OLYMPIA 2022 / Eishockey – Kein guter Turnierstart für Deutschland
Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking, China stehen die Mannschaften des Eishockeyturnieres der Herren unter einer hohen Belastung. Jedes der 12 Teams muss drei Gruppenspiele innerhalb von vier Tagen absolvieren. Für zwei Gruppen stand am Freitag bereits das zweite Spiel auf dem Programm. In der Gruppe A wurde hingegen am Donnerstag erst begonnen. Darunter befand sich auch die deutsche Eishockeynationalmannschaft.
KANADA LÄSST DEB-TEAM KEINE CHANCE
Für Deutschland ging es nach der Silbermedaille vor vier Jahren nun direkt zum Auftakt gegen den damaligen Halbfinal-Gegner aus Kanada. Nach Niederlagen bei Olympia 2018 und in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft 2021 wollten sich die Nordamerikaner revanchieren und schafften dies in einem unerwartet deutlichem Ausmaß. Mit 5:1 bezwang Kanada das DEB-Team rund um Bundestrainer Toni Söderholm und führte bereits nach den ersten 20 Minuten mit 3:0.
In der 5.Spielminute ereignete sich der erste Treffer gegen das deutsche Team und entstanden war dies äußerst unglücklich. Hinter dem eigenen Tor wurde Marco Nowak hart und ungestraft von Eric O´Dell niedergestreckt und blieb liegen. In dieser Zeit hielt Kanada den Puck in der Offensivzone, nutzte den personellen Vorteil und von der blauen Linie war Alex Grant mit einem Schlenzer erfolgreich. Für Marco Nowak war die Begegnung beendet und für seine Teamkollegen wurde es in den folgenden Minuten noch bitterer. Erst erhöhte Ben Street, Teamkollege einiger Deutschen beim EHC Red Bull München, bei 9:47 Minuten mit einer Direktabnahme vom linken Bullypunkt auf 2:0 und lediglich 33 Sekunden später fiel am Ende eines Konters der dritte Treffer. Adam Cracknell brachte die Scheibe quer vor das Tor und Daniel Winnik konnte Matthias Niederberger überwinden. Dem Goalie des aktuellen deutschen Meisters aus Berlin rutschte der Puck zwischen Brustpanzer und Pfosten hindurch.
Nach diesen harten Anfangsminuten fing sich Deutschland immer mehr und mehr und kam – auch durch mehrere Strafzeiten der Kanadier – besser ins Spiel. Dies übernahm das DEB-Team auch in den Mittelabschnitt und 31 Minuten erlöste Tobias Rieder seine Mannschaft mit dem ersten Tor. Einen Befreiungsschlag konnte Leo Pföderl mit dem Schläger aus der Luft nehmen und in der gegnerischen Zone halten, bevor er ihn aus der Drehung heraus zum Tor brachte. Eddie Pasquale ließ den Puck abprallen und Tobias Rieder staubte erfolgreich ab. Nur wenig später war der Rückstand der Deutschen jedoch wieder auf drei Tore hergestellt. Deutschland erhielt eine Strafe und das fällige Bully gewann Kanada und nach nur vier Sekunden landete das Hartgummi im Netz. Einmal mehr fehlte im deutschen Team die Zuteilung und von der blauen Linie konnte Maxim Noreau frei abziehen. Trotz freier Sicht konnte Matthias Niederberger den Einschlag rechts neben seiner Stockhand nicht verhindern. Über 50 Minuten lieferte Deutschland nach den ersten zehn Minuten einen ordentlichen Auftritt gegen die Kanadier, musste im letzten Drittel aber noch einen fünften Gegentreffer hinnehmen. Jordan Weal wurde im Slot von drei Deutschen umzingelt und kam dennoch zum Abschluss, um den Endstand zum 5:1 zu besorgen. Am Ende lag die Torschussstatistik bei 27:24 knapp auf Seiten der Nordamerikaner. Allerdings nutzte Kanada fünf der 27 Schüsse, während Deutschland nur einen von 24 Versuchen im Gehäuse unterbringen konnte.
Ein sehr wichtiges Spiel wird es für Deutschland am Samstagmorgen geben. Dann trifft das DEB-Team auf den Gastgeber aus China. Die Chinesen kamen im ersten Gruppenspiel deutlich mit 0:8 gegen die USA unter die Räder. Für Kanada könnte es am Samstag im ewigen Nordamerika-Duell gegen die US-Amerikaner schon um den Gruppensieg und damit den sicheren Einzug ins Viertelfinale gehen.
DIE GRUPPEN IM ÜBERBLICK
Nach drei Spieltagen qualifizieren sich die drei Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte direkt für das Viertelfinale. Für die restlichen acht Mannschaften wird eine Rangliste erstellt und anhand dieser Rangliste werden vier Begegnungen für die Qualifikationsrunde ermittelt. Die Sieger werden dann im Viertelfinale auf die vier bereits qualifizierten Teams aufgeteilt.
SPIELPLAN
/ GRUPPE A |
||
China |
0:8 |
USA |
Deutschland |
1:5 |
Kanada |
China |
12.02.2022 |
Deutschland |
Kanada |
12.02.2022 |
USA |
China |
13.02.2022 |
Kanada |
USA |
13.02.2022 |
Deutschland |
TABELLE
/ GRUPPE A |
|||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
PUNKTE (TORE) |
1 |
USA |
1 |
3 (8:0) |
2 |
Kanada |
1 |
3 (5:1) |
3 |
Deutschland |
1 |
0 (1:5) |
4 |
China |
1 |
0 (0:8) |
SPIELPLAN
/ GRUPPE B |
||
Russland |
1:0 |
Schweiz |
Dänemark |
2:1 |
Tschechien |
Russland |
2:0 |
Dänemark |
Schweiz |
1:2 n.P. |
Tschechien |
Dänemark |
12.02.2022 |
Schweiz |
Tschechien |
12.02.2022 |
Russland |
TABELLE
/ GRUPPE B |
|||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
PUNKTE (TORE) |
1 |
Russland |
2 |
6 (3:0) |
2 |
Dänemark |
2 |
3 (2:3) |
3 |
Tschechien |
2 |
2 (3:3) |
4 |
Schweiz |
2 |
1 (1:3) |
SPIELPLAN
/ GRUPPE C |
||
Lettland |
2:3 |
Schweden |
Finnland |
6:2 |
Slowakei |
Slowakei |
1:4 |
Schweden |
Finnland |
3:1 |
Lettland |
Lettland |
13.02.2022 |
Slowakei |
Schweden |
13.02.2022 |
Finnland |
TABELLE
/ GRUPPE C |
|||
PLATZ |
MANNSCHAFT |
SPIELE |
PUNKTE
(TORE) |
1 |
Finnland |
2 |
6 (9:3) |
2 |
Schweden |
2 |
6 (7:3) |
3 |
Lettland |
2 |
0 (3:6) |
4 |
Slowakei |
2 |
0 (3:10) |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen