Fußball-Weltmeisterschaft 2018 – Vorschau und Prognose zu Gruppe A (Russland / Uruguay / Saudi-Arabien / Ägypten)




Am Donnerstag, dem 14.Juni 2018, beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Das offizielle Eröffnungsspiel bestreiten Gastgeber Russland und Saudi-Arabien. Bis zum Start des Turniers blickt „Kleisis Block“ auf alle Gruppen dieser Weltmeisterschaft voraus. Sobald alle Gruppen erwähnt wurden, wird in einer letzten Vorschau auch noch die gesamte K.O Phase prognostiziert. Nach der Weltmeisterschaft blicken wir gemeinsam darauf, inwiefern die Prognosen mit der Realität übereinstimmten.


In der ersten Ausgabe der Vorschau + Prognose geht es um Gruppe A.


RUSSLAND

Der Gastgeber aus Russland nimmt zum vierten Mal nach 1994, 2002 und 2014 an der Weltmeisterschaft teil. Erstmals in ihrer Geschichte spielt die „Sbornaja“, die als Austräger dieses Turnier direkt für die WM qualifiziert war, bei zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften.

Die Russen rund um Trainer Stanislav Tschertschessow kamen noch nie über die Gruppenphase hinaus. Im eigenen Land soll ihnen dies nun gelingen. Bisher war Südafrika (2010) der erste WM-Gastgeber, der nicht ins Achtelfinale einzog.

Nicht mit dabei sind zwei in der Bundesliga bekannte Gesichter. Sowohl Konstantin Rausch (Hannover 96, VfB Stuttgart, SV Darmstadt 98, 1.FC Köln), als auch Roman Neustädter (1.FSV Mainz 05, Borussia Mönchengladbach, FC Schalke 04) standen im vorläufigen Kader für das Turnier, wurden bei der endgültigen Nominierung jedoch aus dem Kader gestrichen. Für Rausch wäre das erste internationale Turnier gewesen, während Neustädter hingegen schon bei der Europameisterschaft 2016 dabei war. Ebenso fällt mir Aleksandr Kokorin ein absoluter Leistungsträger im Aufgebot der Russen. Der Angreifer fällt mit einer Knieverletzung für das Turnier aus.

Mit Spielern wie Igor Akinfeev im Tor oder Igor Smolnikov, Andrey Semenov, Alan Dzagoev, Aleksandr Samedov, Yuri Zhirkov und Fyodor Smolov sind auch in diesem Jahr wieder langjährige Leistungsträger im Aufgebot der Russen dabei. Doch Stanislav Tschertschessow setzt mit Spielern wie Aleksandr Golovin, Denis Cheryshev, Anton Miranchuk und Alexei Miranchuk aber auch auf junge Akteure, die in ihren Vereinen aber bereits zu wichtigen Faktoren geworden sind.

Das Offensivspiel sollte in dieser Gruppe für einige Tore sorgen können, doch die erfahrene, jedoch in den vergangenen Jahren alles andere als stabile und laufstarke Defensive könnte doch noch für Schwierigkeiten bei den Gastgebern sorgen.

Für den Einzug ins Achtelfinale sollte es bei Russland am Ende reichen, jedoch ist es gut vorstellbar, wenn lediglich die Tordifferenz entscheidet.


URUGUAY

Im Gegensatz zu Russland kann Uruguay auf einer erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. Zwei Mal gewannen die Südamerikaner bei Olympia die Goldmedaille und ebenso gewann man zwei Mal die Weltmeisterschaft. Im Jahr 1930 wurde Uruguay der erste Fußball-Weltmeister in der Geschichte. Der letzte Erfolg auf internationaler Ebene liegt jedoch nun schon fast 70 Jahre zurück.

Insgesamt nimmt der Rekordsieger der Copa America zum 13.Mal an der WM-Endrunde teil. Lediglich drei Mal scheiterten die „Himmelblauen“ in der Vorrunde. Neben zwei Titeln reichte es zudem auch noch für drei weitere Teilnahmen am Viertelfinale. Zum dritten Mal in Folge sind die Uruguayer nun bei der Weltmeisterschaft dabei.

Bei der WM kann Uruguay auf geballte Offensivkraft bauen. Im Sturm stehen den Uruguayern sowohl Luis Suarez, als auch Edinson Cavani zur Verfügung. Mit Cristhian Stuani hat man zudem noch einen gefährlichen dritten Stürmer auf der Bank. In der Abwehr baut Uruguay auf Erfahrung. Sei es Keeper Fernando Muslera, oder die Abwehrspieler Maxi Pereira, Martin Caceres, Diego Godin. All diese Akteure spielen seit einigen Jahren auf hohem Niveau. Unterstützt wird die Defensive von Spielern wie Guillermo Valera und Jose Gimenez, die sich im Alter der mittleren 20 befinden.

