OLYMPIA 2021 / Frauenfußball – Kanada und USA qualifizieren sich im Nachsitzen für Halbfinale / Auch Schweden weiter / Australien schockt Großbritannien

Das Fußballturnier der Frauen geht bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio, Japan in seine spannende Phase. Die Gruppenphase ist vorbei und auch die Viertelfinals wurden am Freitag ausgespielt. Dementsprechend stehen mittlerweile die letzten vier Mannschaften fest.

 


GRUPPE A

GRUPPE B

GRUPPE C

1. Großbritannien

1. Niederlande

1. Schweden

2. Kanada

2. Brasilien

2. USA

3. Japan

3. Sambia

3. Australien

4. Chile

4. China

4. Neuseeland

 

ERSTE NIEDERLAGE BEDEUTET AUS FÜR GROSSBRITANNIEN

Die meisten Tore fielen im Viertelfinale zwischen Großbritannien und Australien. Während sich die Britinnen souverän mit zwei Siegen und einem Unentschieden als Gruppensieger für die K.O-Runde qualifizierten, belegten die Australierinnen in ihrer Gruppe nur Rang 3, qualifizierten sich aber dennoch, weil sie unter die zwei besten Gruppendritten fielen.

Im Viertelfinale kam es nun zum direkten Duell und letztlich sollte es trotz vorheriger deutlicher Favoritenrolle zu Gunsten von Großbritannien eine enge Angelegenheit werden, die tatsächlich in der Verlängerung mit dem besseren Ende für Australien endete. Australien versteckte sich nicht und bot dem Gegner Paroli. Dies wurde in der 35.Minute mit dem Führungstreffer belohnt. Von Steph Catley wurde eine Ecke getreten und im Strafraum behauptete sich Alanna Kennedy im Kopfballduell und traf zum 1:0 für den Außenseiter. Die Antwort von Großbritannien ließ bis zur 57.Spielminute warten. Dort war es dann Lauren Hemp, die sich auf rechts gegen zwei Gegenspielerinnen durchsetzen und eine Flanke schlagen konnte. Der Ball kam auf den Kopf von Ellen White und landete daraufhin im Netz. Nun war Großbritannien zurück im Spiel und nur zehn Minuten später legte der Favorit nach und drehte das Spiel. Nach einem weiten Einwurf konnte Australien nicht klären und der Ball kam über Umwege zu Ellen White, deren Schuss von Teagan Micah zwar noch berührt, aber nicht pariert werden konnte. In der Folge waren die Europäerinnen bemüht, die Führung zu verteidigen. Dies gelang bis zur 89.Minute, als Australien im Mittelfeld einen Freistoß erhielt und dieser hoch in den Sechzehner kam. Großbritannien agierte zu passiv und so bekam Sam Kerr viel Zeit, um die Kugel erst mit der Brust anzunehmen und ins Tor zu befördern.

Mit 2:2 ging diese ereignisreiche Begegnung in die Verlängerung dort sollte das Spektakel weiterlaufen. Die erste Halbzeit in der Verlängerung neigte sich dem Ende zu, als die eingewechselte Mary Fowler den Ball kurz vor der Strafraumgrenze bekam und aus 16 Metern abzog. Der Schuss wurde noch entscheidend abgefälscht und landete zur erneuten australischen Führung im Tor. Und dieses Mal legte Australien nach. Umgehend nach Wiederbeginn der Verlängerung spielte Australien auf Angriff und wenige Sekunden nach dem Anstoß köpfte Sam Kerr das Leder über die Linie. Es war der zweite Treffer der australischen Spielführerin. Anschließend gelang Großbritannien nur noch der Anschlusstreffer durch Ellen White. Das dritte Tor der Stürmerin, die nach 115 Minuten per Kopf erfolgreich war, sollte der Schlusspunkt zum 3:4 aus Sicht der Britinnen sein und das Ausscheiden nicht mehr verhindern.

Während auch die zweite Teilnahme von Großbritannien am olympischen Fußballturnier im Viertelfinale endet, wird Australien erstmals die Chance erhalten, um eine Medaille bei Olympia spielen zu können.

 

NORDAMERIKANISCHE MANNSCHAFTEN GEWINNEN ELFMETERSCHIESSEN

Auch die beiden Vertreter des nordamerikanischen Kontinents stehen unter den letzten vier Mannschaften des Turnieres. Nach Platz 2 in Gruppe A wartete auf Kanada nun mit Brasilien der Gruppenzweite aus Gruppe B. Es sollte erst das zweite Spiel bei diesem Turnier sein, welches nach 90 Minuten noch keine Tore generiert hatte. Nachdem auch die Verlängerung torlos verlief, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.

Dort vergab bei den Kanadierinnen ausgerechnet Star-Spielerin Christine Sinclair als erste Schützin. Auch bei Brasilien startete die Spielführerin, im Gegensatz zu Sinclair konnte Marta aber sicher verwandeln. Nachdem die folgenden Elfmeter allesamt verwandelt wurden, konnte Andressa Alves mit ihrem Versuch dafür sorgen, dass Kanada unter Druck stand. Jedoch scheiterte die Brasilianerin an Stephanie Labbe und das Elfmeterschießen war wieder ausgeglichen. Es folgte der Schuss von Vanessa Gilles und sie gewann das direkte Duell mit Barbara, um nun den Druck auf Brasilien zu verlagern. Denn nun musste Rafaelle treffen, um Brasilien noch im Spiel zu halten. Die Verteidigerin lief an und auch sie konnte Stephanie Labbe nicht überwinden.

Zum dritten Mal in Folge steht Kanada im Halbfinale von Olympia und möchte nun zum ersten Mal ins Finale einziehen. Für Brasilien geht es hingegen nach dieser Partie wieder nach Hause. Damit verpasst Marta auch ihre vielleicht letzte Chance, einen großen Titel mit ihrer Nation zu gewinnen.

