NFL Playoffs 2020 – Bills und Chiefs mühen sich weiter / Packers souverän / Legenden-Duell geht an Tom Brady / (RÜCKBLICK auf die DIVISIONAL ROUND)

Am Wochenende fand die Divisional Round in den Playoffs 2020 der National Football League statt. Es war die zweite Playoff-Runde und nur noch acht Mannschaften waren im Rennen um den Titel. Es gab vier Spiele und nachdem sie in der Wild Card Round noch spielfrei hatten, durfte das beste Team der AFC-Conference und der NFC-Conference aus der Regular Season nun ins Spielgeschehen eingreifen.

 

AMERICAN FOOTBALL CONFERENCE

DIE DIVISIONAL ROUND IN DER AFC

MANNSCHAFT

 

MANNSCHAFT

Kansas City Chiefs

22:17

Cleveland Browns

Buffalo Bills

17:3

Baltimore Ravens

 


KANSAS CITY CHIEFS (1.) 22:17 CLEVELAND BROWNS (6.)

Am Sonntagabend griffen die amtierenden Titelverteidiger und das beste Team der American Football Conference, aber auch der gesamten Liga in der Regular Season, in die Playoffs ein, nachdem sie die erste Runde noch aus der Ferne verfolgen durften. Die Rede ist von den Kansas City Chiefs. Es kam zum Aufeinandertreffen mit den Cleveland Browns, die in der letzten Woche ein Ausrufezeichen setzten und in ihrem ersten Playoff-Spiel seit 18 Jahren die Pittsburgh Steelers bezwangen und ihren ersten Sieg in der Postseason seit 1994 feierten.

Nun war Cleveland gegen die Chiefs der klare „Underdog“, aber sie wollten auch den nächsten großen Brocken aus dem Weg räumen und am Ende war es eine enge Angelegenheit. Auch, weil die Kansas City Chiefs weite Strecken der zweiten Halbzeit ohne ihren Star-Quarterback, Patrick Mahomes, auskommen mussten. Der Spielführer erlitt schon früh im Spiel eine Verletzung am Fuß und konnte weiterspielen, aber im dritten Viertel schlug er nach einem Sack dann ungebremst mit dem Helm auf dem Rasen auf und musste das Spiel mit einer Gehirnerschütterung verlassen. Ob er kommende Woche spielen wird, ist noch nicht ganz sicher.

Seine Mitspieler machten es auf jeden Fall nochmal spannend, denn sie ließen noch einen Touchdown der Browns zu und Chad Henne warf noch eine Interception. Schlussendlich brachte Kansas City die Führung dann aber doch über die Zeit und zog durch ein 22:17 erneut ins AFC Championship Game ein. Die Cleveland Browns gingen geschlagen, aber mit erhobenem Kopf aus dieser Partie heraus. Zwar liefen sie im gesamten Spiel einem Rückstand hinterher, aber sie ließen Kansas City zu keinem Zeitpunkt deutlich vorbeiziehen und blieben in Schlagdistanz. Am Ende muss Cleveland dennoch einsehen, dass man den Sieg in einigen Situationen verschenkt haben könnte, denn zum einen warf Baker Mayfield zum Start ins dritte Viertel eine Interception zu einem ungünstigen Zeitpunkt und zum anderen verlor Rashad Higgins den Ball unmittelbar vor der Endzone bei einem Tackle und da der Ball in der Endzone ins Aus ging, gab es keinen Touchdown oder weitere Versuche der Browns, sondern einen Touchback und Ballbesitz für die Chiefs.


QUARTERBACK-STATS

PATRICK MAHOMES (KANSAS CITY CHIEFS)

255 Yards im Passspiel // 30 Passversuche // 21 Pässe (70 %) // 1 Touchdown (Pass) // 1 Touchdown (Lauf)

CHAD HENNE (KANSAS CITY CHIEFS)

66 Yards im Passspiel // 8 Passversuche // 6 Pässe (75 %) // 1 Interception

BAKER MAYFIELD (CLEVELAND BROWNS)

204 Yards im Passspiel // 37 Passversuche // 23 Pässe (62,2 %) // 1 Touchdown (Pass) // 1 Interception

 

BUFFALO BILLS (2.) 17:3 BALTIMORE RAVENS (5.)

