tore auskommen musste und dementsprechend ging es in die Verlängerung. Auch dort blieb es spannend, aber die Intensität und die Anzahl an Möglichkeiten minimierte sich natürlich deutlich. Mit der Einwechslung von Karim Bellarabi in der 108.Spielminute wurde den Rheinländern jedoch eine zweite Luft hinzugefügt und Bellarabi brachte Leverkusen kurz darauf mit seiner ersten Ballberührung in Front. Lucas Alario verlängerte eine Flanke mit dem Kopf und Karim Bellarabi traf aus spitzem Winkel zum 3:2. Wenige Augenblicke vor dem Abpfiff machten die Hausherren alles klar und wieder war Karim Bellarabi maßgeblich beteiligt. Der Deutsch-Marokkaner wurde von Benjamin Henrichs geschickt und mit einem flachen Pass in den Rückraum des Strafraums fand er Kai Havertz, der den Konter mit einem Treffer abschloss und die aufgerückten Bremer endgültig aus dem Pokal beförderte.

Für Bayer Leverkusen geht es nun im Halbfinale weiter. Dort standen sie zuletzt in der Saison 2008/09, als sie es in Finale geschafft haben, welches sie jedoch verloren. Derweil scheidet der SV Werder Bremen zum zweiten Mal in Serie vor dem Halbfinale aus.

Am Mittwoch kommt es noch zu diesen Paarungen im Viertelfinale:

Eintracht Frankfurt vs. 1.FSV Mainz 05

FC Schalke 04 vs. VfL Wolfsburg