OLYMPIA 2021 / Frauenfußball – Später Elfmeter entscheidet USA gegen Kanada / Schweden zurück im Endspiel

Bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio, Japan neigen sich allmählich auch die seit Beginn an laufenden Fußballturniere dem Ende zu. Seit Montag steht fest, welche zwei Nationen bereits eine Medaille im Frauenfußball sicher haben und welche beiden Mannschaften um Bronze spielen werden.

 


KANADA SIEGT IM NORDAMERIKANISCHEN DUELL

Im ersten Halbfinale gab es das Aufeinandertreffen der zwei größten Nationen im nordamerikanischen Frauenfußball. Die USA traf auf Kanada. Außerhalb von Nordamerika gelang den Kanadierinnen noch kein Titelgewinn. Bei der Weltmeisterschaft war Platz 4 im Jahr 2003 das beste Resultat. Bei Olympia stand man zum dritten Mal in Folge unter den letzten vier Teams und nachdem es 2012 und 2016 am Ende jeweils zu Bronze reichte, wollte Kanada nun erstmals den Schritt ins Finale schaffen.

Auf der Gegenseite befanden sich die erfolgsverwöhnten US-Amerikanerinnen. Neben vier Siegen bei Weltmeisterschaften reichte es für die USA auch gleich vier Mal für Gold und ein Mal für Silber. Bei den Olympischen Spielen 2016 verpassten die „Stars and Stripes“ erstmalig das Halbfinale und damit eine Medaille. Nun wollte der amtierende Weltmeister aus den Vereinigten Staaten wieder auf die Erfolgswelle bei Olympia aufspringen, jedoch musste man sich dem Rivalen aus Kanada mit 0:1 geschlagen geben. Lange Zeit stand es 0:0 zwischen den beiden Teams, deren Weg ins Halbfinale identisch über Platz 2 in ihrer jeweiligen Gruppe sowie einen Viertelfinal-Sieg im Elfmeterschießen verlief. Die Begegnung wurde von der USA dominiert, aber Kanada verteidigte mit der gesamten Mannschaft, ließ nur selten einen gefährlichen Abschluss zu und hielt das Unentschieden.

Man lauerte seitens der „Big Red“ auf die eigene Chance, um den Rivalen zu überraschen. Diese Gelegenheit bot sich in der 75.Spielminute. Nach einem weiteren Abschlag von Stephanie Labbe und einer Kopfballverlängerung gingen Tierna Davidson und Deanne Rose zum Ball. Beim Klärungsversuch von Davidson kam Rose zu Fall und es meldete sich der Videoassistent. Nach einem kurzen Austausch lief die ukrainische Schiedsrichterin an die Seitenlinie und schaute sich die Szene an. Nach dem Videobeweis entschied sie auf einen Elfmeter für Kanada. Die erst 23-jährige Jessie Flemming trat zum Strafstoß an und übernahm die Verantwortung. Im Tor der USA befand sich seit der 30.Minute Adrianna Franch, nachdem sich Alyssa Naeher, die im Viertelfinale noch mit zwei Paraden im Elfmeterschießen gegen die Niederlande maßgeblich zum Einzug ins Halbfinale beitrug, verletzt hatte. Für Adrianna Franch war es im Alter von 30 Jahren erst der siebte Einsatz für die Nationalmannschaft. Den Schuss von Jessie Flemming erahnte Franch in der richtigen Ecke, aber der Strafstoß war platziert geschossen und landete hinter der US-amerikanischen Torhüterin im Netz. Es war das 1:0 für Kanada und die Kanadierinnen hielten ihr eigenes Gehäuse auch anschließend sauber, was nach 90 Minuten den Finaleinzug bedeutete.

Damit steht Kanada zum ersten Mal überhaupt im Spiel um Gold bei den Olympischen Sommerspielen, während die USA seit neun Jahren auf die fünfte Finalteilnahme wartet. Im Spiel um Platz 3 haben die Amerikanerinnen immerhin noch die Chance auf Bronze.

 

SCHWEDEN MACHT FINALE KOMPLETT

Im Finale wird Kanada auf das dominanteste Team des bisherigen Turnieres treffen. Es handelt sich um Schweden. Nach drei Siegen – unter anderem gegen die USA – in der Gruppenphase folgte im Viertelfinale ein ebenfalls souveräner Erfolg, als man den Gastgeber aus Japan mit 3:1 bezwang. In der Runde der letzten Vier wartete dann Australien. Dieses Duell gab es auch bereits in der Gruppenphase. Mit 4:2 setzte sich Schweden dort durch und auch im Halbfinale hatten die Skandinavierinnen am Ende den Sieg im Gepäck.

Beide Nationen konnten auf ihrem Kontinent bereits Titel gewinnen, aber in den großen Turnieren wie der Weltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen konnte bis dato weder Schweden noch Australien den Gesamtsieg einfahren. Die Australier feierten mit dem Einzug ins Halbfinale durch ein 4:3 gegen Großbritannien sogar ihren größten internationalen Erfolg. Die Schwedinnen standen hingegen nach 2004 und 2016 zum dritten Mal im Halbfinale und wollten zum zweiten Mal in Folge das Endspiel erreichen, was ihnen auch gelingen sollte.

Mit 1:0 konnte sich Schweden gegen Australien in einer ausgeglichenen Partie durchsetzen und das einzige Tor des Spiels sollte in der 46.Minute fallen. Unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit fing Schweden den Ball in der gegnerischen Hälfte ab und Filippa Angeldal verschaffte sich ein wenig Platz. Rund 30 Mter vor dem Tor versuchte sie es mit einem Distanzschuss, welcher von Chloe Logarzo abgefälscht und entschleunigt wurde. Dennoch verschätzte sich Teagan Micah im australischen Tor und konnte den Ball nur noch an die Latte lenken. Während die Torhüterin wieder aufstand, prallte der Ball zu Stina Blackstenius, deren Ablage Fridolina Rolfö nutzte, um das Leder ins lange Eck zu bugsieren. Australien zeigte sich in der Folge bemüht, die Partie auszugleichen, was ihnen aber nicht gelingen sollte. Stattdessen hatte Schweden in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit auf die Entscheidung, was jedoch von Ellie Carpenter mit einer Notbremse gegen Lina Hurtig verhinderte. Für diese Aktion sah die Australierin die rote Karte.

Kurz darauf wurde das Spiel abgepfiffen und Schweden feierte die Rückkehr ins Finalspiel von Olympia, wo am kommenden Freitag erstmals die Goldmedaille gewonnen werden soll. Für Australien geht es einen Tag zuvor gegen die USA um die Bronzemedaille und den dritten Platz.

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