In der Wild Card Round mussten sowohl die Buffalo Bills als auch die Baltimore Ravens antreten und setzten sich in engen Duellen durch. Während die Bills einen denkbar knappen Sieg mit drei Punkten Vorsprung gegen die Indianapolis Colts feierten, gewann Baltimore mit 20:13 gegen die Tennessee Titans. Nun folgte das erste Playoff-Aufeinandertreffen zwischen Buffalo und den Ravens.

Dieses sollte, entgegen aller hohen Erwartungen, kein Spiel werden, in dem die beiden Offensiven auftrumpfen, sondern ein Spiel mit reichlichen Ballwechseln und wenigen Punkten. Letztlich reichten den Buffalo Bills 17 Zähler, um einen komfortablen Erfolg über die Baltimore Ravens einzufahren, die im letzten Viertel auch noch auf Quarterback Lamar Jackson verzichten mussten, nachdem dieser mit dem Kopf auf dem Feld aufschlug und sich wohl eine Gehirnerschütterung zuzog.

Bei den Baltimore Ravens lief an diesem Tag überhaupt nichts zusammen. In der Defensive agierten sie weitestgehend sicher, konnten aber keinen Turnover erzwingen. Auch zwei verschossene Field Goals von Bills-Kicker Tyler Bass nutzten sie nicht. Derweil gaben sie selbst in der Offensive gleich fünf Mal den Ball unfreiwillig ab. Lamar Jackson warf eine Interception, zwei Mal spielten sie einen vierten Versuch unter der Führung von Ersatz-QB Tyler Huntley aus und kamen nicht bis zu einem neuen First Down und ausgerechnet Justin Tucker, seines Zeichens der beste Kicker der gesamten NFL, verpasste zwei Mal das Field Goal. Einen seiner drei Versuche verwandelte er letztlich und steuerte damit die einzigen Punkte dieses Spiels und die letzten Punkte der Saison für die Baltimore Ravens bei. Den Buffalo Bills gelang offensiv ebenfalls nicht viel, aber zwei Touchdowns sollten fallen. Erst lief wurde Stefon Diggs von Josh Allen in der Endzone gefunden und nur einen Drive später trug Taron Johnson den Ball nach einer Interception für 101 Yards über das Feld zu einem Pick-Six. Die restlichen drei Punkte erzielte Tyler Bass mit einem Field Goal.

In der vergangenen Woche feierten die Buffalo Bills ihren ersten Playoff-Sieg seit 1993 und nun stehen sie auch erstmals seitdem wieder im AFC Championship Game.


QUARTERBACK-STATS

JOSH ALLEN (BUFFALO BILLS)

206 Yards im Passspiel // 37 Passversuche // 23 Pässe (62,2 %) // 1 Touchdown (Pass)

LAMAR JACKSON (BALTIMORE RAVENS)

162 Yards im Passspiel // 24 Passversuche // 14 Pässe (58,3 %) // 1 Interception

TYLER HUNTLEY (BALTIMORE RAVENS)

60 Yards im Passspiel // 13 Passversuche // 6 Pässe (46,2 %)

 

NATIONAL FOOTBALL CONFERENCE

DIE DIVISIONAL ROUND IN DER NFC

MANNSCHAFT

 

MANNSCHAFT

Green Bay Packers

32:18

Los Angeles Rams

New Orleans Saints

20:30

Tampa Bay Buccaneers

 


GREEN BAY PACKERS (1.) 32:18 LOS ANGELES RAMS (6.)

Das erste Spiel der Divisional Round bestritten die Green Bay Packers und die Los Angeles Rams. Als Wild-Card-Team setzte sich Los Angeles in der ersten Playoff-Runde ausgerechnet gegen die Rivalen aus der NFC West, die Seattle Seahawks, durch. Währenddessen durfte Green Bay als bestes Team der National Football Conference in der Wild Card Round aussetzen und griff erst in dieser Runde in das Spielgeschehen ein.

Das Spiel fand bei kalten Bedingungen im Lambeau Field, der Heimat der Green Bay Packers, statt und die Packers nutzten ihren Heimvorteil und sicherten sich einen 32:18-Erfolg über die Rams, die bei ihrer Abreise aus Los Angeles in Richtung Wisconsin noch eine Temperatur von 30 Grad über den Temperaturen in Green Bay genossen.

