NFL Thanksgiving – Bears und Saints marschieren weiter / Cowboys bezwingen Redskins / Bittere Pleiten für Lions und Falcons
In den Vereinigten Staaten von Amerika gilt Thanksgiving als einer der
wichtigsten Feiertage des Jahres. Seit vielen Jahren wird an diesem Tag auch
American Football in den USA gespielt und diese Tradition führte die National
Football League auch in diesem Jahr fort. Zum Start von Week 12 gab es gleich
drei Spiele.
DETROIT LIONS 16:23 CHICAGO BEARS
Seit 1945 nehmen die Detroit Lions an den Thanksgiving Games der NFL
teil. Sie sind das erste Team, welches fest für diesen Termin eingeplant wurde
und seitdem ist man jede Saison mit einem Heimspiel an diesem Feiertag
vertreten. Zu Gast waren die Chicago Bears und während es für Detroit nun schon
das 79.Spiel an Thanksgiving war, lief Chicago am „Erntedankfest“ zum 35.Mal
auf. Es war das 17.Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften an
Thanksgiving.
Beide Teams haben Chancen auf die Playoffs in dieser Spielzeit, jedoch
sind die Chancen auf Seiten der Chicago Bears deutlich besser. Die Bears
rückten nun einen Schritt näher an der Postseason heran, denn man setzte sich
in Detroit mit 23:16 durch und stellten die eigene Saisonbilanz auf 8-3.
Derweil stehen die Lions nun bei 4-7 und die Chancen des Teams aus der „Motor
City“ sind mit großer Sicherheit vorbei. Damit belegt Chicago weiterhin Platz 1
in der NFC North und Detroit ist in der gleichen Division das Schlusslicht.
Die Begegnung hatte einige Anlaufschwierigkeiten, bevor die Detroit Lions
im zweiten Viertel in Führung gingen. Noch vor der Pause drehte Chicago die
Partie aber durch zwei Scores (Field Goal und Touchdown) in ein 9:7. Nach dem
Touchdown von Taquan Mizzell zur Führung versuchte man es mit einer Two-Point-Conversion,
welche aber misslang. Gleiches galt für Detroit nach der Pause. Man erzielte
einen Rushing-TD durch LeGarrette Blount, der damit für die beiden ersten
Touchdowns der Gastgeber sorgte, scheiterte anschließend aber mit dem Versuch
für zwei Extrapunkte. Chicago bestrafte dies umgehend, denn der folgende Drive,
der im dritten Viertel startete und im letzten Viertel endete, wurde ebenfalls
mit einem Touchdown abgeschlossen. Tarik Cohen fing einen Pass von
Ersatz-Quarterback Chase Daniel, der den verletzten Mitch Trubisky an diesem
Abend ersetzte. Für Detroit kam in der Folgezeit lediglich noch ein Field Goal
von Matt Prater zustande. Stattdessen gab man gleich zwei Mal in der
Schlussphase den Ballbesitz vorzeitig durch eine Interception ab.
Am Ende verbuchte Drew Stafford als QB der Detroit Lions einen schlechten
Abend. Zwar kamen 28 seiner 38 Pässe für 236 Yards an, jedoch war er an keinem
der zwei Touchdowns seines Teams beteiligt und warf zwei Interceptions.
Wie nach Maß verlief hingegen das Spiel für Chase Daniel. Der Quarterback
ist bereits in seiner neunten Saison, startete aber erst zum dritten Mal. Trotz
der kurzfristigen Verletzung des Starting-QB machte es der Ersatzmann aber gut
und brachte 27 von 37 Pässen für 230 Yards und zwei Touchdowns bei den
Teamkollegen an.
Für die Detroit Lions geht es am nächsten Spieltag mit einem Heimspiel
gegen die Los Angeles Rams weiter und die Chicago Bears sind erneut auf Reise
und gastieren bei den New York Giants.
DALLAS COWBOYS 31:23 WASHINGTON REDSKINS
Neben Detroit sind auch die Dallas Cowboys eine Franchise, welche
jährlich ein Heimspiel an Thanksgiving austragen darf. Dies ist nur diesen
beiden Teams vorbehalten. Für Dallas startete die regelmäßige Teilnahme aber
erst im Jahr 1966. In dieser Saison war es ihre 41.Teilnahme und man empfing
die Washington Redskins, die zum elften Mal dabei waren.
