DEL Playoffs – Berlin und Nürnberg machen Viertelfinale komplett / Straubing und Bremerhaven gehen in die Sommerpause


Nachdem die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga geendet ist, haben vier Mannschaften bereits den Sommerurlaub antreten müssen. Zudem haben sich sechs Teams für das Playoff-Viertelfinale qualifiziert und in den Pre-Playoffs ging es nun für die Platzierten 7 bis 10 darum, sich die letzten beiden Tickets für das Viertelfinale zu besorgen.

Gespielt wurde die erste Playoff-Runde in einem „Best of 3“-Modus. Es kam die Mannschaft weiter, die zuerst zwei Spiele für sich entscheiden konnte.


FISCHTOWN PINGUINS (7.) vs. THOMAS SABO ICE TIGERS (10.)

Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven spielen ihre dritte Saison in der Deutschen Eishockey Liga. In den vergangenen zwei Jahren setzte man sich in den Pre-Playoffs durch und scheiterte anschließend jeweils am späteren Meister aus München. Auch in dieser Spielzeit musste man in der ersten Playoff-Runde antreten und qualifizierte sich mit Platz 7 sogar mit der besten Saisonleistung seit Einstieg in die DEL.

Nach einer Pleite im ersten Spiel war Bremerhaven im Gastspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers gefordert und tatsächlich traf Maxime Fortunus kurz vor dem Ende der zweiten Verlängerung zum Sieg. Nun fand das entscheidende Spiel 3 in Bremerhaven statt. Es ging wieder in die Overtime, doch dieses Mal war Nürnberg die Mannschaft, die das Tor zum Sieg und somit zum Einzug ins Viertelfinale erzielte.

In der eigenen Eishalle fand Bremerhaven gut ins Spiel und erzielte nach zehn Minuten den ersten Treffer. Die Gastgeber kamen in der eigenen Zone in Puckbesitz und schalteten schnell um. An der Bande spielte Patch Alber den Puck genau in den Lauf von Alex Friesen, der daraufhin viel Platz hatte und vor dem Tor noch einmal einen Querpass spielte. Chad Nehring nahm das Hartgummi noch kurz an und schlenzte es dann zur Führung ins lange Eck. Während der gesamten Partie zog Nürnberg einige Strafzeiten, doch wie schon in den vorherigen beiden Spielen der Serie konnte Bremerhaven keines der reichlichen Powerplays nutzen. Dies sollte sich nach der Pause bestrafen, denn die Franken drehten das Spiel zu ihren Gunsten. Erst gelang den Gästen der Ausgleich spät im zweiten Durchgang ausgerechnet in Überzahl, als Shawn Lalonde per Direktabnahme erfolgreich war, nachdem Brandon Buck an der blauen Linie für den Defenseman ablegte, und im letzten Drittel war es dann Thomas Gilbert, der Nürnberg in Front brachte. Durch ein aggressives Forechecking holten sich die Ice Tigers den Puck und im Rücken der Abwehr wurde Thomas Gilbert von Chris Brown gefunden und brachte die Scheibe im Tor unter, bevor Tomas Pöpperle im Gehäuse der Hausherren reagieren konnte. Die Zeit lief herunter und kurz vor dem Ende nahm Bremerhaven den Torhüter heraus, um sechs Feldspieler aufs Eis zu schicken. Tatsächlich gelang den Pinguins 29 Sekunden vor der finalen Sirene auch das Ausgleichstor. Mark Zengerle beförderte den Puck vor das Tor und von Oliver Mebus sprang der Puck im Slot zu Alex Friesen, der das Spiel mit einem Schuss an den Innenpfosten, von wo aus die Scheibe ins Tor sprang, in die Verlängerung schickte. Nachdem es zwei Tage zuvor bis zur 99.Spielminute dauerte, bis man einen Sieger ermittelt hatte, fiel die Entscheidung dieses Mal nach nur vier Minuten in der Verlängerung. An der blauen Linie versuchte es Martin Stajnoch mit einem Handgelenkschuss und kurz vor dem Tor berührte Dane Fox den Puck mit seinem Schläger und lenkte ihn ins Netz ab. Anschließend stürmten die Nürnberger auf das Eis und feierten sowohl den Siegtorschützen, als auch Goalie Niklas Treutle, der den Sieg vor allem durch mehrere Saves in Unterzahlsituationen ermöglichte.

Die Thomas Sabo Ice Tigers sind Gründungsmitglied der DEL und es bleibt dabei, dass man die Playoffs in 20 Jahren nur sechs Mal verpasste. Zuletzt stand man in der Saison 2012/13 nicht unter den letzten acht Teams. Nürnberg schaffte es in den letzten drei Jahren immer bis ins Halbfinale. Nun steht man zum sechsten Mal in Serie im Viertelfinale. Derweil verpassen die Fischtown Pinguins das Viertelfinale erstmals überhaupt seit ihrer Ligazugehörigkeit 2016.