Es traf die beste Offensive der Liga (Green Bay) auf die beste Defensive der Liga (Los Angeles) und ausschlaggebend war, dass die beste Defensive der Liga an diesem Abend keine Mittel fand, um die beste Offensive der Liga aufzuhalten. Keinen einzigen Turnover konnten die Rams kreieren. Am Ende kamen die Packers auf zwei Field Goals durch Mason Crosby und weitere vier Touchdowns. Zwei von ihnen erfolgten durch einen Pass von MVP-Kandidat Aaron Rodgers, der Davante Adams und Allen Lazard bediente, und zudem erzielten Aaron Jones und Aaron Rodgers noch jeweils einen Rushing-Touchdown. Auch die Los Angeles Rams verloren, abgesehen von einem Turnover on Downs in der Schlussphase, in diesem Spiel keinen Ball vorzeitig durch einen Fumble, eine Interception oder ein verschossenes Field Goal. Da man auf der anderen Seite des Balles aber keinen Weg fand, um Aaron Rodgers zu stoppen, half den Rams auch eine eigene ordentliche Offensivleistung inklusive einem Pass-TD von Jared Goff auf Van Jefferson, einem erlaufenen Touchdown von Cam Akers und einem Field Goal von Matt Gay nicht weiter. Das Spiel endete mit einem Vorsprung von zwei Touchdowns zu Gunsten der Green Bay Packers.

 

QUARTERBACK-STATS

AARON RODGERS ( GREEN BAY PACKERS)

296 Yards im Passspiel // 36 Passversuche // 23 Pässe (63,9 %) // 1 Touchdown (Pass) // 1 Touchdown (Lauf)

JARED GOFF ( LOS ANGELES RAMS)

174 Yards im Passspiel // 27 Passversuche // 21 Pässe (77,8 %) // 1 Touchdown (Pass)


NEW ORLEANS SAINTS (2.) 20:30 TAMPA BAY BUCCANEERS (5.)

Insgesamt 13-mal stand Tom Brady mit den New England Patriots im AFC Championship Game. Nun steht er erstmalig im NFC Championship Game. Im letzten Spiel der Divisional Round setzte er sich gemeinsam mit den Tampa Bay Buccaneers im Duell der legendären, noch aktiven Quarterbacks gegen Drew Brees und die New Orleans Saints durch. Für die Buccaneers war es der zweite Sieg binnen zwei Wochen, nachdem sie zuvor 13 Jahre kein Spiel in den Playoffs bestritten und 18 Jahre lang keines gewinnen konnten. Für die Saints war es hingegen eine weitere Playoff-Enttäuschung nach einer erneut guten Hauptrunde und für Drew Brees war es vielleicht das letzte Spiel seiner Karriere.

Mit 30:20 endete die Partie der Rivalen aus der NFC South zu Gunsten der Gäste aus Tampa, Florida. Während Tom Brady einen guten Tag erwischte und an allen drei Touchdowns seines Teams direkt beteiligt war, unterliefen Drew Brees gleich drei Interceptions, von denen zwei im folgenden Drive der Buccaneers mit einem Touchdown bestraft wurden, und ihm gelangen lediglich 134 Yards im gesamten Spiel. Hinzu kam ein Fumble von Jared Cook, auf den ebenfalls ein Touchdown von Tampa Bay folgte. New Orleans kreierte hingegen keinen einzigen Turnover in dieser Begegnung. Für einen Spielzug kam Back-Up Jameis Winston aufs Feld und warf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber einen Touchdowns-Pass über 56 Yards. Es war der einzige Pass des ehemaligen Stammspielers der Tamp Bay Buccaneers und damit lag seine Wurfdistanz bereits bei unter 100 Yards weniger als Drew Brees. Aber auch das Laufspiel zündete nicht ausreichend. Zwar machte Alvin Kamara wieder einige Yards, münzte diese an diesem Tag jedoch nicht in Punkte um.

Damit scheiden die New Orleans Saints erneut frühzeitig aus den Playoffs aus und die Tampa Bay Buccaneers stehen zum ersten Mal seit dem Gewinn des Super Bowls 2002 im Championship Game ihrer Conference.


QUARTERBACK-STATS

DREW BREES (NEW ORLEANS SAINTS)

134 Yards im Passspiel // 34 Passversuche // 19 Pässe (55,9 %) // 1 Touchdown (Pass) // 3 Interceptions

TOM BRADY (TAMPA BAY BUCCANEERS)

199 Yards im Passspiel // 33 Passversuche // 18 Pässe (54,6 %) // 2 Touchdowns (Pass) / 1 Touchdown (Lauf)

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