Fußball-WM 2018 – Japan schockt Kolumbien / Gastgeber Russland nach zweitem Sieg fast sicher im Achtelfinale
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 hat offiziell begonnen. Am Donnerstag,
dem 14.Juni 2018, wurde die 21.Weltmeisterschaft in Russland eröffnet.
Mit Gruppe H wurde der erste Spieltag in der Gruppenphase am Dienstag abgerundet.
Den Anfang machten Kolumbien und Japan. In dieser Gruppe haben alle vier
Mannschaften im Bezug auf das Leistungsniveau in ihrem Kader die Möglichkeit,
die Gruppe zu gewinnen oder zumindest das Achtelfinale zu erreichen.
Den ersten Sprung in die richtige Richtung machte Japan. Die Asiaten
setzten sich mit 2:1 gegen Kolumbien durch. Die Partie begann aber auch maximal
ungünstig, denn nach nur drei Minuten gab es sowohl eine rote Karte für die Kolumbianer,
als auch einen Elfmeter für Japan. Nach einem langen Pass war Yuya Osako durch,
scheiterte aber an David Ospina. Den Nachschuss von Shinji Kagawa wehrte Carlos
Sanchez mit dem Arm ab und somit gab es einen Handelfmeter. Zudem erhielt der
Abwehrspieler für die Vereitelung einer Großchance mit dem Arm auch noch einen
Platzverweis. Der Elfmeter wurde von Shinji Kagawa ausgeführt und der Spieler
von Borussia Dortmund verwandelte sicher vom Punkt. Trotz der unterzahl zeigte
Kolumbien eine ordentliche Leistung und war nicht gescheut, auch das Spiel nach
vorne zu suchen. Wenige Minuten vor der Pause gelang ihnen dann sogar der
Ausgleich. Kurz vor dem Sechzehner erhielten die Südamerikaner in halbrechter
Position einen Freistoß und Juan Quintero trat an. Der Kolumbianer lief an und
mit dem linken Fuß überraschte er Eiji Kawashima ebenso wie die Mauer mit einem
flachen Schuss ins kurze Eck. Der Keeper kam erst unmittelbar hinter der Linie
an den Ball. Nach dem Seitenwechsel machte sich der personelle Vorteil von
Japan bemerkbar und der Ballbesitz und auch die Chancenanzahl veränderte sich
deutlich zu Gunsten der Japaner. In der 73.Spielminute war es soweit und man
konnte die Überzahl in die erneute Führung ummünzen. Keisuke Honda brachte eine
Ecke in den Strafraum und Yuya Osako verlängerte den Ball mit dem Kopf ins
lange Eck. Ab und zu kamen die Kolumbianer noch – auch durch die Einwechslung
von James Rodriguez – zu Vorstößen, aber insgesamt waren sie durch die lange
Zeit in Unterzahl und die vermehrten Druckphasen der Japaner ausgelaugt und
konnten das Spiel nicht ein weiteres Mal ausgleichen.
Im nächsten Spiel muss Kolumbien die Auftaktniederlage dann im Duell mit Polen,
für die es nun auch ein erstes K.O-Spiel werden wird, vergessen machen.
Ebenfalls am Sonntag trifft Japan auf den Senegal. Beide Teams könnten sich im
besten Fall mit einem Sieg vorzeitig für das Achtelfinale qualifizieren.
Zwischen diesem und dem nächsten Spiel trafen in Gruppe H auch noch zum
Abschluss des ersten Spieltags die Mannschaften von Polen und dem Senegal
aufeinander. Durch die Tore von Thiago Cionek (Eigentor) und M´Baye Niang setzte
sich der Senegal bei der WM-Rückkehr nach 16-jähriger Abstinenz durch. Die
Polen konnten in der Schlussphase nur noch in Person von Grzegorz Krychowiak auf
1:2 verkürzen. Es war der erste Sieg eines afrikanischen Teams bei der
aktuellen Weltmeisterschaft.
Das Abendspiel bestritt der Gastgeber dieser Weltmeisterschaft. Der
zweite Spieltag wurde von Russland und Ägypten eröffnet. Während die „Sbornaja“
einen deutlichen Auftaktsieg feierten und mit einem Sieg nahezu sicher das
Ticket für das Achtelfinale lösen konnten, ging es für die „Pharaonen“ nach der
späten Niederlage im ersten Spiel noch die Chance auf die K.O Phase zu wahren.
Am Ende konnte Russland das vorgegebene Ziel erreichen und den zweiten
Sieg im zweiten Spiel einfahren. Mit 3:1 bezwang man Ägypten und steht mit
einem Bein im Achtelfinale. Insofern Saudi-Arabien morgen Nachmittag maximal
einen Punkt gegen Uruguay holt, stünden der Gastgeber und Uruguay als erste
Teams für die Runde der letzten 16 fest. Insgesamt war es ein Spiel auf
Augenhöhe, in welchem die erste Halbzeit weitestgehend ohne größere Vorkommnisse
verlief. Umso spektakulärer war der zweite Durchgang, denn dort spielten beide
Mannschaften offensiver und kamen zu mehreren Möglichkeiten. Alle Tore fielen
nach der Pause. In der zweiten Halbzeit dauerte es nur zwei Minuten, bis die Russen
in Front gingen. Eine Hereingabe von Aleksandr Golovin konnte Ahmed El-Shenawy
noch wegfausten, doch kurz vor dem Strafraum kam Roman Zobnin zum Abschluss.
Der Schuss missglückte, aber da sich Artem Dzyuba im Sechzehner befand, wollte
Ahmed Fathy retten, lenkte den Ball aber unglücklich ins eigene Tor ab. Durch
den Führungstreffer bekam Russland Rückenwind und kurz darauf baute man die Führung
durch einen Doppelschlag auf 3:0. In der 59.Minute legte Aleksandr Samedov auf
der rechten Strafraumseite für Mario Fernandes quer, der den Ball von seinem Gegenspieler
abschirmte und kurz vor der Grundlinie zurück an den Fünf-Meter-Raum legte, wo Denis
Cheryshev aus dem Rückraum angelaufen kam und den Ball über die Linie drückte.
Drei Minuten später war es Artem Dzyuba, der den Ball, welcher von Ilya Kutepov
aus der eigenen Hälfte heraus gespielt wurde, an der Strafraumgrenze mit der
Brust an, umspielte anschließend noch einen Ägypter und schob ein. Die Partie
war entschieden, aber Ägypten kam immerhin noch zum ersten Treffer bei diesem
Turnier. Nachdem Mohamed Salah, der sein Debüt bei dieser WM feierte, von Roman
Zobnin zu Fall gebracht wurde, trat der Star-Spieler der „Pharaonen“ selbst für
den folgenden Elfmeter an und er traf zum späteren 3:1 Endstand. In den letzten
Minuten hatte Ägypten noch weitere Chancen, konnte den Russen aber nicht mehr
entscheidend gefährlich werden. Es war das fünfte Spiel der Ägypter bei einer
Weltmeisterschaft und man muss nun weiterhin auf den ersten Sieg überhaupt
warten.
Gleiches gilt – stand jetzt vor dem morgigen Duell gegen Uruguay – auch
für den letzten Gruppengegner von Ägypten bei diesem Turnier. Am Montag spielt
man gegen Saudi-Arabien. Derweil geht es zeitgleich für Russland gegen Uruguay
höchstwahrscheinlich um den Gruppensieg.
Diese Spiele wird es am Mittwoch geben:
Portugal vs. Marokko
Uruguay vs. Saudi-Arabien
Spanien vs. Iran
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