DFB-Pokal – Zwei Bundesligisten und Sieben Zweitligisten scheitern in Runde 1 / Noch zwei Spiele stehen aus

Bevor am kommenden Wochenende der Spielbetrieb in den drei höchsten Spielklassen des deutschen Fußballs beginnt, stand zwischen Freitag und Montag die erste Runde des DFB-Pokals auf dem Plan. Insgesamt hatten sich 64 Mannschaften für den Pokalwettbewerb qualifiziert und 60 von ihnen haben ihr Spiel bereits ausgetragen.

 

TITELVERTEIDIGER TRITT IM OKTOBER AN / GEGNER VON SCHALKE 04 UNGEWISS

Lediglich zwei Spiele werden im Rahmen der ersten Pokalrunde noch ausgetragen. Zum einen muss der FC Bayern München noch sein erstes Spiel bestreiten. Der Titelverteidiger hat aufgrund der bis Ende August gezogenen Champions League eine Auszeit erhalten und bestreitet sein erstes Pflichtspiel erst kommenden Freitag in der Bundesliga.

Im Pokal wird der FC Bayern erst am 15.Oktober antreten. Dann trifft der amtierende Triple-Sieger auf den 1.FC Düren. Der Mittelrheinligist aus Nordrhein-Westfalen besteht in der jetzigen Form erst seit 2017, hat aber größere Pläne, zu denen vorerst hauptsächlich der Aufstieg in die Regionalliga gehört. Man nimmt zum ersten Mal am DFB-pokal teil und trifft umgehend auf den Rekordsieger aus München.

 

Während die Partie zwischen Düren und München fest terminiert ist, weiß der FC Schalke 04 weder das Datum noch den Gegner seines Pokalspiels. Eigentlich sollten die „Königsblauen“ am vergangenen Sonntag auf den 1.FC Schweinfurt 05 treffen. Es wäre für Schweinfurt der dritte Pokalauftritt in Folge und im zweiten Jahr am Stück wäre es das Kräftemessen mit dem S04 geworden.

Wenige Tage vor dem Pokalspiel wurde dieses aber dann abgesagt. Grund dafür war ein Einspruch von Türkgücü München. In Bayern gehört ein Platz im Pokal dem besten Team aus der Regionalliga. Türkgücü wurde als Aufsteiger für die 3.Liga gemeldet, die Regionalliga-Saison, welche aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, wird aber ohne die Münchner bis nächstes Jahr fortgesetzt. Dementsprechend wäre Schweinfurt nach aktuellem Stand als Tabellenführer der Regionalliga spielberechtigt. Jedoch merkte Türkgücü München an, dass die Saison 2019/20 ausschlaggebend für die Qualifikation zum DFB-Pokal gewesen sei und auch wenn die Münchner nach dem Aufstieg aus der Wertung der fortlaufenden Regionalliga-Saison genommen worden, spielten sie während der Spielzeit in der Regionalliga und waren als Spitzenreiter das beste Team der Regio Bayern. Wann das Spiel ausgetragen wird und wer als Gegner des FC Schalke 04 fungieren wird, muss nun vor Gericht geklärt werden.

 

HERTHA UND BIELEFELD FALLEN AUS DEM RAHMEN

In jedem Jahr gibt es Überraschungen im DFB-Pokal. Während die kleineren Vereine diesen Triumph feiern, müssen die Bundesligisten anschließend Hohn und Spott über sich ergehen lassen. Dieses Mal traf es in der 1.Runde nur zwei Mannschaften aus der Bundesliga, die aus dem Wettbewerb ausschieden.

Darunter befindet sich auch der Club, dessen Stadion jedes Jahr als Austragungsort der Finals dient. Die Rede ist von Hertha BSC. Die Berliner schafften es bisher zwei Mal ins Finale des DFB-Pokals. Damals fand das Endspiel aber jeweils noch in Hannover statt. Seitdem der Pokal in der Hauptstadt vergeben wird, schaffte es die Hertha nicht mehr über das Halbfinale hinaus. Nun ist sogar erstmals seit 2012 wieder in Runde 1 Schluss. Die Hauptstädter waren zu Gast bei Eintracht Braunschweig und mussten sich den Niedersachsen in einem spektakulären Spiel mit 4:5 nach regulärer Spielzeit geschlagen geben. Schon im vergangenen Jahr trafen die beiden Mannschaften zum Pokalauftakt aufeinander. Damals gewann Berlin, nun konnte die Eintracht das Ticket für die nächste Runde lösen. Für den Zweitliga-Aufsteiger aus Braunschweig geht der Pokalwettbewerb damit zum ersten Mal seit der Saison 2015/16 über die erste Runde hinaus.

