Kölner Haie – Elf Abgänge und drei Fragezeichen! Der Umbruch hat begonnen
Seit Sonntag sind die Kölner Haie in der Sommerpause und die
Vorbereitung auf die kommende Spielzeit hat bereits vor der anstehenden
Saisonabschlussfeier begonnen. Die Domstädter haben am Dienstag abschließende
Gespräche mit den Spielern geführt und währenddessen einige
Personalentscheidungen getroffen.
CHRISTIAN EHRHOFF – Der erste Abgang bei den Kölner Haien stand
bereits wenige Augenblicken nach dem Viertelfinal-Aus gegen Nürnberg fest. Christian
Ehrhoff beendet im Alter von 35 Jahren nach 19 Jahren seine Profikarriere und
kann auf reichlich Spiele in der Deutschen Eishockey Liga und der National
Hockey League, sowie eine Meisterschaft mit den Krefeld Pinguinen und eine Silbermedaille
bei den Olympischen Winterspielen zurückblicken. Mehr zu der Karriere des
Kölner Kapitäns haben wir HIER festgehalten.
DANIAR DSHUNUSSOW – Nach drei Jahren ist die Zeit von Daniar
Dshunussow bei den Kölnern vorbei. In allen Spielzeiten kam er hinter Gustaf
Wesslau als Back-Up kaum zum Einsatz und musste sich das Tor nach der
Verletzung des schwedischen Goalies mit Neuzugang Justin Peters teilen. Dennoch
verhielt sich der 32-Jährige zu jeder Zeit perfekt und gewann bei seinen
Einsätzen eine gewisse Beliebtheit bei größten Teilen der Fans. In drei Jahren
bestritt Dshunussow insgesamt 23 Spiele für den KEC. Wo sein Weg nun hinführt,
ist noch unbekannt.
JUSTIN PETERS – Mit Justin Peters verlässt auch der zweite
von drei DEL-Goalies der Haie den Verein. Erst Mitte Oktober wurde der Torhüter
nach der Verletzung von Gustaf Wesslau verpflichtet und kam seitdem auf 24
Partien und einen Gegentorschnitt von 2,92. Die Saison begann Peters bei Dinamo
Riga in der Kontinental Hockey League. In dieser Saison holte er bei den
Olympischen Winterspielen die Bronzemedaille mit Kanada. Auch für Justin Peters
ist die Zukunft noch ungewiss.
FREDRIK ERIKSSON – Nach seiner Verpflichtung zur Saison 2015/16
avancierte Fredrik Eriksson gemeinsam mit Shawn Lalonde zu den Leistungsträgern.
Während Lalonde während der Saison nach Differenzen entlassen wurde, muss nun
auch der 34-jährige Schwede gehen. Einige Verletzungen zogen sich bei Eriksson
durch die Saison und obwohl er fast alle Spiele bestritt, fand er nicht mehr zu
seiner Stärke zurück. Offensiv lieferte er weiterhin Punkte, jedoch wusste er in
der Defensive nicht mehr zu überzeugen. Fortan gehen die Rheinländer und
Fredrik Eriksson getrennte Wege. In 179 Pflichtspielen für Köln steuerte er 95
Scorerpunkte bei.
T.J MULOCK – Bei seiner Verpflichtung im Jahr 2016 kam T.J
Mulock mit großen Erwartungen aus Berlin in die Millionenstadt. Auf dem Papier
konnten diese Erwartungen aber nicht vollends erfüllt werden. In 109 Spielen
brachte es der nun 32-jährige Stürmer auf sieben Tore und 21 Vorlagen. Dennoch
konnte er spielerisch dennoch mehrfach überzeugen und zeigte seine Stärken vor
allem im Unterzahlspiel. Seine Ansätze waren gut, doch er konnte sein Talent
nicht immer auf das Eis bringen. Für den Deutsch-Kanadier ist die Zukunft
derzeit noch offen.
BLAIR JONES – Überraschend kam die Trennung der Kölner Haie
von Blair Jones. Der 31 Jahre alte, robuste Angreifer kam vor der Saison nach
Köln, nachdem er in der vergangenen Spielzeit von Ligakonkurrent Iserlohn entlassen
wurde. Neben harten Fights und reichlichen Strafzeiten, die er aber nicht nur
verursachte, sondern auch herausholte, zeigte er auch am Puck seine Qualitäten.
Vor allem seine Direktabnahme suchte seines Gleichen. Jedoch verletzte er sich
während der Saison und kam daraufhin nicht mehr so stark zurück. Am Ende waren
es immerhin 21 Punkte in 38 Saisonspielen. Ein guter Schnitt war dies für seine
erste Saison in Köln, aber trotz dessen muss sich Blair Jones fortan einen
neuen Arbeitgeber suchen.
