OLYMPIA 2022 / Eishockey – Disziplinierte Russen schlagen die Schweiz knapp // Debütant Dänemark sorgt für Überraschung

Während das Eishockeyturnier der Damen bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking, China bereits am Freitag mit der K.O-Runde beginnt, nachdem die Gruppenspiele seit dem 03.Februar gespielt wurden, sind die Männer erst am Mittwoch, dem 10.Februar, in ihre Gruppenphase gestartet. Mit zwei Partien wurde die Gruppe B eröffnet. Die weiteren zwei Gruppen beginnen ihr Turnier am morgigen Donnerstag.



TITELVERTEIDIGER BEZWINGEN „EIDGENOSSEN“ ZUM AUFTAKT

Im ersten Spiel des Männerturnieres bei Olympia 2022 bestritt der Goldmedaillengewinner aus den letzten Winterspielen 2018. Das Russian Olympic Committee (ROC), unter dessen Namen die russischen Sportler auch bei diesen Spielen aufgrund der Sperre gegen Russland auflaufen müssen, trafen in Gruppe B auf die Schweiz.

Während sich Russland vor vier Jahren Gold im Finale gegen Deutschland sicherte und sich damit erstmals außerhalb der Sowjetunion zum Olympiasieger im Eishockey krönte, schieden die „Eidgenossen“ aus der Schweiz in der Qualifikation zum Viertelfinale gegen eben jenes Team aus Deutschland aus. Zum fünften Mal in Folge sind die Schweizer nun mit von der Partie, insgesamt ist es ihre 17.Teilnahme. Der größte Erfolg liegt bei den „Eidgenossen“ bei zwei Bronzemedaillen in den Jahren 1928 und 1948. In diesem Jahr hat die Schweiz wieder einen ambitionierten Kader, um möglichst nach über 70 Jahren wieder etwas von Olympia mitzunehmen.

Diese Ambitionen zeigte man gegen den Favoriten aus Russland und bot dem Titelverteidiger bis zum Schluss Paroli. Letztlich waren es aber die Russen, die in ihrem achten Olympia-Turnier seit dem Ende der Sowjetunion den Auftaktsieg einfahren konnten. In einem intensiven und hochklassigen Spiel setzten sich die Russen mit 1:0 durch. Der einzige Treffer fiel zwei Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels. Von der Grundlinie links neben dem Tor brachte Anton Slepyshev den Puck mit der Rückhand vor das Tor. Dort befanden sich mehrere Akteure und letztlich war es Enzo Corvi, der als Stürmer am eigenen Torraum stand und das Hartgummi beim Versuch eines Blocks an den Schienbeinschoner bekam und den Puck an Reto Berra vorbei ins eigene Tornetz ablenkte. Umso bitterer war dieses „Eigentor“, weil seine Mannschaft in der Folge gleich mehrfach das Gestänge traf, aber nicht zu einem verdienten Ausgleich kam und die Schweiz das Auftaktspiel mit 0:1 verlor.

Aber schon am Freitag können die Schweizer wieder neu angreifen, wenn sie es mit Tschechien zu tun bekommen. Für Russland geht es am gleichen Tag gegen Dänemark.


TSCHECHIEN VERLIERT BEI HISTORISCHEM DÄNEMARK-ERFOLG

Auch Tschechien und Dänemark waren am Mittwoch erstmals im Einsatz und komplettierten den ersten Spieltag der Gruppe B am Nachmittag. Ebenso wie auch schon Russland und die Schweiz war Tschechien aufgrund einer Position in den Top 8 der Weltrangliste im Anschluss an die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 direkt für die Olympischen Winterspiele qualifiziert und hat damit auch weiterhin erst ein Mal dieses Turnier verpasst.

Insgesamt ein Mal Gold im Jahr 1998, vier Mal Silber und fünf Mal Bronze sprang bei den Tschechen bei bisher 23 Teilnahmen (inklusive 16 Teilnahmen als „Tschechoslowakei“) heraus. Die letzte Medaille liegt aber bereits 16 Jahre zurück, als man in Turin den dritten Platz belegte. Bei den Olympischen Spielen von 2018 verpasste man diesen dritten Platz nur knapp gegen Kanada.

Weitaus weniger Erfolg und vor allem weniger Erfahrung bei den Olympischen Winterspielen hat die Eishockeynationalmannschaft von Dänemark. Denn die Dänen haben sich zum ersten Mal überhaupt für Olympia qualifizieren können. Im norwegischen Oslo setzte sich Dänemark gegen Norwegen, Slowenien und Südkorea mit drei Siegen in drei Partien durch, um das Ticket für Peking zu lösen.

Dementsprechend war das Spiel gegen Tschechien am Mittwoch das olympische Debüt für die Skandinavier und tatsächlich konnte man den 12-fachen Weltmeister im ersten Gruppenspiel ärgern. Schon nach dem ersten Drittel lagen die Dänen mit 2:0 in Front. Den ersten Treffer erzielte Markus Lauridsen nach acht Minuten. Der Verteidiger fing in der Offensivzone einen schlechten Pass von Jakub Jerabek ab, legte sich den Puck zurecht und gab einen Handgelenkschuss von der blauen Linie ab. Vor dem Tor von Simon Hrubec war einiges los und kurz vor dem Tor wurde der Puck noch entscheidend und unhaltbar für den Goalie von seinem eigenen Mitspieler, Vladimir Sobotka, abgefälscht und landete im Tor. Zwei Minuten vor der ersten Pause erhielt Dänemark sogar die Chance auf den Ausbau der Führung, denn in Unterzahl eroberte Patrick Russell den Puck und konnte bei seinem folgenden Konter vor dem Tor nur noch mit einem Foul von Jakub Jeramek gestoppt werden, der mit dem Fehlpass beim 1:0 und zu diesem Zeitpunkt mit dem Puckverlust und dem Foul zur tragischen Figur bei den Tschechen wurde. Dänemark erhielt für diese Aktion einen Penalty und diese Aufgabe übernahm Frans Nielsen von den Eisbären Berlin. Der langjährige NHL-Spieler wartete lange, bevor er sich den Puck auf die Rückhand legte und die Scheibe über Simon Hrubec hinweg unter die Latte setzte. Im weiteren Spielverlauf machte Tschechien immer mehr Druck, gab schlussendlich auch mehr als doppelt so viele Torschüsse ab wie die Dänen, aber den Tschechen gelang nur noch der Anschlusstreffer, wenn auch schon in der 24.Spielminute und damit mit eigentlich genügend Restzeit, um noch auszugleichen. Der tschechische Torschütze war Roman Cervenka. Nach einem Querpass von Jan Kovar hatte der Kapitän freie Schussbahn und beförderte die Scheibe an Sebastian Dahm vorbei ins Netz. Im Schlussabschnitt hatte Tschechien später noch die größte Chance zum Ausgleich, jedoch traf Tomas Kundratek mit einer Restzeit von 19 Sekunden den Pfosten.

In den folgenden Restsekunden hielt Dänemark den Puck aus dem eigenen Slot raus und brachte die knappe 2:1 Führung über die Zeit, um den ersten Sieg einer dänischen Eishockeynationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen einzufahren.

 

DIE GRUPPEN IM ÜBERBLICK

Nach drei Spieltagen qualifizieren sich die drei Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte direkt für das Viertelfinale. Für die restlichen acht Mannschaften wird eine Rangliste erstellt und anhand dieser Rangliste werden vier Begegnungen für die Qualifikationsrunde ermittelt. Die Sieger werden dann im Viertelfinale auf die vier bereits qualifizierten Teams aufgeteilt.

SPIELPLAN / GRUPPE A

China

10.02.2022

USA

Deutschland

10.02.2022

Kanada

China

12.02.2022

Deutschland

Kanada

12.02.2022

USA

China

13.02.2022

Kanada

USA

13.02.2022

Deutschland


SPIELPLAN / GRUPPE B

Russland

1:0

Schweiz

Dänemark

2:1

Tschechien

Russland

11.02.2022

Dänemark

Schweiz

11.02.2022

Tschechien

Dänemark

12.02.2022

Schweiz

Tschechien

12.02.2022

Russland


TABELLE / GRUPPE B

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

PUNKTE

1

Dänemark

1

3

2

Russland

1

3

3

Tschechien

1

0

4

Schweiz

1

0

 

SPIELPLAN / GRUPPE C

Lettland

10.02.2022

Schweden

Finnland

10.02.2022

Slowakei

Slowakei

11.02.2022

Schweden

Finnland

11.02.2022

Lettland

Lettland

13.02.2022

Slowakei

Schweden

13.02.2022

Finnland

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