DFB-Pokal – Elfmeter-Krimi! Greuther Fürth führt Lauf auch im Pokal fort / Union Berlin unterliegt Zweitligisten
Am Dienstag wurden die ersten Spiele in der 2.Runde des DFB-Pokals ausgetragen. Acht Spiele wurden gespielt und neben acht Bundesligisten waren an diesem Abend auch fünf Zweitligisten, ein Drittligist und zwei Regionalligisten vertreten.
HOFFENHEIM UND FÜRTH MÜSSEN NACHSITZEN
Für die TSG Hoffenheim stand in der zweiten Runde ein Heimspiel auf dem Programm. Zum Auftakt setzten sich die Kraichgauer im Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten, den Chemnitzer FC, durch und nun wartete die SpVgg Greuther Fürth. Die „Kleeblätter“ gewannen nach Verlängerung beim RSV Meinerzhagen aus der Oberliga.
Beide Mannschaften konnten mit breiter Brust in diese Begegnung gehen, denn während Hoffenheim vor wenigen Wochen souverän als Gruppensieger in die Zwischenrunde der Europa League eingezogen ist, steht Fürth nach 13 Spieltagen auf dem 3.Tabellenplatz in der 2.Bundesliga.
In dieser Partie sollte beiden Teams ein frühes Tor gelingen und der erste Torerfolg ereignete sich nach 13 Minuten zu Gunsten der TSG Hoffenheim. Fürths Keeper Sven Burchert wollte einen Abschlag kurz spielen, beförderte den Ball aber genau vor die Füße von Ihlas Bebou und der Stürmer legte anschließend für seinen Offensivkollegen Andrej Kramaric quer, der nur noch einschieben musste. Die Antwort der Gäste ließ aber nur acht Minuten auf sich warten. Dann war es Anton Stach, der nach einer Kopfballabwehr aus 18 Metern abschließen wollte, dabei aber ausrutschte, und so wurde sein Schussversuch immerhin zu einer Vorlage für Sebastian Ernst, der sich gerade wieder vom Rasen liegend erhob und aus der Drehung heraus zum Ausgleich traf. Bis zum Ausgleichstreffer spielte ausschließlich Hoffenheim mit Offensivambitionen, doch nach dem 1:1 kam auch Fürth zunehmend in die Partie. Mit 1:1 ging es in die Kabine und aus dieser kam Greuther Fürth bestmöglich wieder heraus. Nicht einmal eine Minute nach Wiederbeginn lief Fürth einen Angriff über den auf rechts mit einem Steilpass geschickten Havard Nielsen und während viele Akteure der Gastgeber nur hinterher schauten, legte Nielsen den Ball im Sechzehner zurück und Marco Meyerhöfer traf zur Fürther Führung. Dieses Mal hatte aber Hoffenheim die passende Antwort parat, und zwar nur 180 Sekunden später. Die Hausherren bekamen 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen, welchen Sebastian Rudy ausführte. Die Leihgabe des FC Schalke 04 nutzte den Freistoß für eine Flanke in den Strafraum und dort stieg Kevin Akpoguma hoch und köpfte freistehend ein. Die reguläre Spielzeit neigte sich dem Ende zu und in der Nachspielzeit hatte Fürth dann die große Chance zum Sieg. Im Strafraum wurde Branimir Hrgota von Ryan Sessegnon zu Fall gebracht und die Gäste aus Franken erhielten einen Elfmeter. Paul Seguin übernahm die Verantwortung, doch er scheiterte an Oliver Baumann und auch im Nachsetzen sollte es nicht zu einem Tor kommen. Somit ging es in die Verlängerung und nachdem dort keine Tore fielen, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen gefällt werden.
Die TSG Hoffenheim legte vor und Andrej Kramaric traf vom Punkt. Maximilian Bauer musste nachlegen, aber der Innenverteidiger beförderte die Kugel über das Tor. Die ersten vier Schützen der Gastgeber blieben ohne Fehler und nach Maximilian Bauer sollte vorerst kein Fürther mehr verschießen. Als fünfter Schütze für die TSG Hoffenheim war dann Kevin Voigt an der Reihe und mit einem Treffer hätte er seine Mannschaft ins Achtelfinale geschossen. Doch auch er schoss zu hoch und der Elfer-Krimi ging weiter. Nun musste Branimir Hrgota treffen, um Greuther Fürth im Spiel zu halten und dies tat er auch. Fortan ging es im „Sudden Death“ weiter und jeder Fehlschuss könnte das Ende bedeuten. Wieder musste Hoffenheim vorlegen und Melayro Bogarde scheiterte an Sven Burchert. Dementsprechend würde ein Treffer von Fürth für die Entscheidung sorgen und diese wollte Sebastian Ernst herbeiführen. Er lief an, doch der Torschütze des 2:1 setzte das Leder an die Latte und es ging weiter. Auf beiden Seiten folgten zwei Treffer, bevor Kasim Adams auf Seiten der Hoffenheimer zwar Sven Burchert in die falsche Ecke schicken konnte, aber nur die Latte traf. Bei der Spielvereinigung aus Fürth trat nun Marco Meyerhöfer an und der 18.Schütze dieses Elfmeterschießens beendete diesen Abend, indem er seinen Versuch verwandelte und Greuther Fürth in die nächste Runde schoss.