NICO KRÄMMER – Auch für den Neffen von Haie-Legende Gert
Truntschka ist die Zeit am Rhein vorüber. Nach dem Aus der Hamburg Freezers kam
der nun 25-Jährige vor zwei Jahren zum achtmaligen Deutschen Meister. Er hatte
in Köln gute Momente, diese wurden in der zweiten Saison aber deutlich
geringer. Im Kader spielte er aber dennoch immer eine Rolle und bestritt sowohl
in der Hauptrunde, als auch in den Playoffs jedes Spiel. Nach zwei Jahren im
KEC-Trikot endet die Zeit für Krämmer in Köln und er kann in seiner Bilanz auf
33 Punkte in 117 Begegnungen zurückblicken. Einen neuen Verein scheint er
bereits in der Nähe seiner Heimat Landshut gefunden zu haben. Nico Krämmer wird
mit dem ERC Ingolstadt in Verbindung gebracht.
ALEXANDRE BOLDUC – Ein bitteres Ende gibt es bei Alexandre
Bolduc. Der 32-jährige Kanadier kam kurz vor dem Ende der letztjährigen
Hauptrunde zum Kölner EC und konnte durch seinen robusten Spielstil überzeugen.
Vor der aktuellen Spielzeit verletzte sich Bolduc dann schwer und griff erst in
der Schlussphase der Saison ins Spielgeschehen ein. Er hatte daraufhin gute
Momente und hatte abseits des Pucks wichtigen Stellenwert durch sein physisches
Auftreten – unter anderem bei Unterbrechungen vor den Torhütern. Da er lange
verletzungsbedingt gefehlt hat und trotzdem mehrfach gute Ansätze zeigte, kommt
die Trennung durchaus überraschend, insofern diese vom Club ausgeht.
BILL THOMAS – Es war ein kurzes Gastspiel von Bill Thomas
bei den Kölner Haien. Erst im Januar 2018 unterzeichnete der 34-Jährige einen
Vertrag beim KEC und zeigte seine Qualitäten überwiegend im Powerplay, wo er
einige Vorlagen durch ein gutes Passspiel beisteuern konnte. Doch in den restlichen
Aspekten wusste er kaum zu überzeugen und wird die Haie somit schon nach 20
Spielen und 9 Scorerpunkten verlassen. Das Konzept für die kommende Saison
scheint bei den Kölner Haien damit in gewisser Weise klar. Man möchte den
Kader, bis auf wenige Ausnahmen, deutlich verjüngen.
DYLAN WRUCK – Bei Dylan Wruck scheint das Wort „Fehleinkauf“
passend zu sein. In Iserlohn entwickelte sich der 25-jährige Stürmer in seiner
ersten Saison zum Leistungsträger. Nach einer schweren Verletzung in der
folgenden Spielzeit konnte der „Rookie of the Year 2015“ aber nur noch vereinzelt
an seine guten Zeiten anknüpfen. In Köln wollte er einen Neuanfang schaffen, enttäuschte
aber auf ganzer Linie, weshalb er einen Teil der Saison auf der Tribüne Platz
nehmen musste. Für die Domstädter absolvierte Dylan Wruck 40 Partien und kam
auf lediglich zwei Assists. Obwohl er noch einen laufenden Vertrag beim KEC hat,
legte ihm der Verein nahe, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen.
PHILIP GOGULLA – Noch nicht entlassen, aber ebenfalls nicht mehr
im Kader der Kölner Haie ist Philip Gogulla. Damit ist er der einzige Spieler,
der seit vielen Jahren in Köln anheuert und keine Rolle mehr in den Planungen
spielt. Insgesamt trug der gebürtige Düsseldorfer, der mittlerweile 30 Jahre
alt ist und vor der Saison seine Nationalmannschaftskarriere beendet hat, das
Trikot der Kölner Haie für 13 Saisons. Zwischen 2005 und 2009 spielte er
bereits für die Kölner und nach einem kurzen Intermezzo in Nordamerika kehrte
er 2011 in die Domstadt zurück. Obwohl er in den letzten Jahren konstant scoren
konnte und auch in dieser Saison seine Punkte verbuchte, ist seine Zeit nun
abgelaufen. Trotz seiner Scorerpunkte, die in einem ordentlichen Bereich waren,
zeigte er in den letzten Monaten in seinem Spielstil und seinem Verhalten einige
Defizite und konnte im letzten Abschnitt der Saison kaum noch positiv auffallen.
In den Playoffs war er praktisch unkenntlich. Dennoch kann man auf eine
jahrelange, erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. Für die Kölner Haie
stand Philip Gogulla 740 Mal auf dem Eis und neben 183 Toren legte er auch 306
Treffer auf. Mit den Haien wurde Gogulla drei Mal Vizemeister in der DEL. Sein
Vertrag läuft noch und die Parteien warten noch ab, bis sich ein Abnehmer findet.
Neben den vielen Abgängen können die Kölner Haie auch drei
Vertragsverlängerungen vorweisen. Mit Ben Hanowski, Corey Potter und Kai Hospelt
verlängerte man jeweils um ein weiteres Jahr. Derweil ist die Zukunft von Felix
Schütz (trotz laufendem Vertrag) und Justin Shugg noch fraglich. Jedoch sieht
es bei beiden Leistungsträgern nach einem Verbleib in Köln aus. Einen weiteren Abgang
könnte sich hingegen bei der Personalie Jean-Francois Boucher ereignen. Noch hat
er keinen neuen Vertrag unterschrieben.
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