Frauen-Weltmeisterschaft 2019 – Dritter Sieg bringt Deutschland den Gruppensieg / Auch Gastgeber Frankreich meistert Aufgabe


Am Montag fielen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 in Frankreich die ersten Entscheidungen. In den Gruppen A und B wurden die letzten Gruppenspiele ausgetragen und damit wurden die ersten Mannschaften ermittelt, die es ins Achtelfinale geschafft haben.



Die ersten Entscheidungen fielen in Gruppe B und dies beinhaltete auch Deutschland. Nach zwei Siegen waren die Voraussetzungen für die DFB-Frauen in Bezug auf den Gruppensieg bestens gegeben und man ließ sich diesen letztlich auch nicht nehmen. Man fügte Südafrika die dritte Pleite zu, sicherte sich gleichzeitig die nächsten drei Punkte und steht nach dem ersten wirklich überzeugenden Auftritt als Achtelfinalist fest.

Im ersten Durchgang präsentierte sich die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in einer sehr guten Verfassung und konnte die Entscheidung bereits vor der Pause herbeiführen. Nach 14 Minuten eröffnete Melanie Leupolz den erfreulichen Abend aus deutscher Sicht mit einem Kopfballtreffer. Verena Schweers führte eine Ecke aus und völlig frei konnte Melanie Leupolz mit dem Kopf einnicken. Auch nach dem Führungstor brach der Offensivdrang der deutschen Damen nicht ab und sie legten in der 29.Spielminute – wenn auch durch große Mithilfe von Andile Dlamini – nach. Eigentlich wollte Verena Schweers den Ball in die Spitze spielen, jedoch war der Pass deutlich zu weit für Klara Bühl. Die südafrikanische Torhüterin verschätzte sich bei dieser harmlosen Situation aber völlig. Ließ sich fallen und konnte den Ball nicht festhalten, was Sara Däbritz nutzte, um abzustauben. Nach mehreren guten Möglichkeiten, die Deutschland daraufhin liegen ließ, fiel wenige Minuten vor der Pause dann doch der dritte Treffer des Abends. Sara Däbritz führte einen Angriff an und legte den Ball auf die rechte Außenbahn zu Giulia Gwinn ab. Die junge Außenverteidigerin schlug eine Flanke in den Sechzehner und im Kopfballduell gegen eine der kleinen Südafrikanerinnen hatte Alexandra Popp keine Mühe und beförderte die Kugel in die Maschen. Auch in Halbzeit 2 fand die deutsche Mannschaft direkt wieder gut auf den Platz zurück und machte Druck. In Minute 58 folgte das 4:0 für Deutschland und damit die endgültige Entscheidung. Einen Freistoß aus dem Mittelfeld brachte Carolin Simon, die zur zweiten Hälfte eingewechselt wurde, hoch in den Strafraum und mit einem Flugkopfball setzte Marina Hegering an den Pfosten, bevor Lina Magull den Nachschuss nur noch über die Linie befördern musste. Deutschland hatte in der Folgezeit noch weitere Chancen und unter Anderem wurden zwei Tore von Alexandra Popp und Giulia Gwinn aufgrund von Abseits aberkannt. Doch defensiv war man nicht zu jederzeit bis zum Ende konzentriert, so wurde Südafrika in der Schlussphase noch das ein oder andere Mal durch schnelle Gegenstöße über Thembi Kgatlana, aber Almuth Schult hielt ihren Kasten auch im dritten Gruppenspiel sauber und Deutschland beendete die Gruppenphase mit der maximalen Punkteausbeute von neun Zählern.

Während Deutschland auch bei der achten Weltmeisterschaft in die K.O Runde einzieht, endet das WM-Debüt von Südafrika ohne Punkte. Die Südafrikanerinnen sind das einzige Team aus Gruppe B, welches nicht ins Achtelfinale einzieht, denn Spanien qualifiziert sich als Gruppenzweiter und China wird auf jeden Fall unter die besten vier Drittplatzierten kommen, was ebenfalls für die nächste Runde berechtigt.



Auch der Gastgeber konnte sich für das Achtelfinale qualifizieren. Für Frankreich stand dies zwar schon nach dem zweiten Spieltag fest, doch die „Les Bleues“ ging es im direkten Duell gegen Nigeria und vor allem im Fernduell mit Norwegen am Montagabend noch um den Gruppensieg in Gruppe A.

Beiden Mannschaften hätte ein Unentschieden gereicht, für Frankreich hätte dies bereits den Gruppensieg bedeutet und für Nigeria wäre es die sichere Qualifikation als Gruppendritter gewesen. Obwohl die Französinnen die Partie vollkommen dominierten, stand es lange Zeit 0:0 und es sah nach eben diesem Unentschieden aus. Jedoch ging Ngozi Ebere in der 74.Spielminute im eigenen Strafraum zu ungestüm gegen Kadidiatou Diani zu Werke und nach dem Videobeweis gab es sowohl Elfmeter für Frankreich als auch den Platzverweis für die bereits verwarnte Ngozi Ebere. Den fälligen Strafstoß führte Wendie Renard aus und die Innenverteidigerin beförderte den Ball neben das Tor. Doch sie erhielt eine weitere Chance, denn Torhüterin Chiamaka Nnadozie verließ zu früh die Torlinie und der Strafstoß musste wiederholt werden. Dieses Mal machte es Wendie Renard besser und verwandelte sicher vom Punkt. Es war der einzige Treffer des Spiels und somit zugleich der Siegtreffer für Frankreich.

Für die Französinnen geht es zum dritten Mal in Folge ins Achtelfinale und Nigeria muss nun hoffen, dass die anderen Drittplatzierten Punkte liegen lassen. Es wäre für die Afrikanerinnen das zweite Achtelfinale nach 1999.

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