EURO 2016 – Ungarn überrascht mit Sieg / Debütant Island punktet gegen Portugal
Am Dienstagabend kam es erstmals in der Europameisterschaft
2016 in Frankreich zu einer Überraschung. In Gruppe F traf Österreich auf
Ungarn und dementsprechend kam es zu einer historischen Partie zweier
ehemaliger verbündeter Nationen. Österreich kann es laut vieler Meinungen in
diesem Jahr weit schaffen aufgrund eines starken Kaders und der guten
Qualifikation. Ungarn hingegen steht erstmals seit 1972 wieder bei einer Europameisterschaft
und nimmt insgesamt zum dritten Mal teil. Bei den ersten beiden Teilnahmen
waren jedoch jeweils nur vier Teams vertreten. Nach der Qualifikation musste
Ungarn noch in den Play-offs der Drittplatzierten antreten und siegte dort
gegen Norwegen.
Gegen die Ungarn erwischte Österreich einen guten Start.
Nach nur 30 Sekunden traf David Alaba den Pfosten. Anschließend fand Ungarn
besser in die Partie und das Team unter der Leitung der beiden Deutschen Bernd
Storck und Andreas Möller ließ Österreich lange Zeit kaum zu Chancen kommen.
Nach der Pause explodierte das Stade de Bordeaux regelrecht, als Ungarn in der
62.Spielminute in Führung ging. Mit mehreren schnellen Pässen zuletzt einem
Doppelpass gelang Adam Szalai in den gegnerischen Strafraum und kam völlig frei
zum Abschluss. Anschließend rannte der Stürmer von Hannover 96 zu den Fans und
sprang in die Menge hinein – gefolgt von seinen Mitspielern. Wenige Minuten
nach dem Treffer von Ungarn musste Österreich den nächsten Rückschlag
hinnehmen. Aleksandar Dragovic musste das Feld mit Gelb-Rot verlassen.
Daraufhin tat sich Österreich auch weiterhin schwer und Ungarn ließ dem
„ÖFB-Team“ kaum Möglichkeiten. Dem Rückstand nachlaufend musste Österreich
entsprechend in der defensive aufrücken und dies nutze Ungarn kurz vor dem Ende
für einen Konter, den Zoltan Stieber erfolgreich zum 2:0 abschließen konnte,
nachdem er erst wenige Minuten zuvor eingewechselt wurde. Damit war auch der
zweite ungarische Torschütze ein Spieler aus der Bundesliga.
Um 21.00 Uhr sorgte die Gruppe F für eine weitere und
eventuell noch größere Überraschung. Island konnte im ersten Spiel bei einer
Europameisterschaft in der Geschichte des Landes ein 1:1 gegen den großen
Favoriten aus Portugal erkämpfen und somit den ersten Punkt bei einer EM
einfahren. Island ist in diesem Jahr neben Wales, der Slowakei, Albanien und
Nordirland einer von fünf Debütanten bei einer Europameisterschaft.
Zwar hatte Portugal das Spiel im Griff und war in allen Belangen
überlegen, doch trotz eines Schussverhältnisses von 27:4 für Portugal stand es
am Ende nur 1:1. Nachdem Island gut ins Spiel startete, wurde Portugal der
Favoritenrolle gerecht und das Team rund um Kapitän Cristiano Ronaldo
verbrachte nahezu die gesamte erste Halbzeit und auch die zweite Halbzeit vor
dem Strafraum der Isländer. Nach bereits mehreren guten Aktionen ging Portugal
nach einer halben Stunde in Führung. Torschütze war Nani. Jedoch konnte
Portugal bis zur Pause nicht nachlegen und Island nutzte einen Aufschwung nach
der Pause, um in der 50.Minute den überraschenden Ausgleich zu erzielen. Nach
einer langen Hereingabe verschätzte sich Vieirinha im Strafraum und Birkir
Bjarnason beförderte den Ball per Direktabnahme ins Tor und wurde somit zum
ersten EM-Torschützen in der Geschichte von Island. Trotz weiterer Chancen der
Portugiesen blieb es am Ende beim überraschenden Remis.
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