Auch dieses Duell war eine Begegnung zweier Mannschaften aus einer
Division. Washington führte die NFC East knapp vor Dallas an, weshalb ein
richtungsweisendes und brisantes Aufeinandertreffen erwartet wurde. Nach dem
Spiel ist die Situation noch spannender, denn die Cowboys bezwangen die
Redskins mit 31:23 und aufgrund dessen stehen Dallas und Washington jetzt
jeweils bei einer Bilanz von 6-5. Dadurch haben die beiden Mannschaften ihre
Position in der Rangliste der Division nun getauscht und die Cowboys führen
diese an.
In der ersten Halbzeit agierten die beiden Offensiven noch recht
verhalten und die Defensive beider Teams konnte mehrfach überzeugen. Nach der
Hälfte der Spielzeit stand es 10:7 für Dallas. Direkt im ersten Drive lief
Ezekiel Elliott für 16 Yards in die Endzone und brachte die Cowboys in Führung.
Nachdem Washington im zweiten Viertel mit einem eigenen Touchdown ausglich, indem
Vernon Davis mit einem Pass von Colt McCoy gefunden wurde, stellte Dallas die
Führung noch vor der Pause wieder her. Dieses Mal war es jedoch lediglich ein
Field Goal von Brett Maher. Nach der Pause entwickelte sich das Spiel dann zu
einem Offensivspektakel und es entwickelte sich immer mehr zu Gunsten der
Hausherren. Erst einmal punkteten aber die Redskins und es war ein besonderer
Touchdown, denn Colt McCoy warf den Ball in die Endzone auf Trey Quinn und
Quinn wurde im diesjährigen NFL Draft als letzter Spieler gepickt, weshalb er
als „Mr. Irrelevant“ gilt. Durch diesen Touchdown wurde er zu einem der wenigen
Spieler, die als letzter Draft-Pick einen Touchdown gefangen haben. Gebracht
hat dies seinem Team jedoch wenig, denn erst wurde der Extrapunkt verschossen
und dann erzielten die Dallas Cowboys durch Amari Cooper (2x) und Dak Prescott
gleich 21 Punkte in Folge. Mit einem kurzen Lauf brachte Kapri Bibbs seine
Mannschaft zwar zu Beginn des letzten Viertels zwar noch einmal auf elf Punkte
heran und ein Field Goal von Dustin Hopkins steuerte weitere drei Punkte bei,
doch den Vorsprung ließ sich Dallas im eigenen Stadion nicht mehr nehmen. Zudem
gaben die Washington Redskins zu oft den Ball ab und die Defensive der Cowboys
funktionierte an diesem Abend deutlich besser.
Letztlich sicherte sich Dallas den Heimsieg und Dak Prescott erlebte
einen guten Abend. Der QB gab 31 Pässe ab, von denen 22 bei seinen Mitspielern
landen. Er kam auf eine Gesamtdistanz von 289 Yards, erlief einen Touchdown
selbst und sorgte mit seinen Pässen für zwei weitere Touchdowns.
Weniger zufriedenstellend verlief der Abend währenddessen für Colt McCoy.
Seine Quote von 24/38 Pässen für 268 Yards und zwei Touchdowns lesen sich
ordentlich, jedoch sorgte er zugleich auch für gleich drei Interceptions.
Die Dallas Cowboys empfangen am nächsten Spieltag die New Orleans Saints,
während es die Washington Redskins auswärts mit den Philadelphia Eagles zu tun
bekommen.
NEW ORLEANS SAINTS 31:17 ATLANTA FALCONS
Für das dritte Thanksgiving Game gibt es laut der NFL kein gesetztes
Team. Dementsprechend sind für dieses Spiel meist unterschiedliche Mannschaften
aktiv. Dieses Mal war es das Duell der Atlanta Falcons und der New Orleans
Saints. Während Atlanta erst zum dritten Mal an diesem Feiertag spielte, war es
für die Saints sogar erst das zweite Mal.
Auch das dritte Spiel am Abend war ein Division-internes
Aufeinandertreffen. Die Ausgangslage beider Teams könnte in der NFC South kaum
unterschiedlicher sein. Die Falcons durchleben erneut eine durchwachsene Saison
und standen vor dem Game bei 4-6. Ganz im Gegenteil läuft es für New Orleans
hervorragend. Lediglich eine Niederlage mussten die Saints im bisherigen
Saisonverlauf einstecken und diese ereignete sich in Week 1 zum Auftakt.