Interessant wird derweil das Mittelfeld der Südamerikaner. Mit einigen jungen Akteuren, die kaum Länderspiele vorweisen können, möchte man bei diesem Turnier eine gute Mischung formen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten. Bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 glückte dieses Vorhaben, denn das Team von Oscar Tabarez belegte souverän den zweiten Platz in der Tabelle. Selbst eine kleine Negativserie von vier Partien ohne Sieg änderte an dieser Bilanz nichts.

In Gruppe A geht Uruguay als Favorit herein und hat gute Chancen, die Gruppenphase mit drei Siegen aus drei Spielen abzuschließen. Auf jeden Fall wird der Gruppensieg für Uruguay kaum ein Problem darstellen.


SAUDI-ARABIEN

In der Gruppe A geht Saudi-Arabien als klarer Außenseiter hinein. Bis 1994 nahmen die „Grünen Falken“ bei keiner Weltmeisterschaft teil. Dann schaffte man es auf Anhieb ins Achtelfinale, was ihnen bei den folgenden drei Turnieren nicht mehr gelang. Seit 2006 warten die Akteure von der arabischen Halbinsel auf ihre fünfte WM-Teilnahme, welche sie nun erreichten.

Seit November 2017 wird Saudi-Arabien von dem Spanier Juan Antonio Pizzi trainiert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Saudis bereits für die Weltmeisterschaft qualifiziert. In der Gruppenphase der zweiten Runde der WM-Qualifikation in Asien holte man sich den Gruppensieg und Platz 2 in der Tabelle der dritten Runde hinter Japan genügte, um sich zu qualifizieren.

Mit über 100 Länderspielen sind Osama Hawsawi und Taisir Al-Jassim die mit Abstand erfahrensten Spieler im Dress der Saudis. Leistungsträger ist stattdessen aber Mohammad Al-Sahlawi. Mit 31 Jahren blickt er erst auf 39 Länderspiele zurück, traf aber bereits 28 Mal das Tor. Alleine in der WM-Qualifikation netzte der Stürmer 16 Mal ein. Die Spieler stehen allesamt in der heimischen Liga unter Vertrag und spielen zum Großteil bei Al-Ahli und Al-Hilal.

Die Tatsache, dass sich die spiele alle sehr gut kennen und dass Kampf und Wille zu Überraschungen führen kann, spricht für die Akteure. Jedoch ist die internationale Erfahrung bei nahezu allen Spielern minimal und die Liga in Saudi-Arabien steht nicht für die höchste Qualität.

Für das ein oder andere Tor könnte es bei Saudi-Arabien klappen durch ihren torgefährlichen Angreifer, jedoch wird es am Ende höchstwahrscheinlich keine Punkte für das Konto der „grünen Falken“ geben.


ÄGYPTEN

Erst zum dritten Mal nach 1934 und 1990 nimmt Ägypten an der WM-Endrunde teil und großen Anteil daran hat Mohamed Salah, der unter Anderem das entscheidende Tor in der Nachspielzeit gegen Kongo im vorletzten Gruppenspiel der Qualifikation in Afrika erzielte, welches für die vorzeitige WM-Qualifikation sorgte.

Der Stürmer des FC Liverpool ist der größte Leistungsträger für die Mannschaft von Hector Cuper. Doch auch weitere Spieler haben bereits Erfahrung im Mutterland des Fußballs oder in anderen europäischen Ligen gesammelt. So spielen derzeit sieben Akteure in England, ein Spieler in der Türkei, ein Spieler in Finnland und ein Spieler in Griechenland. Zudem kommt ein Akteur mit Vertrag in der USA, vier Nominierte spielen in Saudi-Arabien und acht Ägypter sind derzeit in der Heimat gebunden. Neben Mohamed Salah gehören noch Trezeguet (Kasimpasa) und Mohamed Elneny (FC Arsenal) zu den bekannten Gesichtern im Aufgebot der „Pharaonen“.

Bisher konnte Ägypten noch keine Partie bei einer Weltmeisterschaft gewinnen. Dies könnte sich in diesem Jahr ändern. Ein Sieg gegen Saudi-Arabien scheint mehr als nur möglich. Wenn Mohamed Salah nach seiner Verletzung aus dem Finale der Champions League wieder fit wird, könnte es sogar auch noch den ein oder anderen Punkt für Ägypten geben. Jedoch sollte man das Spiel nicht allzu sehr auf den Stürmer auslegen.

Am Ende wird es im Kampf um Platz 2 spannend zwischen Ägypten und Russland. Es könnte sein, dass letztlich nur das Torverhältnis entscheidet. In unserer Prognose hat Russland die Nase am Ende knapp vorne.


Prognose zu Gruppe A:

01. Uruguay
02. Russland
03. Ägypten
04. Saudi-Arabien


In der nächsten Ausgabe geht es um Gruppe B.


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