Der zweite und neben Berlin auch einzige Bundesligist musste am Montag die Segel streichen. Es handelt sich um Arminia Bielefeld. Nach dem lang ersehnten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga wollten die Ostwestfalen nun die erste Pflichtaufgabe meistern, aber dieses Ziel verfehlte man schlussendlich knapp. Die Bielefelder trafen auf Rot-Weiss Essen und dem Regionalligisten unterlag die Truppe von Cheftrainer Uwe Neuhaus mit 0:1. Das einzige Tor des Abends erzielte Simon Engelmann nach 33 Minuten zu Gunsten des Außenseiters. Während Arminia Bielefeld nach der Saison 2017/18 wieder in Runde 1 scheitert, erreicht der RWE erstmals nach 2011 wieder die nächste Pokalrunde.

 

VERTRETER AUS 2.BUNDESLIGA UM EIN DRITTEL REDUZIERT

Die 2.Bundesliga hatte im Pokal deutlich mehr Ausfälle zu verkraften als die Fußball-Bundesliga. Von den 18 Mannschaften haben es nur 12 Teams in die 2.Runde geschafft. Zwei dieser unterlegenden Teams scheiterten aber gegen einen Bundesligisten.

So nämlich der 1.FC Nürnberg und der Karlsruher SC. Für die Nürnberger startet in dieser Saison ein neues Kapitel, nachdem man vor wenigen Wochen noch in letzter Sekunde den Abstieg in die 3.Liga abwendete. Im DFB-Pokal bekamen die Franken aber umgehend eine harte Aufgabe zugelost, denn man traf auf RB Leipzig. Dem Champions-League-Halbfinalisten unterlag man letztlich mit 0:3. Es war die erste Erstrunden-Niederlage des FCN seit sechs Jahren.

Währenddessen gab sich Karlsruhe dem 1.FC Union Berlin geschlagen. Man kämpfte sich gegen die Berliner in die Verlängerung, kassierte dort aber den einzigen Treffer des Spiels und schied aus. Nach dem Achtelfinale im Vorjahr war es für den KSC die sechste Niederlage in Runde 1 in den letzten acht Jahren.

Zwei weitere Zweitligisten unterlagen in Runde 1 derweil einem Team aus der Regionalliga. Bei beiden Regionalligisten handelte es sich um Teams aus der Regionalliga Südwest. Der FC Erzgebirge Aue bekam es mit dem SSV Ulm zu tun und der Mannschaft, die vor zwei Jahren den damaligen Titelverteidiger aus Frankfurt bezwang, unterlag Aue mit 0:2. Seit 2016 hat es Erzgebirge Aue nur ein Mal über die erste Runde hinaus geschafft. In dieser Zeit nahm Ulm nur drei Mal am Pokal teil, erreichte aber zwei Mal die zweite Runde.

Noch schwieriger hat es der FC St. Pauli im deutschen Pokalwettbewerb. Seit vielen Jahren spielen die Hamburger im Profifußball, schafften es aber zuletzt im Jahr 2006 bis mindestens zur dritten Runde. Seitdem wechselten sich die Niederlagen in Runde 1 und 2 fast jährlich ab. In dieser Saison ist der Pokal für St. Pauli mal wieder nach nur einem Spiel beendet. Gegner war der SV Elversberg. Erst zum siebten Mal in ihrer Vereinsgeschichte nahmen die Elversberger am DFB-Pokal teil und durch den 4:2-Erfolg gegen den Zweitligisten hat man es bereits zum vierten Mal unter die letzten 32 geschafft.

Neben St. Pauli hat auch der zweite Hamburger Verein sein Erstrundenspiel verloren. Der Hamburger SV gastierte bei Dynamo Dresden. Bei diesem Spiel waren mit rund 10.000 Zuschauern die meisten Fans seit sechs Monaten in einem deutschen Stadion und die SG Dynamo, die nach dem Abstieg in dieser Saison in der 3.Liga an den Start geht, bezwang den HSV deutlich mit 4:1. In der ersten Runde verlor Hamburg das letzte Mal zu Beginn der Saison 2017/18. Dresden hat währenddessen im zweiten Jahr in Folge das erste Pokalspiel gewonnen.

Als Letztes verabschiedete sich der 1.FC Heidenheim aus dem DFB-Pokal. Ebenso wie Dresden ist auch der SV Wehen Wiesbaden aus der 2.Bundesliga abgestiegen und konnte nun als neuer Drittligist einen Zweitligisten schlagen. Mit 1:0 setzte sich Wiesbaden durch und sorgte dafür, dass Heidenheim erstmals seit 2013 wieder die zweite Runde verpasst.

 

Die Auslosung für die 2.Runde soll am 18.Oktober stattfinden. Aufgrund der Konflikte um den Gegner des FC Schalke 04 könnte die Auslosung aber noch nach hinten verschoben werden.

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