OLYMPIA 2022 / Eishockey (Frauen) – Kanada gewinnt Gold im Klassiker gegen die USA

m Fraueneishockey gehen Titel und Medaillen immer über Kanada und die USA. Bisher wurde 20-mal die Frauen-Weltmeisterschaft ausgetragen und immer ging der Titel an einen der beiden nordamerikanischen Vertreter.

Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking, China sind die Damen zum siebten Mal vertreten. Die Bilanz aus bisher sechs Austragungen: Kanada gewann vier Mal die Goldmedaille und zwei Mal die Selbermedaille, an die USA ging Gold insgesamt zwei Mal und drei Mal sprang Silber heraus. Einzig im Jahr 2006 in Turin standen sich die beiden Rivalen nicht gegenüber. Damals setzte sich Kanada im Finale gegen Schweden durch und die USA landete auf Platz 3.


 

NÄCHSTE GOLDMEDAILLE FÜR KANADA

Nun fand das siebte olympische Turnier am frühen Donnerstagmorgen sein Ende mit dem großen Finale und einmal mehr kam es im Kampf um Gold zum Aufeinandertreffen zwischen den Kanadierinnen und den US-Amerikanerinnen.

Nach dem Gewinn in Pyeongchang wollte die USA das Kunststück vollbringen, Kanada erstmals in zwei aufeinanderfolgenden Turnieren ohne Gold abreisen zu lassen. In der Gruppenphase musste man sich dem Rivalen mit 2:4 geschlagen geben und schloss die Gruppe A als Zweiter ab. In der K.O-Phase folgten dann zwei Siege gegen Tschechien und Finnland (jeweils 4:1), um wieder ins Finale einzuziehen. Währenddessen bezwang Kanada erst Schweden mit 11:0 und im Halbfinale die Schweiz mit 10:3. Die Kanadierinnen gingen also mit einer perfekten Bilanz von sechs Siegen aus sechs Spielen in die letzte Begegnung und konnten auf ein Torverhältnis von 54:8 zurückblicken.

Auch das Finale endete schlussendlich zu Gunsten von Team Canada. Mit 3:2 setzte man sich gegen Team USA durch und sicherte sich die nächste Goldmedaille. Im ersten Durchgang war es noch eine ausgeglichene Begegnung, aber Kanada präsentierte sich in der Chancenverwertung sicherer. Nach acht Minuten fiel der Führungstreffer für die Damen in den roten Trikots und dem schwarzen Ahornblatt auf der Vorderseite. Sie gewannen ein Bully vor dem US-amerikanischen Tor und von der blauen Linie brachte Claire Thompson die Scheibe in Richtung des Slots, wo Sarah Nurse völlig frei stand und den Puck an Alex Cavallini ins Tor abfälschte. Die USA war bestrebt, eine Antwort zu finden und kam zu Chancen, fing sich in der 16.Minute dann aber das 0:2, nachdem man sich wenige Sekunden zuvor noch in der Zone der Kanadierinnen festsetzen konnte. Kanada schaltete schnell um, spielte den Puck tief und eroberte ihn nach wenigen Sekunden wieder in der Offensivzone zurück. Marie-Philip Pourin nahm Kelly Pannek den Puck vom Schläger, lief sich mittig ein und gab einen Handgelenkschuss aus zentraler Position ab. Alex Cavallini sah den Schuss erst spät und konnte nicht verhindern, dass ihr das Hartgummi zwischen Arm und Brustpanzer hindurch rutschte.

Mit der doppelten Führung für Kanada ging es in die erste Pause und nach dem Seitenwechsel wurden die Spielanteile immer deutlicher zu Gunsten des amtierenden Weltmeisters verschoben. In Minute 30 schlug dann die Spielführerin der Kanadierinnen erneut zu. Bei einem Befreiungsschlag von Kanada fehlte bei der USA die Orientierung und Sarah Nurse übernahm den Puckbesitz. Im Slot hatte sie die Übersicht für Brianne Jenner und legte ab. Den Schuss konnte Alex Cavallini noch parieren, aber der Nachschuss von Marie-Philip Pourin, die sich den Puck noch selbst mit dem Schlittschuh vorlegte, wurde vom Schoner der Torhüterin über die Linie gelenkt.

Die USA verlor immer mehr den Zugriff zum Spiel und es drohte eine deutliche Angelegenheit zu werden, aber ausgerechnet in einer eigenen Unterzahlsituation schöpften die Amerikanerinnen neue Hoffnung. Hannah Brandt befreite sich aus der eigenen Zone und übergab die Scheibe an Hilary Knight. Die Topspielerin der USA überbrückte die Eisfläche und versuchte es mit einem ersten Abschluss. Dieser wurde noch von Erin Ambrose geblockt und rutschte nur gebremst auf das Tor von Ann-Renee Desbiens zu, kam aber dennoch vom Schoner der Torhüterin wieder zurück ins Feld und Hilary Knight staubte ihren eigenen Versuch erfolgreich zum 1:3 ab. Zu diesem Zeitpunkt waren 37 Minuten absolviert. Auch im Schlussdrittel blieb Kanada spielbestimmend, aber die wenigen Chancen, die sich die USA herausspielte, waren gefährlich. So traf Alex Carpenter in Minute 45 den Pfosten und auch Megan Keller scheiterte in der Schlussphase aus guter Position nur knapp am nächsten Treffer der USA. Doch es blieb Minute für Minute bei einer 3:1 Führung für Kanada und das Finale neigte sich dem Ende zu. Die USA erhielt ein Powerplay und nahm zusätzlich die Torhüterin vom Eis, um eine doppelte Überzahl zu spielen. Sowohl die kanadische Torhüterin als auch eine ihrer Teamkolleginnen verloren während dieser Unterzahl ihre Schläger und mit einer Restzeit von 13,5 Sekunden verkürzte die USA auf 2:3. Nach einem Schuss von Abby Roque war Amanda Kessel zur Stelle und drückte das Spielgerät durch die Beine von Ann-Renee Desbiens. Wenige Sekunden waren damit für die USA noch verfügbar, um das Finale in die Verlängerung zu schicken, aber nach dem folgenden Bully kamen sie nicht mehr rechtzeitig in die gegnerische Zone und das Spiel endete mit 3:2 für Kanada.

Für Kanada ist es damit die fünfte Goldmedaille im siebten Olympia-Turnier und Silber geht zum vierten Mal an die USA. Im Spiel um Platz 3 setzte sich Finnland schon einen Tag zuvor mit 4:0 gegen die Schweiz durch und sicherte sich zum vierten Mal die Bronzemedaille.

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