 

Neben Kanada musste sich auch die USA bis ins Elfmeterschießen zittern. Die US-Amerikanerinnen präsentierten sich im bisherigen Turnierverlauf alles andere als konstant. Mit Platz 2 in Gruppe C stand man aber einmal mehr in der K.O-Phase und bekam es dort mit der starken Mannschaft aus der Niederlande zu tun.

Gegen die Europäerinnen lieferte die USA dann jedoch das beste Spiel der Olympischen Spiele 2021 ab und erkämpfte ein 2:2 nach 90 und nach 120 Minuten. Nachdem die Niederlande in der 18.Spielminute durch Vivianne Miedema in Führung ging, drehte der amtierende Weltmeister aus Nordamerika das Spiel nach rund einer halben Stunde durch einen Doppelschlag von Sam Mewis und Lynn Williams binnen drei Minuten. Im Laufe des zweiten Durchgangs glich Vivianne Miedema die Begegnung aber mit ihrem insgesamt 10.Tor im vierten Spiel wieder aus. Bis zum Ende der Verlängerung sollte es das letzte Tor gewesen sein und somit ging es ins Elfmeterschießen.

Den Anfang machte Vivianne Miedema für die Niederlande, doch die zweifache Torschützin scheiterte an Alyssa Naeher. Nachdem Rose Lavelle für die USA treffen konnte, folgten auf beiden Seiten je zwei erfolgreiche Versuche. Anschließend trat Aniek Nouwen an. Auch den Versuch der Verteidigerin konnte Alyssa Naeher parieren und damit hatte Megan Rapinoe bereits als vierte Schützin der US-Amerikanerinnen die Entscheidung auf dem Fuß. Die erfahrene Spielerin behielt die Nerven und verwandelte auch den vierten Schuss der USA, was die Partie entschied und die USA zum sechsten Mal bei sieben Teilnahmen ins Halbfinale beförderte.

Die Niederlande feierte ihr Debüt bei diesen Olympischen Spielen und zählte aufgrund der Leistungen bei vorherigen Großveranstaltungen, der gewonnen Europameisterschaft 2017 und der Vize-Weltmeisterschaft 2019 zum Favoritenkreis. Nun endet die Reise bereits im Viertelfinale, obwohl man kein Spiel in der regulären Spielzeit verlor.

 

GASTGEBER UNTERLIEGT SCHWEDEN

Im letzten Viertelfinale standen sich zwei Nationen gegenüber, die bereits im Finale eines olympischen Turniers standen, die eine Weltmeisterschaft bzw. eine Europameisterschaft gewinnen konnten und die im Frauenfußball seit einigen Jahren zu den besten Teams der Welt gehören. Die Rede ist von Japan und Schweden.

In der Gruppenphase konnte der Gastgeber aus Japan die Erwartungen nicht erfüllen, profitierte als Dritter aber davon, dass neben den Gruppensiegern und den Gruppenzweiten auch die zwei besten Gruppendritten weiter kamen. Schweden zeigte hingegen eine souveräne Vorstellung und ist mit drei Siegen sicher ins Viertelfinale eingezogen. Nun kam es zum direkten Duell und obwohl sich die Japanerinnen gut verkauften und Schweden das Leben schwer machten, sollte diese Begegnung letztlich mit 3:1 an die Skandinavierinnen gehen.

Schon früh zeigte Schweden die eigenen Ambitionen und ging in Front. Eine Ecke konnte Japan vorerst abwehren, aber über Fridolina Rolfö kam der Ball wieder in den Sechzehner und vor das Tor, wo Magdalena Eriksson hoch stieg und per Kopf für die frühe Führung nach lediglich sieben Minuten sorgte. Die Japanerinnern benötigten etwas Zeit, um sich im Spiel zurecht zu finden, doch in Minute 23 fanden die Asiatinnen eine passende Antwort. Aus der eigenen Hälfte heraus ließ Japan den Ball schnell über wenige Stationen laufen und von der rechten Seite schlug Yui Hasegawa eine scharfe Flanke. Im Strafraum verpasste Amanda Ilestedt, wodurch die Hereingabe genau in den Lauf von Mina Tanaka, die nur noch einschieben musste. Mit 1:1 sollte es in die Kabine gehen, aber nach der Pause fand Schweden erneut perfekt zurück ins Spiel. Dieses Mal dauerte es acht Minuten, bis der Ball im Tor des Gastgebers landete und Schweden jubeln durfte. Im richtigen Moment löste sich Stina Blackstenius an der Strafraumgrenze von ihrer Gegenspielerin und wurde mit einem Steilpass in den freien Raum bedient. Die Angreiferin profitierte von einem Stellungsspiel der japanischen Torhüterin, Ayaka Yamashita, und netzte ins völlig offene, kurze Eck ein. Dieses Mal ließ Schweden keinen Ausgleich zu, sondern drückte auf das nächste Tor, welches ihnen bereits in der 68.Spielminute gelingen sollte. Nach dem Videobeweis wurde sichtbar, dass Narumi Miura einen Schuss im Strafraum mit der Hand abfälschte. Aus diesem Grund gab es Elfmeter für Schweden. Kosovare Asllani übernahm die Verantwortung und sie sorgte sicher für den späteren Endstand von 3:1, der Schweden zum zweiten Mal in Serie unter die Top 4 bringt.

Währenddessen ist Olympia für die Gastgeberinnen aus Japan nach vier Spielen beendet.

 

DIE HALBFINAL-PAARUNGEN IM ÜBERBLICK

USA

02.08.

Kanada

Australien

02.08.

Schweden

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