Während der DFB-Pokal für die TSG Hoffenheim damit bereits
in der zweiten Runde endet und das bereits zum vierten Mal in den vergangenen
fünf Jahren, steht die SpVgg Greuther Fürth zum ersten Mal seit der Saison
2016/17 wieder in der dritten Runde.
PADERBORN RINGT „EISERN“ NIEDER
Drei Mal kam es an diesem Abend zu einem Duell zwischen einem Bundesligisten und einem Zweitligisten und zwei Mal setzte sich dabei der Zweitligist durch. So auch an der „Alten Försterei“ in Berlin. Der 1.FC Union Berlin empfing den SC Paderborn und die Hauptstädter mussten sich den Ostwestfalen mit 2:3 geschlagen geben. Schon in Runde 1 wurde es für die „Eisernen“ eng, als man den Karlsruher SC erst nach Verlängerung bezwingen konnte. Nun sollte der Pokaltrip gegen die Paderborner, die in Runde 1 einen deutlichen Erfolg über den SC Wiedenbrück feierten, zu Ende gehen.
Schon vom Anstoß weg sollte es ein furioser Abend werden und es dauerte nur drei Minuten, bis der Ball erstmals in einem der Tore landete. In diesem Fall war es das Gehäuse der Gastgeber. Die Berliner verloren den Ball an der Mittellinie und Paderborn schaltete schnell um. Über Chris Führich kam der Ball in der 3.Spielminute zu Johannes Dörfler und der Außenverteidiger brachte die Kugel flach in den Strafraum. Dort misslang zwar der Schuss von Dennis Srbeny, aber am zweiten Pfosten stand Sven Michel perfekt und drückte den Ball über die Linie. Die Freude der Gäste verstummte aber vorerst nach weiteren drei Minuten. Nach einem hohen Ball hatte Sheraldo Becker auf der rechten Außenbahn viel Platz und spielte den Ball vor das Tor. Mit einer Grätsche konnte Uwe Hünemeier noch vor Taiwo Awoniyi klären, aber Grischa Prömel war zur Stelle und traf zum 1:1. Es war ein ausgeglichenes Spiel zwischen Berlin und Paderborn mit Vorteilen für die Hausherren, aber der SC Paderborn nutzte noch in der ersten Halbzeit einen Doppelschlag, um erst in Führung zu gehen und diese kurz darauf auszubauen. In der 31.Minute führte Chris Führich eine halbhoch geschlagene Flanke aus und der Ball kam unberührt bis zum Elfmeterpunkt, wo Svante Ingelsson zum Schuss kam. Mit einem starken Reflex verhinderte Loris Karius noch den Gegentreffer, aber Dennis Srbeny reagierte schneller als seine Gegenspieler, und traf per Nachschuss zur erneuten Führung der Paderborner. Fünf Minuten später hatte Union Berlin eine Ecke, aber diese führte zu einem Konter der Gäste. Mit einem langen Steilpass wurde Sven Michel von Chris Führich geschickt und schob das Leder durch die Beine von Loris Karius ins Tor. Es stand dementsprechend 3:1 für den SC Paderborn, doch es war noch eine Halbzeit zu spielen. Und tatsächlich wurde es noch einmal spannend, denn in Minute 57 holten sich die Berliner den Ball tief in der gegnerischen Hälfte durch ein aggressives Pressing und eine Hereingabe von Christopher Lenz lenkte Uwe Hünemeier bei einem Klärungsversuch unglücklich ins eigene Netz. Im weiteren Spielverlauf drückte Union Berlin vehement auf den Ausgleich, jedoch prallte der Ball zwar ein Mal an die Latte und in der Nachspielzeit auch noch an den Pfosten, aber die Torlinie sollte er nicht mehr überqueren und so zitterte sich der SC Paderborn in die Runde der letzten 16.
Ebenso wie für Hoffenheim ist auch für den 1.FC Union Berlin zum vierten Mal binnen fünf Jahren nach zwei Runden Schluss. Der SC Paderborn kehrt hingegen nach zwei Jahren ins Achtelfinale zurück.
DIE SPIELE UND ERGEBNISSE DER 2.RUNDE IM ÜBERBLICK
HEIMMANNSCHAFT |
ERGEBNIS |
GASTMANNSCHAFT |
TSG Hoffenheim |
2:2 (6:7) n.E.* |
SpVgg Greuther
Fürth |
FC Augsburg |
0:3 |
RB Leipzig |
1.FC Köln |
1:0 |
VfL Osnabrück |
SSV Ulm |
1:3 |
FC Schalke 04 |
Eintracht
Braunschweig |
0:2 |
Borussia Dortmund |
1.FC Union Berlin |
2:3 |
SC Paderborn |
SV Elversberg |
0:5 |
Borussia Mönchengladbach |
Dynamo Dresden |
0:3 |
SV Darmstadt 98 |
VfL Wolfsburg |
23.Dezember |
SV Sandhausen |
Rot-Weiss Essen |
23.Dezember |
Fortuna Düsseldorf |
Hannover 96 |
23.Dezember |
SV Werder Bremen |
1.FSV Mainz 05 |
23.Dezember |
VfL Bochum |
VfB Stuttgart |
23.Dezember |
SC Freiburg |
SV Wehen Wiesbaden |
23.Dezember |
SSV Jahn Regensburg |
Bayer Leverkusen |
12.Januar 2021 |
Eintracht Frankfurt |
Holstein Kiel |
13.Januar 2021 |
FC Bayern München |
*n.E. = nach Elfmeterschießen
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