STRAUBING TIGERS (8.) vs. EISBÄREN BERLIN (9.)

Bereits am Freitag sicherten sich die Eisbären Berlin den ersten der letzten beiden Plätze für das Viertelfinale der DEL Playoffs. Nachdem sich die Hauptstädter im ersten Spiel durch einen Treffer von Austin Ortega auswärts in Niederbayern mit 3:2 nach Verlängerung durchsetzen konnten, legte man vor heimischer Kulisse nach und zog in die nächste Runde ein. In Berlin lautete das Resultat am Ende 4:2 für den Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga. Für die Straubing Tigers geht es nun hingegen in eine lange Pause.

Die Berliner erwischten einen perfekten Start in ihr erstes Playoff-Heimspiel der Saison 2018/19. Der Vizemeister aus der vorherigen Spielzeit benötigte lediglich 95 Sekunden, um in Führung zu gehen. Straubing bekam den Puck aus der eigenen Zone geklärt und fuhr mit drei Spielern zum Wechsel. Währenddessen reagierte Frank Hördler aber schnell und bediente Sean Backman, der an der blauen stand und das Auge für den sich im Slot einlaufenden Marcel Noebels hatte. Frei vor Jeff Zakoff behielt Noebels die Nerven und hob den Puck mit der Rückhand unter die Latte. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in welcher Straubing sogar zeitweise die besseren Möglichkeiten hatte, doch kurz vor der ersten Drittelpause legten stattdessen die Eisbären nach. Wieder wurde ein – dieses Mal von Micki DuPont – langer Pass durch die neutrale Zone zur gegnerischen blauen Linie gespielt und Colin Smith spielte einen flachen Pass auf den zweiten Pfosten, wo Jamie MacQueen nur noch den Schläger reinhalten musste und die Scheibe ins Netz abfälschte. Im Mittelabschnitt spielten die Gäste erstmals in Überzahl, konnten diese aber nicht nutzen. Nur wenige Sekunden, nachdem Berlin wieder vollzählig war, schlugen die Niederbayern dann aber doch zu. Stefan Loibl schirmte die Scheibe von seinen Gegenspielern ab und zog hinter dem Tor vorbei, bevor er für Steven Seigo ablegte. Mit einem Handgelenkschuss brachte der Verteidiger den Puck zum Tor und Sandro Schönberger fälschte das Spielgerät noch entscheidend ab. Die Eisbären Berlin zeigten sich jedoch wenig beeindruckt und stellten den Zwei-Tore-Vorsprung bereits in der 31.Spielminute, als sechs Minuten später, wieder her. Wie schon beim Straubinger Treffer wurde der Puck einfach mal in Richtung des Tores befördert mit der Spekulation auf einen Mitspieler, der das Hartgummi abfälscht. Dies gelang, denn Andre Rankel lenkte einen Schuss von Florian Kettemer an Jeff Zatkoff vorbei ins Tor. Die Partie blieb weiterhin eng, doch im Laufe des Schlussdrittels sorgte Berlin für die Entscheidung. Es waren 51 Minuten gespielt, als James Sheppard den Puck in der eigenen Zone eroberte, an einem Verteidiger vorbei zog und das Hartgummi mit etwas Glück bei einem Zusammenprall mit Zatkoff am Goalie vorbei über die Linie schob. Kurz darauf reichte es für die Straubing Tigers nur noch für das zweite Tor und somit etwas Ergebnisaufbesserung. Nach einem schnellen Umschaltspiel und einem Querpass von Antoine Laganiere verzögerte Stephan Daschner kurz, verhinderte dadurch einen Block von Austin Ortega und traf daraufhin mit einem Schlagschuss zum späteren 2:4 Endstand aus Sicht der Gäste.

Während die Straubing Tigers das vierte DEL-Viertelfinale in der Vereinsgeschichte verpassen, stehen die Eisbären Berlin zum insgesamt 18.Mal und zum vierten Mal in Serie unter den letzten acht Mannschaften der Saison. Im Viertelfinale kommt es zur Neuauflage der letztjährigen Finalserie zwischen dem EHC Red Bull München und den Eisbären Berlin.

Damit hat in den Pre-Playoffs jeweils die Mannschaft gewonnen, die nach der Hauptrunde schlechter gesetzt war.


Die Viertelfinals (Best of 7) im Überblick:

Adler Mannheim vs. Thomas Sabo Ice Tigers
EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin
Augsburger Panther vs. Düsseldorfer EG
Kölner Haie vs. ERC Ingolstadt

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