Es war zudem ein besonderes Duell zwischen diesen beiden Franchisen, denn
man traf zum 100.Mal aufeinander. Die New Orleans Saints gingen als großer
Favorit in das Match und sie wurden dieser Rolle schlussendlich auch gerecht.
Man siegte im eigenen Stadion mit 31:17 gegen die Falcons und ist damit das
zweite Franchise in dieser Saison, welches zehn Siege einfahren konnte. Die Hoffnungen
auf die Playoffs sind für Atlanta hingegen dadurch so gut wie erloschen. Ein
Platz in der Postseason ist nur noch über die Wild Card möglich und mit einem
Record von 9-7, den man maximal noch erreichen kann, ist dies nahezu unmöglich.
Die Saints erwischten einen perfekten Start in das Spiel und beendeten ihren
ersten Drive gleich mit einem Touchdown, als Tommylee Lewis einen langen Pass
seines Spielführers fing. Dann wurde es kurzzeitig hektisch, denn erst verursachte
Matt Ryan einen Fumble und brachte die Saints wieder in Ballbesitz, da das
Spielgerät von Marcus Williams aufgenommen wurde, und einen Spielzug später
warf Drew Brees den Ball in die Arme von Gegenspieler Damontae Kazee und sorgte
somit für einen weiteren Angriffswechsel. Daraus resultierte jedoch nur ein
Field Goal von Matt Bryant, auf welches New Orleans seinerseits mit einem
Schuss zwischen die Stangen von Will Lutz antwortete. Das zweite Quarter lief
für die Atlanta Falcons völlig aus dem Ruder, denn erst baute New Orleans die
Führung durch einen Passing-TD von Austin Carr aus und in den Schlusssekunden
der ersten Halbzeit sorgte Julio Jones für einen Fumble in einer Position, wo
man immerhin ein Field Goal geschafft hätte. Nach der Pause bekamen die Falcons
den Ball, mussten diesen aber unglücklich aufgrund eines Turnover on Downs
wieder abgefangen. Was folgte waren erst zwei Angriffe ohne einen Punkt für
eines der Teams, bevor die Saints einen weiteren Touchdown erzielten. Dieses
Mal fing Dan Arnold den Pass. Jedoch bewies Atlanta Moral und schaffte im dritten
Viertel den ersten Touchdown, als Calvin Ridley von Matt Ryan gesucht und
gefunden wurde. Die Aufbruchsstimmung währte aber nur kurzzeitig, denn im
letzten Viertel fing A.J Klein einen Pass ab und im folgenden Drive stellten
die Hausherren den Abstand durch einen Pass von Drew Brees auf Keith Kirkwood
wieder her. Im weiteren Spielverlauf unterlief den Atlanta Falcons noch ein weiterer
Fumble und kurz nach der Two-Minute-Warning schloss man die Begegnung immerhin
mit einem eigenen Touchdown ab. Tevin Coleman war der Wide Receiver, der in der
Endzone bedient wurde. Nichtsdestotrotz war es letztlich eine weitestgehend
einseitige Angelegenheit zu Gunsten der Saints.
Einen großen Anteil daran hatte auch wieder der Quarterback der New Orleans
Saints, Drew Brees. Der Routinier gab zwar aufgrund des viel genutzten Laufspiels
seiner Mannschaft nur 22 Pässe ab, brachte davon aber immerhin 15 Pässe für 171
Yards an. Früh im Spiel unterlief ihm eine Interception, dieser stehen am Ende jedoch
vier Touchdown-Pässe gegenüber.
Bei den Atlanta Falcons erwischte Matt Ryan eigentlich auch einen soliden
Abend, was man aber nicht von der gesamten Mannschaft sagen konnte. Es kamen 35
seiner 47 Passversuche bei den Mitspielern an und er überbrückte damit 377
Yards für zwei Touchdowns. Auch er warf eine Interception.
In Week 13 geht es für die New Orleans Saints zu den Dallas Cowboys und
die Atlanta Falcons treffen vor den eigenen Fans auf die Baltimore Ravens.
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